Am Vormittag des 27. September, kurz vor der UEFA-Entscheidung für die deutsche Ausrichtung der Europameisterschaft, zeigte sich auch der Fußballverband Rheinland (FVR) sehr international. Denn am gestrigen Vormittag endete der zwölfte Internationale Trainerlehrgang (International Coaching Course – ICC) mit der feierlichen Übergabe der Teilnehmerzertifikate. 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus zehn Nationen (Irak, Kenia, Nepal, Niger, Ruanda, Tansania, Tunesien, Uganda, Ungarn und Deutschland) waren seit dem 10. September zu Gast beim FVR, um in der Koblenzer Sportschule Oberwerth eine Trainerausbildung zu absolvieren. Der Lehrgang fand komplett in englischer Sprache auf dem Niveau der Trainer-C-Lizenz statt.
Die ausgebildeten Teilnehmer verlassen Deutschland nach einer dreiwöchigen Trainer-Ausbildung und sollen das erworbene Wissen in ihren Heimatländern nutzen. Oftmals bedeutet diese Ausbildung ein Meilenstein in ihrer Trainer-Karriere. Und es werden in der Heimat der Absolventen viele soziale Aktionen unterstützt, wie beispielsweise in Ruanda, dem Irak und in Kenia. Aus diesen Ländern kam ein Großteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des diesjährigen ICC.
Zur schon traditionellen Abschlussfeier im Hause von Lotto Rheinland-Pfalz in Koblenz fanden sich auch einige Ehrengäste ein: Monika Sauer, Präsidentin des Sportbund Rheinland (SBR) und zugleich Mitglied der Gesellschafter-Versammlung von Lotto-RLP, begrüßte alle Anwesenden. Sie stellte fest, wie erfolgreich die Ruanda-Partnerschaft in Rheinland-Pfalz gelebt wird – der Sport ist dabei eine treibende Kraft. FVR-Präsident Walter Desch erläuterte in seiner Rede die Entstehung des ICC: Was zunächst als Lehrgang nur für Teilnehmer aus Ruanda begann, ist nun eine weltweit ausgeschriebene Maßnahme. Mittlerweile konnte man insgesamt 231 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 49 verschiedenen Nationen zu den bisherigen Lehrgängen begrüßen. „Nicht nur gute Freundschaften sind aus dem ICC entstanden, sondern mittlerweile sogar eine Ehe zwischen einem früheren Teilnehmer aus Norwegen und einer Teilnehmerin aus Kenia“, berichtete Desch mit einem Augenzwinkern. Er dankte besonders der Lotto-Stiftung sowie dem Deutschen Fußball-Bund für die finanzielle Unterstützung, ohne die der Lehrgang nicht stattfinden könnte. Ein Dank sprach der Präsident auch den vielen Unterstützern des Lehrgangs und des FVR aus. Hier nannte er insbesondere das Ministerium des Innern, den Landessportbund RLP, den SBR sowie die Frauenrechts-Organisation SOLWODI, die jährlich zwei Frauen aus Kenia entsendet.
Für das Ministerium sprach Referatsleiter Carsten Göller seinen Dank aus: „Die Unterschiede der europäischen Stadien und der Fußballplätze in Afrika liegen auf der Hand. Jedoch sind der Spirit und die Fußballbegeisterung überall gleich. Daher ist ein solcher Trainer-Lehrgang so wertvoll für diese Länder.“ Gudrun Angelis von SOLWODI bedankte sich ebenso: „Mittlerweile waren rund 20 Kenianerinnen in Koblenz bei einem ICC. Viele Projekte für Frauen in Kenia sind erst durch diesen Lehrgang ermöglicht worden.“ Auch Lotto-Geschäftsführer Jürgen Häfner ließ es sich nicht nehmen, der Übergabe der Teilnahmezertifikate beizuwohnen. Er sicherte weiterhin die finanzielle Unterstützung aus dem Hause Lotto zu.
Ein besonderer Dank ging an die Verantwortlichen für die Organisation und Durchführung des Lehrgangs. Alois Stroh, zuständiger Vizepräsident des FVR, war rund zehn Monate vor Lehrgangsbeginn weltweiter Ansprechpartner in der Korrespondenz mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Zudem wurde er durch zahlreiche Helfer im Haupt- und Ehrenamt unterstützt. „Teach, but don’t forget to learn!“: Mit diesem Aufruf verabschiedete sich letztlich Lehrgangsleiter Sebastian Weinand von „seinen participants“. Er hatte wieder einen großen Anteil am Erfolg des Lehrgangs, was auch FVR-Präsident Walter Desch abschließend hervorhob.