Sie haben sich mit allem dagegengestemmt, was sie hatten, leidenschaftlich gekämpft, sich in jeden Ball hineingeworfen – in der 39. Minute war aber der Bann für den Favoriten im DFB-Pokalspiel gebrochen: Da traf Zweitligist Holstein Kiel zum 1:0 beim vier Klassen tiefer angesiedelten Rheinlandligisten FSV Salmrohr. Und das ausgerechnet per Konter: Nach einem Freistoß Mitte der eigenen Hälfte schalteten die Kieler blitzschnell um, über David Atanga gelangte der Ball zu Makana Baku, der Tim Kieren keine Chance ließ. Bis dahin hatte der 18-jährige Schlussmann des FSV mehrfach stark gehalten und sein Team vor einem früheren Rückstand bewahrt. Außerdem besonders stark bei Salmrohr: Michael Dingels. Der 33-Jährige fightete und grätschte wie zu seinen besten Zeiten im Dress der Trierer Eintracht.
„Ich bin mächtig stolz auf meine Mannschaft, die sich in alle Zweikämpfe geworfen hat. Mich ärgert aber die Entstehung des 0:1, als wir einen Freistoß hatten und kurz danach in einen Konter liefen. Da müssen wir ein taktisches Foul begehen“, bilanzierte Salmrohrs Trainer Lars Schäfer den Pokal-Nachmittag.
Nach der Pause konnte sich Kieren erneut mehrfach auszeichnen, musste dann aber das 0:2 durch den Südkoreaner Jae-Sung Lee hinnehmen, der nach Hereingabe von links durch Atanga aus kurzer Distanz zur Stelle war (52.). Beim FSV schwanden vor 2.000 Zuschauern im Salmtalstadion die Kräfte. Atanga (63.), zweimal Baku (65., 77.) und Finn Porath (88.) nutzten die größer werdenden Lücken in der FSV-Hintermannschaft zu weiteren Toren für Kiel. Im Spiel nach vorne mühte sich der Bitburger Rheinlandpokalsieger, hatte aber keine Chance zu verzeichnen.
„Ich bin froh über den ersten Pflichtspielsieg. Aber Salmrohr hat sich gut verkauft – mit einer anfangs guten Defensivorganisation. Meine Mannschaft hat ihre Überlegenheit in der zweiten Halbzeit in Tore umgemünzt, als die Kräfte bei den Salmrohrern ein wenig schwanden“, sagte Kiels Trainer André Schubert.