Die DFB-Stiftung Egidius Braun und die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration veranstalten im Rahmen der Initiative „2:0 für ein Willkommen“ gemeinsam mit der Führungs-Akademie des DOSB ein sechsmonatiges Leadership-Programm für Menschen mit Fluchterfahrung. Die Bewerbungsfrist hat kürzlich begonnen und endet am 30. September. Ziel des Programms ist es, geflüchtete Menschen für ehrenamtliche Tätigkeiten im Fußball zu qualifizieren.
„Der Fußball ist für geflüchtete Menschen oft eine wichtige Begegnungs- und Teilhabemöglichkeit in Deutschland. Er folgt überall den gleichen Regeln, fördert die Begegnung, schafft Verständigung und baut wechselseitige Vorurteile ab. Und manchmal ist er auch Wegbereiter in eine Beschäftigung. Mit unserer Unterstützung des Leadership-Programms der DFB-Stiftung Egidius Braun wollen wir Menschen mit Fluchterfahrung helfen, den Fußball zukünftig verantwortlich mitzugestalten. Sport fördert gesellschaftliche Teilhabe, stärkt den Zusammenhalt und kann zur gelingenden Integration beitragen“, sagt Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.
Im laufenden Jahr gingen zwischen Januar und Juli von Menschen aus den zehn Hauptherkunftsländern von Flüchtlingen insgesamt 55.756 Asylerstanträge beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ein. In den Jahren 2015 bis 2017 waren es addiert 1,4 Millionen Anträge. Seit März 2015 haben die DFB-Stiftung Egidius Braun und die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration nahezu 3.800 Förderanträge aus Fußballorganisationen bewilligt und auf diese Weise das jeweilige Engagement für Flüchtlinge unterstützt. Dabei zeigt das Beispiel von Adam Abdullahi-Ali, wie geflüchtete Menschen im Fußballverein ein neues, sportliches Zuhause finden können. Abdullahi-Ali flüchtete mit seiner Frau aus dem Bürgerkriegsland Somalia nach Deutschland und wurde Mitglied beim Fußballklub SG Egelsbach. Heute trainiert er die E-Junioren des Vereins und erklärt: „Die Arbeit mit den Kindern macht mir großen Spaß. Als wir in Deutschland ankamen, nahm mich die SG Egelsbach in ihrem Flüchtlingsteam ‚Refugees United‘ auf. Der Verein hat mir sehr geholfen und nun will ich dem Verein helfen.“
Janotta: „Wir wollen die Teilnehmenden für das Ehrenamt qualifizieren!“
Am Leadership-Programm teilnehmen können Tandems bestehend aus Mentee/Mentor*in, die im selben Fußballverein aktiv sind. Es finden drei Seminarwochenenden in Leipzig (Dezember 2020), in Grünberg (März 2021) und in Malente (Mai 2021) statt. Das Programm endet mit einer Abschlussveranstaltung am 1. und 2. Juni 2021 in Berlin.
„Wer das Programm erfolgreich abschließt, ist künftig auch für ehrenamtliche Führungsaufgaben im Fußball qualifiziert. Vereinsmanagement, Selbstmanagement und Kommunikation werden thematische Schwerpunkte sein. Wir wünschen uns, dass uns aus den bundesdeutschen Fußballvereinen möglichst viele geeignete Bewerbungen erreichen und freuen uns auf die Realisierung des Programms“, so Dirk Janotta, DFB-Vizepräsident und geschäftsführender Vorsitzender der DFB-Stiftung Egidius Braun.
Bewerben können sich Menschen mit einem Fluchthintergrund, die 2015 oder später ihre Heimat verlassen mussten und nach Deutschland einwanderten. Gute Deutschgrundkenntnisse werden erwartet. Bewerber*innen sollten sich bereits ehrenamtlich im Fußballverein engagieren. Der Mentor oder die Mentorin stammt idealerweise aus demselben Klub wie der Mentee und verfügt über Führungserfahrung im Fußball. Die Teilnahme an den Seminarwochenenden ist verbindlich.
Alle Kosten für die Teilnahme am Leadership-Programm inklusive Verpflegungs-, Reise- und Übernachtungskosten tragen die DFB-Stiftung Egidius Braun und die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Interessierte erfahren alle weiteren Details online unter www.egidius-braun.de/leadership-programm.