Mehr als 400 Spiele leitete Lutz Wagner im Profifußball. Heute ist er Lehrwart beim DFB und bildet die Spitzenschiedsrichter weiter. In Holzhausen begeisterte er die hiesigen Rhein-Lahn-Schiedsrichter. „Hier brauche ich keinen Deutschen Untertitel“, scherzte der sympathische 56-jährige DFB-Lehrwart zu Beginn seines Vortrages und verwies hierbei darauf, dass er sowohl die Umgebung als auch den Dialekt der Menschen aus vergangenen Zeiten kenne. Schließlich habe er sich mehrfach nach seinen Bundesligaspielen ganz in der Nähe aufgehalten, um sich zu regenerieren.
In seinem spannenden Vortrag betonte er, dass er das Engagement der Schiedsrichter an der Basis sehr schätze („Die wahren Helden pfeifen auf roter Erde“) und plauderte aus dem Nähkästchen seines Schiedsrichter-Daseins, um gleichzeitig einige interessante Tipps für die Schiedsrichter da zu lassen.
Zu dem jüngsten tragischen Vorfall, bei dem ein Schiedsrichter in Hessen geschlagen wurde und daraufhin das Bewusstsein verlor, fand Wagner bei der Schiedsrichtervereinigung Rhein-Lahn klare Worte: „Vorfälle dieser Art gab es auch vorher schon. Erstmals hat die Kamera draufgehalten und die Geschehnisse dokumentiert. Zwar handelt es sich bei diesem Vorfall auch um einen Ausdruck eines gesellschaftlichen Problems, dennoch haben andere Sportarten keine derartigen Probleme. Vielmehr ist es eine Einstellungssache derjenigen, die den Sport betreiben, gegenüber uns Schiedsrichtern.“
Im weiteren Verlauf betonte er, dass es während des Spiels wichtig sei, auf jede Situation vorbereitet zu sein, denn die Wahrscheinlichkeit, dann richtig zu liegen, sei um ein vielfaches höher. „Habt keine Angst vor Fehlern. Lieber falsch, als gar nicht entscheiden“, gab Wagner ein humorvolles Resümee am Ende seines Vortrages.
Der Kreisschiedsrichterobmann Jürgen Henecker fand für Lutz Wagner lobende Worte: „Ich denke, dass der Besuch Wagners für jeden Schiedsrichter ein Gewinn dargestellt und einige Tipps auch im Kreisligaalltag angewandt werden können. Wir hoffen, dass ähnliche Gastreferenten in Zukunft öfters gewonnen werden können. Mein Dank gilt auch dem Förderverein, der durch die finanzielle und organisatorische Unterstützung den Weg für diesen besonderen Abend geebnet hat.“
Patrick Heim, Vorsitzender des Fördervereins der Schiedsrichter im Kreis, fügte hinzu: „Dieser Abend war eine tolle Werbung für unser außergewöhnliches Hobby. Ich kann jede Interessierte und jeden Interessierten nur dazu animieren, ins Schiedsrichterwesen reinzuschnuppern und dieser besonderen Gemeinschaft anzugehören.“
Interessierte wenden sich bitte für weitere Informationen an den Nachwuchsreferenten Sören Müller (ksv-rhein-lahn@gmx.de)