Es ist dieser Tage unter anderem bei der Europameisterschaft der Frauen oder auch im Rahmen des Zweitliga-Starts gut zu beobachten: Die Corona-Sommerwelle rollt, das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am 14.7.2022 mit 720,4 angegeben, und diese liegt damit erstmals wieder über 700 in diesem Sommer. Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.
Dabei wissen wir mehr über die Coronainfektion und können uns auch besser schützen als noch vor zwei Jahren. Es gibt Tests zum Erkennen von Infektionen, die medizinische Versorgung für Menschen mit COVID-19 ist verbessert, und wirkungsvolle, sichere Impfstoffe stehen in großer Zahl zur Verfügung. Dennoch wird das Coronavirus bleiben. Aber es bleibt wichtig, sich selbst, sein Umfeld oder auch seinen Verein vor COVID-19 zu schützen. Dadurch verringert sich auch die Wahrscheinlichkeit, sich mit anderen Erregern anzustecken, die die Atemwege betreffen, wie z.B. Erkältungskrankheiten oder Grippe, die jetzt auch gerade wieder auf dem Vormarsch ist.
Bei Erkältungssymptomen (z.B. Schnupfen, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten, erhöhte Temperatur oder Fieber, Kurzatmigkeit, allgemeine Schwäche) gilt: Zu Hause bleiben, keinen Sport ausüben und einen Corona-Test durchführen. Achtung: Geimpfte oder Genesene haben oft nur sehr leichte Symptome und können dennoch infiziert sein und andere anstecken! Man sollte Kontakte meiden, bis die Symptome weg sind, auch wenn der Test negativ ausfallen sollte. Unsere Mitmenschen werden es uns danken, wenn wir sie nicht anstecken – auch wenn es kein Corona ist!
Sport kann im Freien risikoarm betrieben werden, aber: Vorsicht in Umkleideräumen oder in Duschen. Insbesondere in Innenräumen ist bei der hochansteckenden, gerade zirkulierenden Omikron-Variante das COVID-Infektionsrisko hoch. Das Infektionsrisiko wird minimiert, wenn Innenräume, in denen wir uns befinden, regelmäßig stoßgelüftet werden (z.B. halbstündlich). Das gilt für alle Innenräume (z.B. Wartezimmer, bei der Arbeit, private Treffen zu Hause, …). Daumenregel: Je mehr Personen im Raum sind und je weniger Fenster es gibt, desto häufiger sollte gelüftet werden. Am effektivsten ist Querlüften (gegenüberliegende Fenster werden gleichzeitig geöffnet). Achtung: Dauerhaft gekippte Fenster bringen wenig, weil sie nicht für besonders viel Luftaustausch sorgen.
Das Tragen einer Maske vor allem in Innenräumen ist eine einfache, gut erprobte Möglichkeit, sich selbst und andere vor Infektionen, die über die Luft übertragen werden, zu schützen. Wir empfehlen ausdrücklich das Tragen einer Maske, besonders wenn nicht ausreichend gelüftet wird, auch bei Kontakt zu Menschen aus Risikogruppen bzw. wenn man selbst zu einer Risikogruppe gehört. Je weniger Abstand man zu anderen halten kann, desto wichtiger wird das Tragen einer Maske!
Impfen schützt in der Regel vor schweren Corona-Verläufen, aber nicht vor einer Ansteckung! Auch wenn bereits eine COVID-19-Erkrankung durchgemacht wurde, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO), sich impfen zu lassen – das erhöht den Schutz. Überprüfen Sie also, ob Sie oder Ihre Kinder geimpft werden sollten bzw. ob Sie vollständig geimpft sind! Das können Sie mithilfe des Impf-Guides zur persönlichen Impfempfehlung, aber natürlich auch für Kinder und Personen in Ihrem Umfeld hier herausfinden: https://www.zusammengegencorona.de/impfen/. Eine Impfung wird allen Personen ab 12 Jahren empfohlen, auch die Booster-Impfung, also die dritte Impfung. Und es ist auch möglich, Kinder ab 5 Jahren impfen zu lassen. Die STIKO empfiehlt Kindern mit Vorerkrankungen weiterhin eine Grundimmunisierung mit zwei Impfstoffdosen sowie eine Auffrischimpfung. Gesunde Kinder sollen eine Grundimmunisierung mit zwei Impfstoffdosen bekommen, wenn sich in deren Umfeld Personen mit hohem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden, die durch eine Impfung selbst nicht sicher geschützt werden können. Allen anderen Kindern empfiehlt die STIKO zunächst nur eine COVID-19-Impfstoffdosis. Die EU empfiehlt ganz aktuell und dringlich auf Grund der steigenden Coronainfektionszahlen Menschen über 60 Jahren und vulnerable Gruppen nun auch eine zweite Corona-Auffrischungsimpfung!
Prof. Dr. Christoph Bickel, Leiter der FVR-Kommission Fußball und Gesundheit