Ein Projekt mit einem echten Mehrwert für die Vereine: Im Fußballverband Rheinland sind ab sofort drei Clubberater tätig, die den Vereinen in Gesprächen vor Ort Hilfestellungen bei verschiedenen Problemen und Fragestellungen geben sollen. Das größtenteils vom DFB finanzierte Projekt ist ein Teil des bundesweiten Masterplans 2024 und läuft mittlerweile in allen 21 Landesverbänden.
Marco Weiler (49, Koblenz), Artur Weirich (35, Koblenz) und Manuel Menningen (44, Niederelbert) übernehmen diese Aufgabe als Teilzeitkräfte beim FVR, koordiniert werden ihre Einsätze und alle Anfragen zum Projekt von Robinson Egiede, der seit Mitte September als hauptamtlicher Mitarbeiter der Geschäftsstelle der Abteilung Qualifizierung und Vereinsservice angehört. Wesentlichen Anteil an der Erstellung des Konzepts für den Fußballverband Rheinland hatte Prof. Dr. Lutz Thieme, Vizepräsident für Verbands- und Vereinsentwicklung. „Aus meiner Sicht sollten Beratungsmöglichkeiten für Vereine zu den Serviceleistungen jedes Verbandes gehören“, sagt er. „Die Organisation und die Führung eines Sportvereins im Allgemeinen, aber insbesondere auch eines Fußballvereins ist herausfordernd. Die Aufrechterhaltung des Trainings- und Wettkampfbetriebs ist an sich schon aufwendig. Die vielfältigen Anforderungen an die Vorstandsarbeit durch rechtliche Vorgaben, durch die Erwartungen der Mitglieder und der Gesellschaft, aber auch durch die Verbände müssen täglich bewältigt werden. Es bleibt kaum Zeit, über das Heute und Morgen hinaus zu denken. Hier sollte die Clubberatung ansetzen – und zwar über Soforthilfe durch Informationen und Ratschläge sowie durch Begleitung bei der zukunftsfähigen Entwicklung des Vereins.“
Wie das im Konkreten aussehen kann, darüber haben sich Thieme, Michael Hilpisch (Abteilungsleiter Qualifizierung und Vereinsberatung) und Robinson Egiede viele Gedanken gemacht. Letztlich haben sich dabei zwei Zielsetzungen herauskristallisiert: Eine wichtige Rolle spielt zum einen die Beratung der Vereine bei Terminen vor Ort und zum anderen der Aufbau eines Netzwerks unter den Vereinen – hier sollen innerhalb eines Klubs bereits erarbeitete Vorzeigelösungen mit anderen geteilt und weitergetragen werden.
Thematisch gibt es dabei grundsätzlich keine Einschränkungen. Allerdings wird im Vorfeld eines Clubberater-Besuchs festgelegt, worum es im Wesentlichen gehen soll. „Aktuell haben wir drei Schwerpunktthemen herausgearbeitet, die wir vorrangig angehen werden: Digitalisierung, Mitgliedergewinnung sowie Mitarbeitergewinnung, also Ehrenamt. Dazu kommen als ebenfalls vorangestellte Bereiche die Schiedsrichtergewinnung und -bindung, der Ü-Fußball und der Kinder- und Jugendfußball“, erläutert Hilpisch.
Gesucht werden Vereine mit außerordentlichen Leistungen, die bereit wären, ihr Know-how und ihre Erfahrungen mit anderen interessierten Vereinen zu teilen. „Es hat sich gezeigt, dass davon nicht nur die Vereine profitieren, die sich etwas abschauen wollen, sondern auch die, die plötzlich im Mittelpunkt stehen“, meint Thieme. „Im Idealfall entsteht dann ein Netzwerk aus Vereinen, die sich in einem Thema besonders engagieren wollen, für die dieses Thema eine besondere Bedeutung für ihre Vereinsentwicklung hat.“
So also sollen über Beratungen durch den Verband und Vorbilder innerhalb der Vereinslandschaft Möglichkeiten und Angebote geschaffen werden, den Klubs im Rheinland Hilfestellungen zu geben – kostenfrei übrigens. „Uns ist allerdings schon klar, dass uns die Vereine nicht direkt die Türen einrennen werden. Es ist eher anzunehmen, dass wir auf die Klubs zugehen müssen“, sagt Hilpisch. „Beraten zu werden erweckt bei den Vereinen oft fälschlicherweise den Eindruck, sie machten etwas falsch – aber das ist ja gar nicht der Fall.“
Interesse an einer kostenfreien Clubberatung? Anfragen nimmt Robinson Egiede unter Telefon 0261/92137-167 und per E-Mail unter robinson.egiede@fv-rheinland.de gern entgegen.
Foto: Die drei Clubberater (vorn von links) Marco Weiler, Artur Weirich und Manuel Menningen sowie (hinten von links) FVR-Präsident Gregor Eibes, FVR-Geschäftsführer Dennis Gronau, Abteilungsleiter Michael Hilpisch, der hauptamtlich zuständige Mitarbeiter Robinson Egiede und Vizepräsident Prof. Dr. Lutz Thieme.