Ein außergewöhnlicher Fußballer aus dem Rheinland wäre am gestrigen 4. Februar 100 Jahre alt geworden: Karl Adam, geboren am 4. Februar 1924 in Koblenz, Nationalspieler und Deutscher Meister mit Kaiserslautern.
Der gelernte Postbeamte startete seine Fußballerkarriere als Mittelläufer beim SC 07 Moselweiß. Mit 16 Jahren kam Karl Adam 1941 zu TuS Neuendorf. Der Verein war das Maß aller Dinge für talentierte Fußballer der Stadt und der Region. 1944 zog es ihn mitten im Krieg von Koblenz nach Dresden. Er wurde Gastspieler beim Dresdner SC. Karl, immer noch nicht im Tor, spielte unter anderem mit Helmut Schön zusammen, dem späteren Bundestrainer, der Deutschland 1974 zur Weltmeisterschaft führte. 1945, nach Kriegsende, kehrte Karl Adam in die Heimat zurück. Zu Neuendorf, wo er dann bis 1949 spielte. Mit Gauchel, Gutendorf, Warth, Unkelbach, Oden und all den Großen der Neuendorfer Zeit erlebte er erfolgreiche Jahre mit dem Höhepunkt der Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. 1947 hatte sich Torwart Josef Unkelbach so schwer verletzt, dass man Karl Adam ins Tor stellte. Ein Nationalspieler war geboren.
Es folgte der Ruf des FCK. Das war der Krösus in der Oberliga Südwest. Hier spielten Fritz und Ottmar Walter, Horst Eckel, Werner Liebrich und Werner Kohlmeyer, die späteren Weltmeister. Karl Adam, der kräftige Koblenzer, verdrängte beim FCK Stammtorhüter Willi Hölz. 1951 wurde der 1. FC Kaiserslautern mit Karl Adam im Tor Deutscher Fußballmeister. Zum ersten Mal. Und mit Karl wurde auch zum ersten und letzten Mal ein Koblenzer Deutscher Fußballmeister. Bundestrainer Herberger berief Karl Adam in die Nationalmannschaft. Karl Adam war wieder zur TuS nach Neuendorf zurückgekehrt, nachdem er mit dem FCK Zoff hatte. Sein erstes Länderspiel machte er am 21. November 1951 beim 2:0 gegen die Türkei in Istanbul. Es folgte je ein Länderspieleinsatz beim 3:0 in Luxemburg und beim 3:0 gegen Irland in Köln – drei Länderspiele und kein Gegentor.
Vererbt hat er sein Können auf Sohn Werner, der auch ein großartiger Torwart war. Und sein Name ist auf dem Koblenzer Oberwerth noch immer präsent: Der Sportplatz hinter dem Stadion Oberwerth trägt seinen Namen.