Ein Zertifikat als Wechsel auf die Zukunft: Der SV Eintracht Trier und TuS Koblenz sind am gestrigen Donnerstag als „FVR-Ausbildungsvereine im Aufbau“ ausgezeichnet worden. Beide Klubs erfüllen die entsprechenden Rahmenbedingungen, die der Fußballverband Rheinland für diesen Status vorgegeben hat. Das betrifft beispielsweise die Anzahl der Trainingseinheiten in den Jugendmannschaften, das Trainingsgelände, die medizinische Betreuung, die maximalen Kadergrößen sowie die Spielklassen der Mannschaften – und über all dem steht ein Jugendförderkonzept, das ein Organigramm aufzeigt und die strukturellen Voraussetzungen darlegt.
Zwar gibt es im Bereich des Fußballverbandes Rheinland kein Nachwuchsleistungszentrum, aber professionelle Nachwuchsarbeit soll auf diesem Weg honoriert, anerkannt und gefördert werden. Dies jedoch immer geknüpft an die organisatorischen Voraussetzungen, die jährlich aufs Neue überprüft werden. So war Eintracht Trier im Jahr 2018 bereits als Ausbildungsverein im Aufbau zertifiziert worden, der Status konnte aber nicht langfristig aufrechterhalten werden.
Walter Desch, Präsident des Fußballverbandes Rheinland, sagt: „Wir haben viele Maßnahmen mit dem Ziel initiiert, Jugendlichen im Rheinland möglichst hochklassigen Fußball im Verein zu bieten – dazu zählen auch die Ausbildungsvereine. Ich bin ein ausgesprochener Freund dieser Ausbildungsmaßnahmen und freue mich sehr, dass wir nun zwei Ausbildungsvereine im Aufbau zertifizieren konnten.“
Gregor Eibes, FVR-Vizepräsident für Fußballentwicklung und Talentförderung, sagt: „Das ist im Sinne einer leistungsorientierten Ausbildung auch für den Fußballverband Rheinland ein ganz wichtiger Schritt. Wir brauchen die Breite und die Basis, aber wir benötigen eben auch die Ausbildung in der Spitze – letztlich profitieren beide Seiten von einer Maßnahme wie den Ausbildungsvereinen.“
Clemens Decker, Sportlicher Leiter des Fußballverbandes Rheinland, sagt: „Die Ausbildungsvereine sind eine große Chance, nach außen deutlich zu machen, dass Spieler auch dann interessant für Nachwuchsleistungszentren der Bundesligisten werden können, wenn es im Landesverband kein Nachwuchsleistungszentrum gibt. Das ist eine Gemeinschaftsaufgabe für die Vereine und den Verband, ohne gegenseitige Unterstützung geht es nicht. Ich hoffe, dass die beiden Klubs die Euphorie mit in ihren Vereinsalltag nehmen.“
Marc Mies, Sportliche Leitung Jugend TuS Koblenz, sagt: „Das ist ein weiterer Entwicklungsschritt und eine Verpflichtung für TuS Koblenz – ein Schritt im Sinne des Gesamtvereins, der mit Überzeugung gelebt wird. Wir müssen und werden noch viel dafür tun, die Qualitätsstandards kontinuierlich zu erfüllen. Unser Ziel ist immer, unter den gegeben Möglichkeiten das Beste herauszuholen – und ich hoffe, dass uns das gelingt.“ Andreas Schäfer, Sportliche Leitung Jugend SV Eintracht Trier, sagt: „Ich bin seit etwa einem Jahr Sportlicher Leiter der Jugend bei der Eintracht, und es war eines der ersten Ziele, dass wir wieder Ausbildungsverein im Aufbau werden. Wir möchten ausbilden, nicht nur für die Region, sondern perspektivisch auch für unsere erste Mannschaft. Es ist wichtig, dass wir professionellere Strukturen auf den Weg bringen. Unser klares Ziel ist, im nächsten Jahr den nächsthöheren Status zu erlangen, als Ausbildungsverein ohne den Zusatz ‚im Aufbau‘.“