Die Zeit zum Jahresende ist eine gute Zeit, um den Blick zurückzuwerfen auf das, was in den vergangenen zwölf Monaten war. Und es ist die Zeit, um den Blick nach vorn zu richten – auf das, was kommen wird. Prof. Dr. Lutz Thieme, Leiter der Kommission Verbandsentwicklung des Fußballverbandes Rheinland, gibt einen Einblick in die Arbeit der Kommission, in bisher Geleistetes und in anstehende Aufgaben und Ziele.
Herr Prof. Dr. Thieme, welche Schritte wurden durch die Kommission Verbandsentwicklung bisher unternommen? Und welche thematischen Hauptschwerpunkte haben sich dabei bisher herauskristallisiert?
Prof. Dr. Lutz Thieme: Die mehr als 650 von allen Kommissionen, Ausschüssen, Kreisvorständen, dem Präsidium und der Geschäftsstelle gesammelten Themen wurden um Doppelungen bereinigt und zu 14 Themenbereichen verdichtet. Als Themenbereiche mit unmittelbaren Auswirkungen auf alle anderen Bereiche wurden Strategie, Kreisreform und Spielbetrieb identifiziert. Da Spielbetrieb und Kreisreform stark voneinander abhängen, werden diesen beiden Themenbereiche derzeit zusammen und parallel zur Strategie bearbeitet. In den anderen Themenbereichen wurden Themen herausgegriffen, die schnell umsetzbar und losgelöst von strategischen Entscheidungen erschienen. Im Arbeitsfeld Strategie liegt ein konsolidierter Vorschlag für ein Selbstverständnis des FVR vor, das man auch als Leitbild oder Vision bezeichnen könnte. Die Konsequenzen aus diesem Selbstverständnis für die einzelnen Themenbereiche werden gerade erarbeitet.
Wie ist der Stand im Hinblick auf den Spielbetrieb und die Kreisreform?
Prof. Dr. Lutz Thieme: In Bezug auf den Spielbetrieb und die Kreisreform fand nach einem Workshop mit dem Präsidium ein weiterer Workshop unter Beteiligung aller Kreisvorstände statt. Zentrale Ergebnisse waren die Weiterentwicklung von Fußballangeboten neben dem etablierten Ligenbetrieb – das ist die sogenannte zweite Säule –, die weitere Betrachtung alternativer Spielformen sowie die Beschäftigung mit der Organisation des Spielbetriebs in Schleswig-Holstein, der kreisgrenzenübergreifend erfolgt. Die umfangreichen Materialien aus Schleswig-Holstein sind gesichtet, eine Videokonferenz mit dem dortigen Landesverband terminiert. Im Anschluss daran wird zu entscheiden sein, ob das Modell des SHFV auch ein Weg für den FVR sein könnte und was daraus für die Arbeit in den Kreisen und für deren Zuschnitt resultieren würde.
Entschieden ist bisher noch nichts – wann und durch wen werden die ersten Entscheidungen getroffen?
Prof. Dr. Lutz Thieme: Richtig, entschieden ist nichts. Zunächst bestimmen das Präsidium, die Vertreter der Kreise und die Kommission Verbandsentwicklung gemeinsam, welche Richtung oder auch welche Richtungen weiter betrachtet und ausgearbeitet werden sollen. Die so entstehenden Vorschläge werden dann den zuständigen Gremien des FVR zugeleitet und dort beraten. Letztlich werden es bei den grundlegenden Veränderungen die nächsten Kreistage sein, im Rahmen derer konkreten Anträgen zugestimmt werden soll, die dann auf dem nachfolgenden Verbandstag zu beschließen sein werden.