Eine wahrlich gelungene Premiere im Westerwald: Am vergangenen Wochenende fand auf dem Sportplatz „Am Kahlenberg“ in Gemünden das erste FUNiño-Festival im Gebiet des Fußballverbandes Rheinland statt. Insgesamt 56 Mannschaften aus dem Bereich E-Jugend, F-Jugend und Bambini waren dabei. „Man hat gesehen, dass die neuen Spielformen für Kinder, die seitens des DFB empfohlen werden, gut angekommen sind“, sagte FVR-Verbandsjugendleiter Peter Lipkowski. „Die Kinder waren mit viel Spaß und Freude bei der Sache.“ So wird der Fußballverband Rheinland diese neue Spielform für Kinder weiterhin testen – und sie in allen neun Kreisen vorstellen. „Wir möchten uns dabei ein Feedback von den Kindern, Trainern und Eltern einholen“, erläuterte Lipkowski.
FUNiño ist Teil der neuen Kinderspielformen des DFB, die der Fußballverband Rheinland ab dieser Saison zunächst in Turnierform testet. Dabei ist das Spielfeld 32 lang und 25 Meter breit, auf den beiden Grundlinien stehen jeweils zwei kleine Tore (2,0×1,20m), sechs Meter davor befindet sich die Schusszone. Nur innerhalb dieser sechs Meter breiten Endzone dürfen Tore erzielt werden. Eine Mannschaft besteht aus vier Spielern, drei auf dem Platz und einem Wechselspieler. Nach jedem Tor müssen beide Teams einen Spieler wechseln. Der Wechsel geschieht unter den vier Spielern in Rotation und immer in der Mitte des Spielfeldes.
Viel Bewegung also – und keine Langeweile. So fiel nicht nur Lipkowskis Fazit positiv aus: „Die Jungs haben Spaß, der Sportplatz ist voll, und es gibt keine langen Wartezeiten“, sagte Marco Horn, Jugendleiter des SV Gemünden und F-Junioren-Trainer des veranstaltenden Vereins JSG WGW (WesterburgGemündenWillmenrod). „Beim FUNiño hat jedes Kind hat viele Ballaktionen. Das Spiel ist so schnell, dass jeder mitspielen muss, auch die Schwächeren sind immer eingebunden, was bei der Spielform Sieben gegen Sieben deutlich schwieriger ist. Beim FUNiño ist die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass jedes Kind an den Ball kommt und eventuell auch ein Tor schießt.“
Auch unter den Trainern herrschte – trotz hier und da ein wenig Skepsis im Vorfeld – Einigkeit: „Für die Kinder ist das wirklich eine tolle Sache“, meinte Sascha Spata von der JSG 2008 Oberwesterwald. „Ich war zuvor durchaus kritisch. Aber es ist ein schönes Spiel, die Kinder kommen alle zum Einsatz und bekommen viel Spielzeit. Sie haben Spaß – und das sollte im Vordergrund stehen.“ Das sah auch Ingo Fischer, ebenfalls Trainer bei der JSG 2008 Oberwesterwald, so: „Das Eins gegen Eins wird gefördert, es gibt viele schnelle Aktionen. Der Spaßfaktor ist auf jeden Fall vorhanden: Es geht schnell hin und her, und es fallen viele Tore.“ Und Daniel Ermert, Trainer der E-Junioren der JSG Wolfstein, befand: „Die Jungs haben Spaß, hier ist Party angesagt. Das Spiel ist sehr kurzweilig, die Jungs lernen auch wegen der vier Tore, den Überblick zu behalten. Diese Fähigkeiten sind auch in der Jugend schon wichtig.“