Das Finale um den Bitburger Rheinlandpokal 2023 steht: Am Samstag, 3. Juni, werden der Bezirksligist TuS Immendorf und der Regionalligist FC Rot-Weiss Koblenz den diesjährigen Titelträger ermitteln. Das haben die Halbfinalpartien ergeben, die am gestrigen Mittwochabend ausgetragen wurden. Die Anstoßzeit steht hingegen noch nicht fest – das Endspiel in Koblenz wird erneut im Rahmen des Finaltags der Amateure ausgetragen.
TuS Immendorf – TuS Koblenz 2:1
Schlechter hätte die Partie für die Gastgeber nicht starten können. Bereits nach vier Minuten ging die favorisierte TuS Koblenz in Führung: Nach einer Ecke stieg Dylan Akpess Esmel am Höchsten und köpfte den Ball zum 1:0 in die Maschen. In der Anfangsphase war dem Bezirksligisten die Nervosität deutlich anzumerken, weiter nutzen konnte die TuS Koblenz das aber nicht – im Gegenteil: Nach 12 gespielten Minuten stand es plötzlich 1:1. Nach einem Fehler in der Abwehr der Gäste stand Dario Kraemer goldrichtig und versenkte den Abpraller zielsicher im Tor von Jonas Bast. Gestärkt durch dieses Erfolgserlebnis boten die Immendorfer von nun an vor allem in der Defensive eine starke Leistung, was gepaart mit einer schwachen Chancenverwertung der Gäste dazu führte, dass es mit dem 1:1 in die Halbzeit ging.
Nach der Pause blieb die TuS Koblenz das aktivere Team, das sich zahlreiche gute Möglichkeiten erarbeitete, diese aber weiterhin nicht zu nutzen wusste. Entweder agierte man höchst fahrlässig vor dem gegnerischen Tor oder Immendorf-Keeper Moritz Weißenborn war zur Stelle, der einen Sahnetag erwischte und die Angreifer der Gäste regelmäßig zur Verzweiflung brachte. Immendorf zeigte hingegen eine perfekte Chancenverwertung und schlug in der 63. Minute eiskalt zu: Nach einem Freistoß von der linken Seite war Roman Cron im Strafraum zur Stelle und köpfte zur 2:1-Führung ein.
Die TuS Koblenz versuchte zwar wieder ins Spiel zurück zu kommen, die vielbeinige Abwehr und die erwähnte starke Torwartleistung der Gastgeber ließen in der Folge aber nichts mehr zu. Damit war die Sensation perfekt und der Jubel „Auf dem Dörnchen“ kannte keine Grenzen.
FC Bitburg – FC Rot-Weiss Koblenz 2:5 n.V.
Die Partie wurde spannender, als es die Paarung auf dem Papier vermuten ließ: Im Duell zwischen dem Rheinlandligisten aus Bitburg und dem Regionalligisten aus Koblenz musste die Verlängerung über den Endspielteilnehmer entscheiden.
Dabei deutete zu Beginn des Spiels alles auf einen souveränen Erfolg des Favoriten hin. 1.340 Zuschauer sahen bereits nach neun gespielten Minuten das 1:0 durch Marius Köhl, der nach einem langen Einwurf an den Ball kam und an Bitburgs Keeper Dominik Thömmes vorbei einschob. Wer glaubte, dass das Spiel nun in eine Richtung laufen würde, der sah sich aber getäuscht. Die Koblenzer konnten sich Mitte der ersten Halbzeit bei ihrem Torwart Carl Jakob Leonhard bedanken, dass sie nicht mit einem Rückstand in die Pause gehen mussten. Er parierte mehrfach glänzend, musste sich in der 31. Spielminute dann aber doch einmal geschlagen geben, als Pascal Müller mit einem Schuss in den Winkel ausglich.
Die zweite Hälfte ist schnell erzählt und plätscherte über weite Strecken so vor sich hin. Erst in der Schlussphase wurde es dann so richtig dramatisch. Als Rot-Weiss in der 85. Minute durch ein Abstauber-Tor von Igor Blagojevic erneut in Führung ging, schien die Partie gelaufen. Die Gastgeber ließen allerdings nicht locker, warfen alles nach vorne und wurden belohnt: In der 96. Spielminute, also mit der aller letzten Aktion, glich Joshua Bierbrauer nach einem Pressschlag aus.
Am Ende entschied die körperliche Fitness über den Finaleinzug. Hier hatte naturgemäß der Regionalligist große Vorteile und wusste diese auch zu nutzen: Christian Stark (101.), Köhl (108.) und John Peter Sesay (113.) schraubten das Ergebnis auf 2:5 hoch. Dennoch hatte der Rheinlandligist eine starke Partie gezeigt, die von den Anhängern mit viel Applaus bedacht wurde.
Fotos: Sabrina Kreuter / René Weiss