Fußball findet im Erwachsenenbereich auf Sportplätzen statt, die – so der Standard – 105 mal 68 Meter groß sind. In 90 Minuten spielen dann zwei Mannschaft mit je elf Spielern gegeneinander. Das gilt auch für den Fußballkreis Hunsrück/Mosel. Und doch kommt von dort eine Idee, die am 21. August 2020 im „Hotel zur Post“ in Zilshausen entwickelt und auch umgesetzt wurde: Kreisvorsitzender Charly Doerschel, Sachbearbeiter Karl Scheid sowie Kreisvorstandsmitglied Dietmar Schneider haben der Geburt der „Standby-Liga Hunsrück/Mosel“ zur Seite gestanden – und der Präsident des Fußballverbandes Rheinland, Walter Desch, war ebenfalls mit dabei.
„Die Standby-Liga ist ein Pilotversuch, den wir zunächst im Kreis Hunsrück/Mosel starten“, sagt Desch. „Der Gedanke dahinter ist einfach: Wir wollen Fußballer beschäftigen, die in den Mannschaften, die am regulären Spielbetrieb teilnehmen, keinen Platz finden. Und wir wollen solche, die Lust auf Fußball verspüren, so für den Sport gewinnen.“ Gespielt wird mit Siebener-Mannschaften quer über den Platz, eine Partie dauert 30 Minuten – im September wurde bereits in Bärenbach, Auderath, Sohren, Peterswald und Lingerhahn gekickt. Die neue Liga hat zur Neugründung von insgesamt zwölf Mannschaften (1x 1. Mannschaft, 7x 2. Mannschaft, 4x 3. Mannschaft) geführt. Dazu kommen zwei Mannschaften der Hunsbunt-Liga und eine AH-Mannschaft, sodass ein Spielbetrieb mit 15 Mannschaften stattfinden kann. Allerdings ist die Spvgg Cochem III bereits zweimal nicht angetreten und wurde somit disqualifiziert; ein Ersatz soll jedoch zeitnah gefunden werden.
Der dritte Spieltag findet am 11. Oktober in Kaisersesch und in Alterkülz statt. Die neun besten Mannschaften ziehen in die Finalrunden am 25. Oktober in Uhler und am 08. November in Gondershausen ein – dort wird dann auch der erste Meister der Standby-Liga gekürt. Die sechs Letztplatzierten spielen am 25. Oktober in Ellern die Plätze 10 bis 15 aus.
„Es geht um den Spaß, aber natürlich gilt auch das Grundprinzip von Fußball mit Sieg oder Niederlage. Interessant war, das 18-Jährige ebenso mit dabei waren wie Spieler der Alten Herren“, meint Desch. „Nach den ersten Erfahrungen werden wir dieses neue Format, das unser bewährtes System nicht ersetzen, sondern nur ergänzen soll, auswerten und vor allem mit den anderen acht Fußballkreisen besprechen. Dabei wird offen sein, wie die Geschichte weitergeht. Aber klar ist auch: Wir müssen neue Wege gehen – und das könnte einer davon sein.“