Der Fußballverband Rheinland trauert um zwei langjährige und in hohem Maße engagierte ehrenamtliche Mitarbeiter: Hans Croy und Peter Armitter sind kürzlich verstorben.
Hans Croy
Am 27. Februar ist Hans Croy aus Bitburg im 78. Lebensjahr gestorben. Mehr als 42 Jahre lang war er aktiv als Schiedsrichter, Beobachter und Funktionär dem Fußball im Rheinland verbunden.
Hans Croy war Schiedsrichter mit Leib und Seele, aus innerer Überzeugung. Im Alter von 32 Jahren legte er am 13.08.1978 die Schiedsrichterprüfung für den Kreis Eifel ab und fand bald, da seine Talente erkannt wurden, den Weg in die Verbandsklassen, wo er Spiele bis zur damaligen Landesliga als Schiedsrichter leitete. Auch als Linienrichter – heute Schiedsrichter-Assistent genannt – war er häufig im Einsatz. Etliche Jahre war er fester Bestandteil in den Rheinlandliga- und Oberliga-Gespannen des damals noch sehr jungen Herbert Fandel (dieser wurde später auch sein Kreislehrwart), wodurch sich eine echte Freundschaft und Verbundenheit entwickelte.
Nach zehn Jahren aktiver Tätigkeit startete Hans Croy seine zweite sportliche Laufbahn als Schiedsrichter-Funktionär, genauer als Ansetzer im Kreis Eifel. Bereits drei Jahre später wurde er zum Kreisschiedsrichterobmann gewählt; ein Amt, das er zwölf Jahre lang bis 2003 ausüben sollte. Dieses neue Amt, „Chef“ von damals knapp 200 Eifel-Schiedsrichtern zu sein, und die Aufgaben, die es mitbrachte, waren Hans Croy so wichtig, dass er seine aktive Verbandsklassen-Schiedsrichtertätigkeit vorzeitig beendete, um seine freie Zeit ganz der Leitung der Schiedsrichtervereinigung widmen zu können. Seit dieser Zeit war er auch als Schiedsrichter-Beobachter, später auch als SR-Coach, im FV Rheinland tätig; den letzten offiziellen Beobachtereinsatz hatte er am 25. Oktober 2020 beim Rheinlandligaspiel Morbach gegen Andernach.
Mit der ihm eigenen Geradlinigkeit und Konsequenz legte er nach Meinungsverschiedenheiten zum 28. Februar 2003 seine bisherigen Kreisämter (er war auch von 2001 bis 2003 der zweite Eifel-Vertreter im Beirat) nieder, um ein Jahr später im „Team“ von Erich Schneider ein großartiges Comeback zu feiern, jetzt aber nicht mehr auf Kreis-, sondern auf Verbandsebene: als Beisitzer im Verbandsschiedsrichterausschuss. Auch diesem Gremium gehörte er vier Wahlperioden an, also insgesamt zwölf Jahre lang. In dieser Zeit war er mit der Leitung des Beobachtungs- und Coaching-Wesens auf der Verbandsebene betraut. In dieser Aufgabe ging er im wahrsten Sinn des Wortes „auf“: Akribisch wertete er Woche für Woche alle Beobachtungsbögen auf Verbandsebene aus, hielt bei Bedarf Rücksprache mit „seinen“ Beobachtern und versuchte, ggf. aufkommende unterschiedliche Sichtweisen sach- und personengerecht zu lösen. Dabei war ihm kein Zeitaufwand, kein Gespräch, kein Telefonat zu viel. Auf Grund seiner großen Sachkenntnis und Erfahrung war es dann auch schon fast eine logische Folge, dass er in dieser Zeit auch Spiele der Amateuroberliga beobachten sollte.
Mit Vollendung seines 70. Lebensjahres verabschiedete sich Hans Croy, wie schon lange vorher angekündigt und auch hier absolut konsequent, von seinen Funktionärsämtern; die Beobachtertätigkeit übte er allerdings auf Bitten des Verbandsschiedsrichterausschusses noch bis 2018 (Oberliga) bzw. 2020 (FVR) aus.
Die Sportverbände haben die Verdienste von Hans Croy gewürdigt: FV Rheinland (Goldene Ehrennadel), Regionalverband Südwest (Bronzene Nadel), DFB (Verdienstnadel), Sportbund Rheinland (Silberne Ehrennadel) – und natürlich: der Schiedsrichter-Ehrenausweis.
In all seinen Ämtern und Funktionen war Hans Croy absolut verlässlich und berechenbar, zuverlässig und aufrichtig. Für viele, die mit ihm zusammenarbeiten durften, ist er zum Freund geworden. Wir haben ihm viel zu verdanken und werden ihn auch nicht vergessen. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.
Ulrich Schneider-Freundt, Vorsitzender des FVR-Verbandsschiedsrichterausschusses
Peter Armitter
Am 2. März ist Peter Armitter aus Bad Breisig nach langer Krankheit im Alter von 74 Jahren verstorben.
Es dürfte im Zeitraum von Mitte der 1980er- bis in die 2010er-Jahre hinein nur wenige Fußballspieler, Trainer und Vereinsvertreter im Rheinland – insbesondere am Rhein und an der Ahr – gegeben haben, die den Namen Peter Armitter noch nie gehört haben. Mehr als 30 Jahre Lokaljournalist bei der Rhein-Zeitung und auf vielen, vielen Plätzen der Region unterwegs, dazu fast 30 Jahre im Fußballverband Rheinland eines der Gesichter der Öffentlichkeitsarbeit des FVR: Peter Armitter war ein konstanter, verlässlicher und prägender Teil des Amateurfußballs im Rheinland.
Von 1986 bis 2003 war er Beisitzer im Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit und technische Entwicklung, danach bis zu dessen Einstellung im Rahmen des Verbandstags 2010 der Vorsitzende. Anschließend leitete er bis 2014 die Kommission Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes. Das Magazin „Fußball im Rheinland“ lag über einen langen Zeitraum maßgeblich in seinen Händen, er initiierte, koordinierte, vor allem aber schrieb er Texte. Ob bewusst oder unbewusst: Vermutlich wird die Mehrzahl der Vereinsvertreter im Fußballverband Rheinland schon einmal einen Beitrag von Peter Armitter gelesen haben – ob in „Fußball im Rheinland“, auf der Homepage des FVR oder eben in der Rhein-Zeitung.
Für sein jahrzehntelanges Engagement, immer ehrenamtlich und immer im Dienst der Sache, wurde Peter Armitter mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Silbernen Ehrennadel des Fußballverbandes Rheinland, der FVR-Dankurkunde mit Plakette und der DFB-Verdienstnadel.
Der Fußballverband Rheinland verliert einen ehrenamtlichen Mitarbeiter, der das Gesicht des FVR, seine Außendarstellung und seine Wahrnehmung in der Öffentlichkeit über lange Zeit mitgestaltet und mitgeprägt hat. Der FVR wird Peter Armitter in dankbarer Erinnerung behalten und ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.
Frank Jellinek, FVR-Pressesprecher