Im Alter von 86 Jahren ist am 31. Oktober 2023 in Trier Schwester Dr. Lea Ackermann gestorben. Ordensfrau, Sozialarbeiterin und eine streitbare Frau war sie. 1937 im saarländischen Völklingen geboren, machte sie zunächst eine Banklehre, studierte dann Pädagogik, um in Ruanda und Kenia zu arbeiten.
1985 gründete sie im kenianischen Mombasa die Stiftung SOLWODI, die sich fortan weltweit gegen Zwangsprostitution und für die Rechte der Frauen einsetzte. In Deutschland war Hirzenach bei Boppard der Standort von SOLWODI. 2020 übergab sie die Stiftung in jüngere Hände und gründete eine kleine Stiftung mit ihrem Namen, die sich fortan dem Elend von Kindern annahm.
Eng ist die Verbindung von Lea Ackermann zum Fußballverband Rheinland, insbesondere zu Walter Desch, Theo Zwanziger und Norbert Weise. In Kenia gründete sie mehr als 20 Fußballmannschaften, um so Frauen und Mädchen von der Straße zu holen. Den Fußball verband sie immer mit einer beruflichen Ausbildung. Viele Kenianerinnen wurden beim Internationalen Trainerlehrgang des Fußballverbandes Rheinland ausgebildet.
2009 zeichnete der Fußballverband Dr. Lea Ackermann mit dem „Toni Martini-Preis“ des Verbandes aus. Nach der Flutkatastrophe 2021 an der Ahr engagierte sich die Lea Ackermann-Stiftung auch dort.
Sie war eine wichtige Frau in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Sie war „Frau Europas“, Trägerin des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland, geehrt mit vielen nationalen und internationalen Auszeichnungen. Ihre große Liebe galt Afrika. Auf diesem Kontinent hat sie vielen Frauen und Mädchen ein besseres Leben ermöglicht. Zu ihrem Gott gewandt hat sie immer gesagt: „Ich kümmere mich um Deine Frauen und Mädchen. Lass Du mich ja nicht im Stich.“