Jupp Schmitz, als rheinische Frohnatur bekannt für flotte Sprüche und offene Worte und immer mit dem neusten Witz auf Lager, ist am 16. August im Alter von 97 Jahren verstorben. Der Sinziger war fast ein halbes Jahrhundert bei der örtlichen Stadtverwaltung beschäftigt und hat sich zeit seines langen Lebens stets auf vielfältige Art engagiert. Die Berufserfahrung als Rentmeister seiner Heimatstadt kam ihm zugute als späterer Kassenprüfer beim Sportbund Rheinland, beim Landessportbund, beim Bildungswerk und der Sporthilfe. Bei der Europäischen Akademie des Sports in Trier übte er diese Funktion sogar bis 2006 aus.
Sehr aktiv war Jupp Schmitz auch in der Politik. Für die CDU hat er viele Ämter bekleidet, vom Chef der Jungen Union in Sinzig bis zum Vorsitzenden der Senioren-Union des Kreises Ahrweiler. Der Vorzeige-Ehrenamtler Schmitz war auch seit 1990 Mitglied im Ehrenrat des ADAC Mittelrhein. Denn mit seiner Ehefrau Wilhelmine, mit der seit 1947 verheiratet war, teilte er die Liebe zum Motorsport. Seine große Leidenschaft galt jedoch dem Fußball. Bereits 1942 wurde er noch als Jugendspieler des SC Rhein-Ahr Sinzig Fachwart für Fußball im Kreis Ahrweiler, bei seinem SC war er von 1945 bis 1971 Geschäftsführer oder gehörte dem geschäftsführenden Vorstand an.
Sein Domizil im Talendweg war leicht zu erkennen am großen Schriftzug „Haus Wilhelmine“ und am Glaswappen des Fußballverbandes Rheinland, in dessen Diensten er von 1971 bis 1993 als Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Spielausschusses stand. Vorher war er von 1961 bis 1970 Kreisvorsitzender, danach drei Jahre Vorsitzender der Kreisspruchkammer Rhein/Ahr. Nicht zu vergessen eine Funktion, an die sich der Verstorbene stets gern erinnerte: Er war der erste Beauftragte für den Frauen-Fußball im Verband und in dieser Funktion lange der Wegbegleiter von HG Hansen, dem Macher im SC 07 Bad Neuenahr. Als der SC 07 in der Bundesliga spielte, saß Jupp mit vielen Freunden stets auf der Tribüne des Apollinaris-Stadions. Der Fußball hat im Hause Schmitz nie seine dominierende Position verloren. „Über Sky kann ich jeden Tag meiner Leidenschaft frönen“, machte Schmitz darauf aufmerksam, dass man den heißgeliebten Sport auf der heimischen Couch rund um die Uhr konsumieren könne. Was seine Wilhelmine so kommentieren würde: „Fußball war sein Leben.“