Von wegen „altes Eisen“: Am vergangenen Wochenende wurden in Berlin in drei Altersklassen bei den Männern und im Ü32-Bereich bei den Frauen wieder die DFB-Ü-Cups ausgespielt. Mit dabei waren aus dem Fußballverband Rheinland die Ü32-Frauen der SG 99 Andernach sowie die Ü40- und Ü50-Männer der SG Mittelmosel Leiwen. Prof. Dr. Silke Sinning, DFB-Vizepräsidentin für Bildung, Freizeit- und Breitenfußball sagt: „Ü-Fußballer sind ein wichtiger Bestandteil unserer Fußballfamilie. Daher freuen wir uns, an diesem Wochenende auch unseren älteren Fußballern und Fußballerinnen wieder einen würdigen Rahmen geboten zu haben.“
Frauen Ü32: SG 99 Andernach
Mit einem verdienten 3:0-Erfolg gegen den Vorjahressieger FC Bayern München beschloss die neu formierte Ü32 der SG 99 Andernach in Berlin die deutsche Meisterschaft dieser Altersklasse auf einem glänzenden zweiten Platz. Trainer Kappy Stümper sagte anerkennend: „Da haben wir unser bestes Turnierspiel gemacht.“ Sarah Meinerz, Jasmin Umlauf und Tina Geisen schossen die Tore für die etwas älteren Bäckermädchen. Die zuvor erlittene 0:1-Niederlage gegen den neuen Titelträger FFC Asbach Uralt SGS Essen entsprach laut Stümper durchaus dem Spielverlauf und war in der Endabrechnung ausschlaggebend im Duell der beiden punktgleichen Teams.
„Der zweite Platz und nur ein Gegentor in fünf Spielen übertraf alle Erwartungen und macht uns stolz“, befandd Stümper nach zwei ereignisreichen Turniertagen. Im Reigen der sechs Regionalmeister gewann die SG 99 die ersten drei Gruppenspiele mit jeweils 1:0. Jasmin Umlauf (2) und Jana Sebastian mit ihren Treffern gegen den MTV Barum, den USV Jena und die „Nordlichter“ sorgten für eine makellose Bilanz am ersten Turniertag. Am Ende übertrafen die Andernacherinnen das Minimalziel, bester Südwestvertreter der letzten Jahre zu werden, um Längen.
Männer Ü40 / Ü50: SG Mittelmosel Leiwen
Zumindest die Ü50-Fußballer der SG Mittelmosel-Leiwen lagen nach dem ersten Turniertag des DFB-Cups in Berlin noch aussichtsreich im Rennen. Unterm Strich sprang aber sowohl für die älteren Kicker wie auch für die jüngeren (bei der Ü40) nur der vierte von jeweils fünf Plätzen heraus.
Mit einem 5:0 über den SV Eintracht Nordhorn (Torschützen: viermal Markus Kuhnen sowie Achim Eberhard) startete die Ü50 am Samstag in den Wettkampf, der traditionell im Schatten des Olympiastadions ausgetragen wird. Dabei verletzte sich mit Bernd Thomas der Dreh- und Angelpunkt im Leiwener Spiel. Beim 2:2 gegen ein defensiv starkes Energie Cottbus (Torschützen: Heiko Henkel, Rainer Kuhnen) musste Thomas pausieren. Im Duell mit dem späteren Sieger und Titelverteidiger FC Bayern München lagen die Moselaner durch das Tor von Bernhard Heinz vorne, waren überlegen und dem zweiten Treffer nahe. Zwei trickreiche Freistoßvarianten ebneten der Vertretung des Deutschen Rekordmeisters aber den Weg zum 2:1-Sieg. Zum Schluss setzte es noch ein 0:3 gegen Westfalia Herne. „Da hat uns dann auch ein wenig die Kraft gefehlt“, berichtet Helmut Freischmidt, Spieler, Coach und Koordinator des amtierenden Südwestmeisters in Personalunion.
Die Ü40 unterlag zunächst dem 1. FC Nürnberg mit 1:2 (Torschütze: Damian Stoklosa), gewann aber dann gegen Hannover 96 mit 1:0. Hans Schulz traf nicht nur ins Schwarze, sondern flog später mit Rot vom Platz. Am Sonntag gab es ein 1:4 gegen Lokalmatador Hertha BSC. Timo Zeimet schoss hier noch ein Tor, musste dann jedoch genauso wie Aslan Avdiu und Torwart Eric Schiffels verletzt vom Platz. Im finalen Spiel gegen das von Ex-Nationalspieler Stefan Kießling angeführte Bayer 04 Leverkusen hieß es 0:5. Dabei sah Christian Esch nach einer Notbremse Rot. Bayer reichte dieser hohe Sieg exakt, um den Titel einzufahren.
„Beiden Mannschaften gebührt ein Lob. Mittlerweile nehmen viele Bundesligaclubs am Ü-Cup teil. Da laufen dann einige frühere Erstligaspieler auf, und die Mannschaften verfügen über ein ganz anderes Budget, was man schon bei der Anreise mit den Mannschaftsbussen aus der Bundesliga sieht“, bilanzierte Freischmidt. Die SG Mittelmosel spulte die rund 700 Kilometer in die Hauptstadt mit vier Kleinbussen ab.
Text: DFB / SG 99 Andernach / Andreas Arens
Foto: SG 99 Andernach