Das Finale um den Bitburger Rheinlandpokal 2022 wird eine Neuauflage des Endspiels des Jahres 2020 sein: Am Samstag, 21. Mai, werden die Oberligisten FV Engers und FC Karbach den diesjährigen Titelträger ermitteln. Das haben die Halbfinalpartien ergeben, die am gestrigen Mittwochabend ausgetragen wurden.
SG Hochwald Zerf – FV Engers 0:2
Schlechter hätte die Partie für die Gastgeber nicht starten können: Gerade einmal gut eine Minute war vor den erwartungsfrohen 510 Zuschauern gespielt, da nutzte der FV Engers einen Stellungsfehler in der Hintermannschaft der Gastgeber aus: Jonathan Kap konnte so von rechts nach innen passen, wo Kapitän Yannik Finkenbusch aus 13 Metern abzog und unhaltbar für SG-Torwart Jan Niklas Koltes traf.
In der Anfangsphase war der SG der fehlende Rhythmus nach der langen (fünfeinhalbwöchigen) Spielpause und der Respekt vor dem favorisierten Gegner aus dem Neuwieder Stadtteil deutlich anzumerken. Mit zahlreichen Standardsituationen sorgten die Engerser ein ums andere Mal für Gefahr vorm Tor der Zerfer. Ein Seitfallzieher von Thilo Kraemer nach einer Ecke, der nur knapp drüber ging, hätte in der elften Minute fast schon das 0:2 bedeutet.
Langsam aber sicher kamen die Hausherren aber besser ins Spiel. Nachdem Finkenbusch (22.) und Kap (23.) weitere Chancen aus kurzer Distanz für die physisch starken Engerser ausgelassen hatten, scheiterte Matthias Burg mit einem gefühlvoll getretenen Freistoß an der Lattenunterkante des Engerser Gehäuses (25.). Gegen Ende drehte der FVE wieder etwas auf – und kam prompt durch Andi Brahaj, der nach einer Ecke einschob, zum 0:2 (45.).
Dominant und seriös begann Engers die zweite Hälfte, wollte nachlegen. Mehr als ein Schuss aus der zweiten Reihe von Stieffenhofer, den Koltes sicher parierte, sprang aber zunächst nicht heraus (52.). Zerf ließ nichts unversucht, doch Engers blieb das ballsichere und überlegene Team. Immerhin hatte Hemmes noch mal eine halbwegs gute Offensivaktion für die SG; sein Schuss strich aber knapp vorbei (65.). Auf der Gegenseite versuchte es Goran Naric aus der Distanz – erfolglos (76.). Den Zerfern war auch in der Schlussphase ein Tor versagt, sie ernteten aber für den couragierten Auftritt nach dem Abpfiff dankbaren Applaus von ihren Fans.
FC Karbach – TuS Koblenz 1:0
Die spielentscheidende Szene ereignete sich vor den 1.000 Zuschauern in Emmelshausen kurz nach der Halbzeitpause: Ein langer Ball aus der Abwehr erreichte den Karbacher Stürmer Max Wilschrey, der den Ball unter Kontrolle und TuS-Keeper Stefan Djordjevic mit seinem Schuss in Verlegenheit brachte – der Koblenzer konnte den Ball nur zur Seite abwehren, den Abpraller verwandelte Wilschrey zum 1:0 für Karbach (48.).
In der ersten Hälfte zeigten sich die Gäste leicht überlegen, Torchancen waren aber auf beiden Seiten eher Mangelware. Das änderte sich jedoch im zweiten Durchgang, beginnend mit dem Führungstreffer für die Gastgeber. Danach machte die TuS viel Druck, der Ausgleich lag in mehreren Szenen in der Luft – und wollte letztlich doch nicht fallen. German Kurbashyan schoss übers Tor (60.), seinen Schuss in der 71. Minute konnte FC-Torwart Florian Bauer abwehren. Zwei Minuten später hatte Bauer Probleme mit einem Freistoß von Umut Sentürk, sicherte den Ball jedoch vor den nachsetzenden Koblenzer Spielern.
Turbulent wurde es dann wieder ganz am Ende: Alen Muharemi hätte mit seinem Schuss aus der Distanz fast für eine Verlängerung gesorgt – doch die Latte verhinderte den späten Ausgleich. Der fiel auch nicht in der letzten Aktion des Spiels in der vierten Minute der Nachspielzeit, als ein Schuss aus dem Getümmel in den Armen von Bauer landete.