Lediglich ein Fünftel der Vereine anwesend
„Ich fürchte es wird nicht voller. Lasst uns anfangen.“ Mit diesen Worten begrüßte Kreisvorsitzender Oliver Stephan 17 (!) Vereinsvertreter die sich im Kauber Bürgerhaus eingefunden hatten.
„Scheinbar hatten Sie mit einer besseren Teilnahme gerechnet, lassen Sie sich davon aber nicht entmutigen und engagieren Sie sich weiter“, nahm Stadtbürger-meister Karl-Heinz Lachmann den Faden in seinem Grußwort auf. Kaub sei zwar der äußerste Zipfel des Rhein-Lahn-Kreises, habe aber touristisch einiges zu bieten so dass man gerne privat nochmal kommen solle.
Sportkreisvorsitzender Werner Hölzer betonte die gute Zusammenarbeit zwischen Sport- und Fußballkreis und gab einen Überblick über verschiedene finanzielle Zuwendungen von Sportbund und Landkreis.
In seinem Jahresbericht bilanzierte Stephan, dass dem Kreis nach Aufnahme der Sportfreunde Bad Ems in den Fußballverband aktuell 75 Vereine angehören, von denen aber nur ca. 50 in irgendeiner Form am Wett-bewerbsspielbetrieb teilnehmen. Durch den vorzeitig feststehenden Klassenerhalt der SG Arzbach/Nievern und der TuS Burgschwalbach ist der Kreis in der nächsten Saison mit drei Mannschaften in der Herren-Bezirksliga vertreten. Ranghöchste Mannschaft sind weiterhin die Rheinlandliga-Frauen der SG Altendiez/ Diez-Freiendiez, die mit der Perspektive Regionalliga zum Saisonende die SG auflösen. Die Rhein-Lahn-Schiedsrichter sind, mit Marcel Gasteier an der Spitze, überkreislich weiterhin sehr gut vertreten.
Das in einem Leserbrief des (ehemaligen) SR Justin Geis angeprangerte Gewaltproblem sieht Stephan (noch) nicht, aber „Jeder Spielabbruch ist einer zuviel und auch bei uns kommt es durchaus vermehrt zu verbalen und körperlichen Entgleisungen. Hier muss von allen Beteiligten gegengesteuert werden!“
Er stelle zunehmend fest, dass eigentlich selbstver-ständliche, bereits mehrfach veröffentlichte „Spielregeln“ entweder in den Vereinen nicht an die richtigen Adressaten weitergeleitet oder gar bewusst ignoriert (?) würden, fuhr Stephan fort.
Die Sicherung eines vernünftigen Spielbetriebs, evtl. auch durch Alternativen wie dem kürzlich von einem Vereinsvorsitzenden an ihn herangetragenen Seniorenspielbetrieb mit 7er-Mannschaften, bessere Akzeptanz für Futsal, alternative / zusätzliche Angebote wie Beachsoccer, Walking Football oder auch eSoccer sowie die Gewinnung und Bindung von jungen Ehrenamtlern sieht er als Herausforderungen der nächsten Jahre.
Der Vorsitzende des Verbandsschiedsrichter-ausschusses, der Weiseler Erich Schneider, ging in seinen Ausführungen in erster Linie auf den bevorstehenden Verbandstag ein. Dort weden die beiden Vizepräsidenten Alois Stroh und Alois Reichert nicht mehr kandidieren, für deren Nachfolge bewerben sich nach heutigem Stand der Bernkastel-Wittlicher Landrat Gregor Eibes und der Verbandsbildungs-beauftragte Udo Blaeser. Dieter Kerschsieper aus der Kommission Integration und Prävention wird als Gegenkandidat zu Vizepräsident Norbert Neuser antreten und evtl. kommt aus dem Kreis Trier-Saarburg ein Gegenkandidat für Präsident Walter Desch.
Ein Antrag des FSV Osburg in dem der „SR-Skandal“ im Kreis WW-Sieg nochmals aufgegriffen werden soll könnte evtl. zu einer größeren Diskussion führen, ebenso der Antrag auf Einführung einer Mindest-einsatzzahl für Schiedsrichter.
Oliver Stephan ergänzte, der aus dem Kreis kommende Antrag auf Prüfung einer Kreisreform sei vom Präsidium schon wohlwollend aufgegriffen, so dass man unter Umständen auf eine Abstimmung verzichten könne. Der Großteil der weiteren Satzungs- / Ordnungs-änderungen ist laut Stephan entweder bereits vom Beirat beschlossen oder es handelt sich um redak-tionelle Änderungen in Folge der Einführung des digitalen Passes.
Deutliche Worte fand er zu einer geplanten Änderung der Ehrungsordnung hinsichtlich der Goldenen Ehren-nadel: „Damit bin ich überhaupt nicht einverstanden! Mit der Neufassung wird die höchste Auszeichnung die der Verband zu vergeben hat verramscht! Wenn die so durchgeht stelle ich eine Woche später mindestens 10 Anträge für eine Goldene Nadel.“
Ein Antrag des nicht anwesenden TuS Gückingen auf Änderung der Strafordnung wurde einstimmig abgelehnt.
Für die Erstellung einer Chronik zum Jubiläum 50 Jahre Fußballkreis in 2020 sowie eine geplante Online-Veröffentlichung zum aktuell anstehende Jubiläum 70 Jahre FVR bittet Stephan die Vereine um Unterstützung durch Bilder und / oder interessante Geschichten.
Die beiden Jugendstaffelleiter Rainer Allmeroth (Bronze) und Stefan Henseleit (Silber) erhielten von Oliver Stephan FVR-Ehrennadeln.
Werner Hölzer überreichte an „Mister TV Bornich“ Andreas Becker (Silber) und Oliver Stephan (Gold) Ehrennadeln des Sportbundes Rheinland.
Fotos: Helmut Lorch