Die Mitglieder der Kuratorien und Vorstände der DFB-Stiftungen Egidius Braun und Sepp Herberger kamen virtuell zusammen. Mit dabei waren unter anderem Musiker Rea Garvey, die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Ex-Nationaltrainerin Tina Theune, Blindenfußballer Alexander Fangmann, Staatssekretär Stephan Mayer und die früheren Nationalspieler Harald „Toni“ Schumacher und Simon Rolfes.
In der 43-jährigen Geschichte der ältesten deutschen Fußballstiftung war die Sitzung ein Novum. Unter der Leitung von Michael Herberger, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Kuratoriums, kamen die Mitglieder des Aufsichtsgremiums und des Vorstandes der DFB-Stiftung Sepp Herberger erstmals im virtuellen Raum zu einer gemeinsamen Gremiensitzung zusammen. „Corona stellt uns in diesen Tagen alle vor besondere Herausforderungen. Gleichzeitig müssen wir die Beschlussfassung in den Stiftungsgremien sicherstellen und sind deshalb im Rahmen einer Videokonferenz zusammengekommen“, erklärt Stiftungsgeschäftsführer Tobias Wrzesinski den Hintergrund.
Der Rückblick auf die jüngsten Stiftungsaktivitäten fiel trotz der Pandemie zufriedenstellend aus. Die Blindenfußball-Bundesliga startete im September auf dem Domplatz in Erfurt in die neue Saison, am 24. Oktober 2020 steht das Saisonfinale in Magdeburg an. Mit mehreren Aktionstagen in Justizvollzugsanstalten wurde Anfang Oktober an den ersten Besuch Sepp Herbergers in einer Justizeinrichtung erinnert, der sich in diesem Jahr zum 50. Mal jährte. So waren unter anderem DFB-Präsident Fritz Keller, Otto Rehhagel, Jens Nowotny, Lars Klingbeil und Ottmar Hitzfeld in Haftanstalten in Berlin, Hameln, Wuppertal und Bruchsal zu Besuch.
Stiftungsengagement bleibt trotz Corona stabil
Im kommenden Jahr wird die Stiftung direkt zum Jahresauftakt ein Pilotprojekt mit Musiker Rea Garvey umsetzen und zudem ihr Engagement im Behindertenfußball weiter ausbauen. Das Kuratorium bewilligte einstimmig den von Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge vorgelegten Jahreshaushalt. „Es ist gerade in diesen Zeiten ein Privileg, dass der DFB die Finanzierung der Stiftungsarbeit sicherstellt. Der Dank des Kuratoriums gilt den Verantwortlichen, insbesondere Schatzmeister Stephan Osnabrügge“, betont Michael Herberger.
Auch in der anschließenden Sitzung der DFB-Stiftung Egidius Braun fiel die Bilanz positiv aus. Die Gremienmitglieder blickten zurück auf die Stiftungsaktivitäten in den zurückliegenden Monaten, insbesondere auf die virtuelle Fußball-Ferien-Freizeit, die Anfang August umgesetzt wurde. Ein Schwerpunkt der Stiftungsarbeit liegt aktuell und künftig auf der Unterstützung von ehrenamtlich engagierten Menschen. So wird derzeit zusammen mit der Deutschen Sportjugend die Egidius-Braun-Akademie umgesetzt, die sich an 26 junge Männer und Frauen richtet, die bereits ehrenamtlich im Sportverein oder -verband verantwortungsvolle Aufgaben wahrnehmen. Auch die Bildungsprogramme in Mexiko und Osteuropa werden in Kooperation mit dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ in den nächsten fünf Jahren fortgesetzt.
Anfang Dezember startet das Leadership-Programm für Menschen mit Fluchterfahrung, das gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie der Führungs-Akademie des Deutschen Olympischen Sportbundes umgesetzt wird. Im kommenden Jahr ist in Kooperation mit der ukrainischen Klitschko Foundation die Neuauflage der „Challenge Academy“ geplant.
Stattfinden sollen im kommenden Sommer auch wieder die Fußball-Ferien-Freizeiten. 75 Fußballvereine mit rund 1.000 Teilnehmenden wurden bereits entsprechend eingeladen und hoffen gemeinsam mit den Gremienmitgliedern darauf, im nächsten Sommer erleben zu können, dass Fußball so viel mehr ist als ein 1:0.
Foto: DFB-Stiftungen / Carsten Kobow