Das DFB-Präsidium hat im Sommer umfangreiche Änderungen in der Ausbildung von Trainern und Vereinsmanagern im Amateurfußball verabschiedet. Nachdem bereits die Ausbildungsstufen auf DFB-Ebene mit der B+, A, A+ und Pro Lizenz umfassend inhaltlich weiterentwickelt wurden, konnte jetzt mit der Umsetzung des zweiten Schritts die Reform hin zu einer neuen Entwicklungstreppe und einem einheitlichen Bildungsverständnis in der Qualifizierungsarbeit des DFB abgeschlossen werden. Auf Landesverbandsebene treten die Änderungen am 1. Januar 2023 in Kraft, sie umfassen das Kindertrainer-Zertifikat, den DFB-JUNIOR-COACH, den DFB-Basis-Coach sowie die C- und B-Lizenz.
„In Zusammenarbeit mit allen Landesverbänden konnten verbindliche Qualitätsstandards für die Aus- und Weiterbildung entwickelt werden. Sie bilden einen Meilenstein auf dem Weg zur kontinuierlichen Verbesserung der Qualität in der Trainerentwicklung. Insgesamt ist unser Angebot individueller, einfacher und moderner geworden und folgt im Kern nunmehr einem inhaltlichen und methodisch-didaktischen roten Faden, der sich durch sämtliche Ausbildungsstufen auf Ebene der Landesverbände und des DFB zieht”, sagt Daniel Niedzkowski, Sportlicher Leiter der DFB-Trainerausbildung.
Lizenzvorstufen bieten verschiedene Optionen, um in die Trainerausbildung einzusteigen. Dazu gehört unter anderem das Kindertrainer-Zertifikat, das Trainerinnen und Trainern einen niederschwelligen Einstieg in den Kinderfußball ermöglicht. Es kann in 20 Lerneinheiten erworben werden. Auch die Ausbildung zum DFB-Basis-Coach kann als erster Schritt ins Trainerwesen absolviert werden, sie ist neu und ersetzt die zum Teamleiter. Dabei wurde der Aufwand für die Teilnehmenden von 70 auf 40 Lerneinheiten reduziert. Wer direkt ins Lizenzsystem einsteigen möchte, ist gemäß UEFA-Konvention zunächst verpflichtet, die C-Lizenz zu erwerben. Klar ist: Ob auf Kreisebene oder in der Bundesliga, ob für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene – es gibt für jeden Trainer die passende Lizenz.
Die Ausbildungen auf Landesverbandsebene sind inhaltlich umfassend überarbeitet und neu ausgerichtet worden. Dabei wird der Grundsatz der kompetenzorientierten Lehre verfolgt: Alle Ausbildungen orientieren sich an den Anforderungen aus dem sportlichen Alltag der Teilnehmenden. Umgesetzt werden sie in einem Blended-Learning-Format, das heißt in einem Wechsel von Online-, Präsenz- und Anwendungsphasen. Anders formuliert: Das erworbene Wissen wird in den Präsenzphasen vertieft und erprobt, anschließend in Anwendungsphasen im Heimatverein umgesetzt und auf Basis eines regelmäßigen Austauschs mit den Ausbildern reflektiert. Deren Feedbackgespräche über die Arbeit im Klub ersetzen die bisherigen Prüfungen. Die Zeiten von Noten und langen Theorie-Abenden sind vorbei. Die Neuerungen stellen die Entwicklung der Trainerinnen und Trainer in ihrem Vereinsumfeld in den Mittelpunkt.
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