100 Jahre alt wäre Hermann Schmitt am 12. April dieses Jahres geworden. Der Schweicher, der im pfälzischen Heiligenstein bei Pirmasens geboren wurde und den es 1945 zu seiner Maria ins Trierer Land zog, war der Inbegriff für das Ehrenamt im Sport. Bei Mosella Schweich, im Kreis Trier, wo er 1952 Vorsitzender des Fußballkreises Trier-Saarburg wurde, dann 1967 Sportkreisvorsitzender. Von 1977 bis 1994 war er Vizepräsident des Sportbundes Rheinland. Und natürlich im Fußballverband Rheinland. Mehr als 50 Jahre war er in wichtigen Ämtern, unter anderem als Vizepräsident des Verbandes.
Hermann Schmitt und Trier, das war eine Symbiose, die den ganzen Sport im Rheinland bewegte und beeinflusste. Wenn Hermann Schmitt mit seinen vollbeladenen Bussen zu den Verbandstagen anrollte, hatte er die ganze Wucht einer Region hinter sich. Der Mann mit der Zigarre, Angestellter der Verbandsgemeinde Schweich, hier vor allem für die Weinfeste zuständig – er habe alle Weinfeste eröffnet und auch geschlossen, hat er einmal gesagt –, war ein robuster, selbstbewusster und durchsetzungsfähiger Vertreter seiner Sportregion. Den „Kurfürst von Trier“ hat ihn einer genannt. Trier liege so weit abseits, deshalb müsse man es immer in den Vordergrund rücken. Hermann Schmitt lebte den Satz.
Er war für die Vereine da. Und er organisierte Freizeiten für Behinderte in Oberjoch. Ehrenamt war sein Leben. „Kaum einer im Lande ist so sehr mit der Entwicklung einer Region verbunden. Niemand hat den Trierer Sport mehr geprägt als er“, sagt Walter Desch, Präsident des Fußballverbandes Rheinland und wie Theo Zwanziger und Toni Kahl viele Jahre an der Seite von Hermann Schmitt.
Stetigkeit, ein Schuss Sturheit, Einsatz rund um die Uhr, und tiefe Zuneigung für die, die er mochte: Das waren seine Tugenden. Hermann Schmitt war prägend weit über Trier hinaus. Hermann Schmitt starb am 29. Juni 2003.