Der Deutscher Wetterdienst: Warnung vor Zunahme von Extremwetter in Deutschland! Extreme Hitze, starke Gewitter, Stürme, Überflutungen!
Viele Klimaforscher warnen davor, dass solche Wetterextreme weltweit, folglich auch bei uns, wegen der Klimaerwärmung zunehmen. Somit müssen wir uns zukünftig wappnen, und es scheint sehr sinnvoll, sich schon heute auf eine Zukunft mit mehr Wetter- und Klimaextremen einzustellen. Dies gilt insbesondere natürlich auch bei Sportveranstaltungen, da Metallzäune, Lichtmasten, Baumbestand, feuchte Rasenflächen und die dort Sport treibenden Spieler eine fast magnetische Anziehung für Blitze innehaben. Die Gefahr, bei einem Gewitter als Spieler/Mannschaft auf einem Sportplatz zu Schaden zu kommen, ist enorm hoch.
Wann wird es auf den Sportplatz tatsächlich gefährlich?
Um bei einem Gewitter ohne Messmittel eine ungefähre Entfernungsangabe zu erhalten, kann die Zeit zwischen Blitz und Donner gemessen (gezählt) werden. Diese Zeit in Sekunden, multipliziert mit der Schallgeschwindigkeit (333 m/s), ergibt die Entfernung in Metern. Näherungsweise kann auch die Zeit in Sekunden geteilt durch drei für die ungefähre Entfernung in Kilometern gerechnet werden.
Durch wiederholtes Zählen der Sekunden von Blitz bis zum Donner ist es sogar möglich festzustellen, ob sich das Gewitter nähert oder entfernt.
Nach der 30-/30-Regel geht man davon aus, dass die Gefahr, von einem Blitz getroffen zu werden, hoch ist, sobald bei Heraufziehen eines Gewitters zwischen Blitz und Donner weniger als 30 Sekunden liegen (etwa 10 Kilometer entfernt).
Wichtig:
Innerhalb der 30-/30-Regel muss der Schiedsrichter regelkonform unverzüglich das Spiel unterbrechen. In keinem Fall darf es zu einer Diskussion bezüglich einer sofortigen Spielunterbrechung zwischen Schiedsrichter und Trainer kommen. Hier müssen schnellstens alle Spieler und Zuschauer den Sportplatz verlassen und sich in sichere Bereiche begeben.
Insofern sind diese Hinweise für die Zielgruppen der Vereinsverantwortlichen, Betreuer/Trainer, Schiedsrichter und auch Ordner wichtig.
Wir als Fußballverband Rheinland e. V. möchten mit diesen angeführten Hinweisen informieren, um alle unsere Fußballakteure schützen.
Dieter Kerschsieper
Sicherheitsbeauftragter FVR e.V.
Was ist überhaupt ein Blitz?
Ein Blitz ist ein Potentialausgleich innerhalb der Wolke oder zwischen dem Erdboden und dem unteren Teil der Wolke (Erdblitz). Für Blitze zwischen der Wolke und der Erde beträgt die Spannung einige zehn Millionen Volt. Ein Blitz ist in der Lage, selbst in mehreren Kilometern Entfernung erhebliche elektrische Spannungen zu induzieren. Es erfolgt ein Ladungsausgleich, der von 10ms bis einige 100 ms (Millisekunden) anhält. Dabei fließt ein annähernd konstanter Strom von 10 Ampere bis 1000 Ampere. Zudem entsteht eine enorme Hitze zwischen 20 000 Grad Celsius und 30 000 Grad Celsius.
Die durchschnittliche Länge eines Erdblitzes (Negativblitz) beträgt in mittleren Breiten 1 km bis 2 km. Positivblitze reichen nicht selten von den oberen Regionen der Gewitterwolke bis zum Erdboden und kommen daher auf Längen von deutlich über 10 km.
An der Stelle, wo der Blitz in den Boden geht (oder aus ihm herausspringt), bildet sich ein starkes Spannungsfeld (hohes Potential), das von der Stelle des Einschlags nach außen hin kreisförmig abnimmt und sich im Erdreich kegelförmig spitz fortsetzt. Steht z. B. ein Blitzopfer mit beiden Beinen auf dem Boden, befindet sich jedes Bein auf einem etwas anderen Potential. Die Potentialdifferenz im Körper, die sogenannte Schrittspannung (üblicher Zwischenraum zwischen den beiden Füßen), führt zu Schäden an Organen. Wird ein hoher elektrischer Strom in den Erdboden eingeleitet (bei Blitzeinschlag können es kurzzeitig einige 10.000 Ampere sein), erzeugt dieser Strom nach dem ohmschen Gesetz am elektrischen Widerstand des Erdbodens eine elektrische Spannung. Ein Körper, der im Bereich des stromdurchflossenen Bodens zwei Punkte unterschiedlichen Potentials berührt, überbrückt damit eine Spannung, die einige 1.000 Volt betragen und damit zu einem Stromunfall führen kann. Durch die Schrittspannung bei Blitzeinschlag, kommt es immer wieder dazu, dass quasi ganze Mannschaften auf dem nassen Spielfeld bei Blitzeinschlag, schwer verletzt oder sogar tödlich verletzt werden.
Wie kann man sich schützen?
Schutz in Gebäuden oder Fahrzeugen suchen. Fahrzeuge mit geschlossener Metallkarosserie und Gebäude mit einem Blitzschutzsystem oder aus Stahlbeton wirken wie ein Faradayscher Käfig.
Wenn kein Schutz in Gebäuden oder Fahrzeugen gefunden werden kann, gelten folgende Regeln auf dem Sportplatz:
- Offenes Gelände, Spielfeld usw. meiden, ebenso müssen Lichtmasten und Metallzäune gemieden werden.
- Wegen der Schrittspannung Füße zusammenstellen, in die Hocke gehen, Arme am Körper halten, den Kopf einziehen, eine Vertiefung aufsuchen.
- Nicht auf den Boden legen, sondern den Kontaktbereich zum Boden minimieren (z. B. auf einen Rucksack setzen).
- Von allen größeren Objekten, auch Personen, mindestens 3 Meter Abstand halten (Überschlaggefahr).
- Metallische Gegenstände weglegen/wegwerfen.
[Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Blitz]
Bauliche Maßnahmen
Naturgemäß ziehen größere Objekte auf dem Sportplatz wie Zäune und Beleuchtungsanlagen nebst Gebäuden die Blitze geradezu an und sollten daher in den Blitzschutz mit einbezogen werden. Durch direkten Blitzschlag oder der Ausbreitung über das meist nasse Spielfeld (Schrittspannung) sind Zäune und Lichtmasten mit dauernd wirksamen Blitzschutzanlagen zu versehen. Am wichtigsten ist hier die Anbringung von Blitzableitern in Form guter Erdung. Blitze, die direkt in die Erde über Blitzableiter abgeleitet werden, können nur noch sehr wenig Schaden anrichten.
Wetterauskünfte:
Bestehen Hinweise auf mögliche Unwetter, so kann über den Deutschen Wetterdienst (DWD) das Wetter/Klima vor Ort abgefragt werden.