Schon zwei Mal in jüngster Vergangenheit hat der FC Alemannia Plaidt den Pokalwettbewerb auf Kreisebene für sich entschieden. 2010 wurde in Alzheim die SG Andernach besiegt, zwei Jahre später gewannen die Pellenzkicker in Niederzissen gegen TuS Hausen. Sechs Jahre mussten vergehen, ehe sich ein FC-Team erneut in die Siegerliste eintragen durfte. Mit dem 2:1 gegen Ettringen wurde man zwar der Favoritenrolle gerecht, hatte aber viel Mühe, um den B-Ligisten auf Distanz zu halten. „In der ersten Halbzeit kamen wir nur sehr schwer ins Spiel“, gab Trainer Thomas Esch später zu.
Das lag einfach daran, dass Ettringen mit läuferischen und kämpferischen Mitteln versuchte, dem klassenhöheren Gegner den Schneid abzukaufen, und ein Reihe von guten Einschussmöglichkeiten herausspielte. Vor allem Routinier Thomas Nürnberg, der nur selten mit fairen Mitteln vom Ball zu trennen war, sorgte immer wieder für brenzlige Szenen im Plaidter Strafraum. „Es war über die gesamte Distanz ein Spiel auf Augenhöhe, leider haben wir es versäumt, im ersten Durchgang durchaus mögliche Tore zu erzielen“, trauerte SG-Trainer Raduan Fatine den vergebenen Chancen nach. Dabei dachte er besonders an die 22. Minute, als Luca Reuter mit einem Zuckerpass Lukas Mürlebach bediente, der die Kugel jedoch nicht im Gehäuse unterbringen konnte. Oder an die 40. Minute, als erst Nürnberg nach einem verunglückten Rückpass am Torwart scheiterte und anschließend Mürlebach nicht die Nerven besaß, den zweiten Ball einzulochen.
Auf der anderen Seite war es Johannes Schumacher, der kurz vor dem Pausenpfiff im Torraum zum Schuss kam, das Runde aber nicht im Viereckigen unterbringen konnte. Besser machte es die Esch-Elf zehn Minuten später: Verteidiger Alexander Huhmann flankte von der rechten Eckfahne aus in die Mitte, wo Marcel Birkner völlig freistehend nur noch einzulochen brauchte. Es begann die beste Phase des A-Ligisten: Daniel Molitor (60.) hatte das 2:0 auf dem Fuß, der vorher eingewechselte FC-Coach (76.) prüfte Torwart Henrik Höfker auf Herz und Nieren, ehe Molitor dann doch noch traf. Gegen seinen satten Schuss ins rechte untere Toreck hatte Höfker keine Chance.
Mit dem 2:0 schien die Partie gelaufen zu sein. Doch Pustekuchen! Ettringen raffte sich noch einmal auf zu einem furiosen Endspurt, der bei einigen Akteuren sogar Krampfspuren hinterließ. Immerhin brachte man den Gegner noch einmal ins Wanken. Nach dem Anschlusstreffer durch Nürnberg (85.) warfen die Kombinierten alles nach vorne. Aber selbst vier Minuten Nachspielzeit reichten nicht mehr, um noch eine Verlängerung zu erzwingen. Die größere Erfahrung auf Plaidter Seite hat wohl letztlich den Ausschlag gegeben – darin waren sich übrigens beide Trainer einig. Einigkeit herrschte auch darüber, dass scheinbar Unbelehrbare, die mit Bengalos hantieren, rein gar nichts auf Sportplätzen zu suchen haben. Solche Art von Fans hat die Mannschaft der SG Ettringen/St. Johann wahrhaftig nicht verdient!
FC Plaidt – SG Ettringen 2:1 (0:0)
FC Plaidt: Prangenberg, Lenarz, Kleemann, Zimmer, Birkner (90. Homfeld), Reif (46. Onthonglang), Molitor, Schumacher (66. Esch), Pineker, Huhmann, Varelis.
SG Ettringen: Höfker, Vogel, Alkhatib, Sturm (56. Selvi), Votteler, Mürlebach, Nürnberg, Hoffmann, Reuter (52. Khallouk), Idczak, Stephani.
Schiedsrichter: Hamid Rostamzada
Tore: 1:0 Birkner (53.), 2:0 Molitor (78.), 2:1 Nürnberg (85.)