Projektvorstellung
Sport- und Bewegungsangebote sind ganz wichtige Bestandteile in der Konzeption der mehr als 590 Ganztagsschulen in Angebotsform in Rheinland-Pfalz. Die Sportverbände und Sportvereine stellen mit ihren Übungsleiterinnen und Trainern den größten Anteil des außerschulischen Personals, das im Rahmen von mittlerweile 26 Rahmenvereinbarungen zwischen dem Land und einer breiten Palette von Partnerorganisationen in den Ganztagsschulen im Einsatz ist. Mit einem neuen, bundesweit bislang einmaligen Kooperationsprojekt wollen der Fußballverband Rheinland (FVR) und das Bildungsministerium Rheinland-Pfalz dieses Sportangebot nun erweitern: Organisiert über den FVR sind zum Schuljahresbeginn 2012/2013 in 103 Ganztagsschulen im Norden des Landes zusätzlich zu bereits bestehenden Sportangeboten insgesamt 107 Fußball-Arbeitsgemeinschaften gestartet.
„Bewegungsangebote und Sport beeinflussen nach den Erfahrungen aus Wissenschaft und Praxis Lern- und Sozialverhalten der Schülerinnen und Schüler positiv und nachhaltig. Für die Kinder und Jugendlichen in den Ganztagsschulen sind diese Angebote ein willkommener Ausgleich zu den vielfach rein kognitiven Lernprozessen und eine Bereicherung des Schullebens. Gerade für unser Ganztagsschulkonzept, das einen über den gesamten Tag verteilten Wechsel von Lerneinheiten und Übungszeiten sowie körperlichen Aktivitäts- und Entspannungsphasen vorsieht, hat der Sport einen hohen Stellenwert“, unterstrich Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann. FVR-Präsident Walter Desch betonte: „Das neue Fußballprojekt trägt auch zur Persönlichkeitsbildung bei, weil in dieser Mannschaftssportart Gemeinsinn, Fairplay und Toleranz gelebt werden. Die Faszination, die vom Fußball ausgeht, kann und soll für alle Kinder und Jugendlichen in den Ganztagsschulen Ansporn sein, sich regelmäßig sportlich zu betätigen und sich auch noch stärker für den Vereinssport zu öffnen.“
In dem breiten Spektrum von Angeboten, das der Sport bereits in den Ganztagsschulen im Land macht, sind neben den Ballsportarten noch Tanzen, Leichtathletik, Tischtennis, Judo und Schwimmen besonders gefragt. Unter den Ballsportarten steht wiederum der Fußball ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Diese Position soll nun mit dem neuen Kooperationsprojekt weiter ausgebaut werden. Der Fußballverband Rheinland übernimmt dabei die Konzeption und Koordination des Projekts. Er stellt insbesondere auch sicher, dass bei Verhinderung einer für einen konkreten Einsatz in einer Ganztagsschule vorgesehenen Person eine geeignete Vertretungskraft eingesetzt wird. Zur Vergütung der AG-Leiter erhält der FVR pro Schulstunde einen Betrag von 15 Euro pauschal. Die Regelungen dazu enthält eine zwischen dem Fußballverband Rheinland und dem Bildungsministerium vereinbarte vertragliche Grundlage, die allen Ganztagsschulen über das Ganztagsschulportal (www.ganztagsschule.rlp.de) online zur Verfügung gestellt wurde.
Der FVR setzt für das Projekt Übungsleiterinnen und Übungsleiter ein, die er in entsprechenden Lehrgängen qualifiziert. Die inhaltliche Konzeption steht unter dem Motto „Fußballspielen macht Spaß“. Damit wird deutlich: Es geht nicht nur um die eingefleischten Fußballfans, sondern auch um diejenigen Schülerinnen und Schüler, die bisher nicht Fußball gespielt haben. Am Projekt teilnehmende Grundschülerinnen und Grundschüler erwerben das „Fußballschnupperabzeichen“, das die erfolgreiche Teilnahme dokumentiert. Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I erwerben das „Fußballabzeichen“, wenn sie eine ausreichende Punktzahl in verschiedenen Übungen erreicht haben. Spiel- und Übungsformen im Projekt sind auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen zugeschnitten. Gefördert werden durch verschiedene Trainingseinheiten die Reaktions- und Bewegungsgeschwindigkeit, konditionelle Elemente sowie fußballtechnische Grundfertigkeiten, z. B. für das Dribbeln, den Torschuss und das Jonglieren mit dem Ball. Vermittelt werden sollen außerdem Kenntnisse von unterschiedlichen Spielsystemen und von gruppen- sowie mannschaftstaktischen Mitteln.