Am 14.05.2018 legte das Team der Carl-Orff-Schule beim Sieg im Landesfinale den Grundstein für die Qualifikation zum Bundesfinale von „Jugend trainiert für Paralympics“. Im Landesentscheid setzte man sich damals souverän durch. Zuvor siegte die COS bei mehreren Turnieren im regionalen Bereich, ehe der abermalige Traum von Berlin erneut in Erfüllung ging. Das Team durfte als rheinland-pfälzischer Landessieger zum Bundesfinale von „Jugend trainiert für Paralympics“.
Am 23.09.2018 startete die Mannschaft der COS mit viel Euphorie und der Hoffnung auf fünf tolle Tage in die Hauptstadt. Bei den drei Teilnahmen zuvor wurden die Plätze 14, 9 und 6 erreicht. Diesmal sollte es noch besser werden.
Mit dem großen Ziel vor Augen traf das Team um seine Kapitäne Nico und Thomas am späteren Sonntagnachmittag in Berlin Hbf ein. Die ersten Eindrücke waren für das Team beeindruckend. Auf dem riesigen Bahnhof ging es zur Mannschaftsakkreditierung, anschließend wurden die Sportlerinnen und Sportler per Shuttlebus ins Hotel gefahren. Dort traf man auf weitere Mannschaften, und der erste Tag neigte sich mit dem Beziehen der Zimmer schnell dem Ende entgegen.
Mit etwas Sonnenschein startete am frühen Morgen des 24.09. das paralympische Fußballturnier. Teams aus 16 Bundesländern machten sich bereit, den Titel zu gewinnen. Um die Mannschaften nach Stärken eingruppieren zu können, wurde zuerst eine Klassifizierungsrunde gespielt.
Das Team der COS startete mit einem 1:1 gegen die Freunde aus Schleswig-Holstein ins Turnier. Thomas Haxhaj traf dabei aus gut 25m per Freistoß. Unser jüngster Akteur hatte kurz danach die Vorentscheidung auf dem Fuß, verzog jedoch denkbar knapp. Schleswig-Holstein schlug nun postwendend zurück. Im zweiten Spiel trafen Tim Lenz & Co auf die saarländischen Dauerrivalen. Am Ende der 15 minütigen Spielzeit stand ein unglückliches 0:0 zu Buche.
Gegen Sachsen-Anhalt kam die Mannschaft zu einem ungefährdeten 1:0 Erfolg. Torschütze war Leon Kempf. Das vierte Spiel des Tages konnten die Vertreter der COS mit 2:0 gegen Mecklenburg-Vorpommern gewinnen. Justin Kaiser und Kenneth Drothen zeigten sich treffsicher. In der fünften Partie erkämpfte das Team aus Rheinland-Pfalz sich ein 1:0 gegen die starken Bayern. Thomas Haxhaj neckte die gesamte bayrische Hintermannschaft und markierte den entscheidenden Siegtreffer.
Vor dem letzten Klassifizierungsspiel gegen Hessen war das Team der COS somit ungeschlagen und mit 11 Punkten bereits für das Hauptturnier qualifiziert. Gegen Hessen gab es dann trotz des Tores von Ben Krasniqi eine 1:2 Niederlage. Aber das interne Ziel war erreicht: Platz 5 in der Tabelle bedeutete die sichere Qualifikation für die A-Gruppe. Die Freude darüber war verständlicherweise riesengroß.
Am zweiten Turniertag trat das COS-Team in der Zwischenrunde in einer der zwei Vierergruppen an. Der Fußballgott war Leann Oswald und den Jungs an diesem Tag treu. In der Auftaktpartie besiegte die Mannschaft die Truppe aus Sachsen-Anhalt verdient mit 3:1. Die Tore markierten Thomas Haxhaj (2) und Justin Kaiser. Ein gelungener Start in die Hauptrunde war somit geglückt. Die zweite Partie stand auf Messers Schneide. Sowohl Baden-Württemberg als auch die COS-ler waren dem Sieg nahe. Letztlich blieb es bei einem gerechten 0:0. Im letzten Gruppenspiel gegen Hessen musste mindestens ein Punkt her. Ein starkes Solo von Justin Kaiser ebnete den Weg ins Halbfinale. Er trieb das Spielgerät über das halbe Feld und ließ dem gegnerischen Torwart mit seinem sehenswerten Schuss keine Abwehrchance. „Wahnsinn! Wir stehen im Halbfinale von Berlin!“, rief der überglückliche Mit-Kapitän Nico Kornrumpf.
Nach einer „unruhigen Nacht“ standen nun am dritten Turniertag die Halbfinals an. Sollte etwa der Traum von einer Medaille wahr werden? Die COS musste sich im ersten Halbfinale mit dem Landessieger aus Berlin messen. Die Kicker um Spielmacher Thomas Haxhaj legten furios los, verpassten jedoch die Führung denkbar knapp. Zweimal klärte ein Berliner auf der Linie. So kam es, wie es so oft im Fußball kommen muss, Berlin erzielte mit seiner ersten Chance das 0:1. Nun verlor das Team der COS den Faden. Chancen waren Mangelware und am Ende unterlag man dem späteren Vizemeister aus Berlin. Nach kurzer Trauer rappelten sich Mannschaft und Betreuer wieder auf und nahmen ein neues Ziel in den Blick: Platz 3 musste unter allen Umständen her!
Im „kleinen Finale“ um Platz drei hieß der Gegner erneut Hessen, das zuvor dem späteren Sieger aus Bayern mit 2:0 unterlegen war. Das COS-Team, mit leicht veränderter Taktik ausgerichtet, kam gut ins Spiel und belohnte sich frühzeitig mit dem Führungstor. Hessen-Schreck Justin Kaiser traf auf Vorlage von Kenneth Drothen zur frühen Führung. Es dauerte bis weit in die zweite Hälfte, ehe Thomas Haxhaj mit einem Distanzschuss auf das erlösende 2:0 stellen konnte. Das Team aus Hessen warf nun alles bedingungslos nach vorne, jedoch hatten Abwehrchef Kenneth Drothen und seine Mitspieler alles im Griff. Abpfiff! Raphael Jäger jubelte: „Unfassbar! Wir sind dritter. Wir haben das Ding!“ Die Feierlichkeiten auf dem Platz starteten umgehend. Spieler und Betreuer lagen sich mit Freudentränen in den Armen. „Unser Traum ist tatsächlich wahr geworden. Wir haben unsere Medaille. Ich bin überglücklich!“, so die strahlenden Kapitäne Thomas Haxhaj und Nico Kornrumpf.
Thomas und Nico durften dann am Abend stellvertretend für ihr Team auf das Siegerpodest und den Pokal in Empfang nehmen. 4000 Schülerinnen und Schüler jubelten und applaudierten ihnen bei der Siegerehrung in der Max-Schmeling-Halle zu. Es war für alle Beteiligten „Gänsehaut-Gefühl“. Nun war es tatsächlich fix: Die Carl-Orff-Schule Neuwied belegt sensationell den 3. Platz im Bundesfinale von „Jugend trainiert für Paralympics“ in Berlin. Ein Traum ist wahr geworden!
Mit diesem unglaublichen Erfolg im Gepäck ging es am Donnerstagmittag auf die Heimreise. Erschöpft, aber überglücklich kam der COS-Tross am frühen Abend in Koblenz an. Diese tolle Mannschaft hat in den Tagen von Berlin einen unglaublichen Teamgeist entwickelt, zu keiner Zeit aufgegeben und auf und neben dem Spielfeld die „mannschaftliche Geschlossenheit“ verinnerlicht und gelebt.
Erfolgreich für die COS:
Nico Kornrumpf (Tor), Kenneth Drothen, Alican Erdogan, Thomas Haxhaj, Raphael Jäger, Justin Kaiser, Leon Kempf, Ben Krasniqi, Tim Lenz und Leann Oswald.
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