Der erste Sieger war die Traditionsmannschaft des 1. FC Köln. Das Ergebnis, eigentlich untergeordnet. 11:2 siegten die „Traditions-Geißböcke“. Ein zweiter Sieger war die Stiftung „Fußball hilft!“ des Fußballverbandes Rheinland. 5.000 Euro Erlös standen am Ende zu Buche, die per symbolischen Scheck überreicht wurden. Und, es gab einen weiteren Sieger. Das neugegründete Team ehemaliger Fußballer aus dem Fußballkreis Westerwald/Sieg. Künftig will es zweimal pro Jahr zu Begegnungen ähnlicher Art antreten.
Die Situation der Ukraineflüchtlinge hatte auch den der Vorsitzenden des Fußballkreises Westerwald/Sieg sehr bewegt. Es entstand die Idee, ein Benefizspiel auszutragen. Dazu konnte Schütz und Peter Litzinger die Traditionsmannschaft des 1. FC Köln gewinnen. Zu den Männern der ersten Stunde zählten unter anderem Hans Schäfer, Wolfgang Overath, Leo Wilden, Fritz Pott und Heinz Simmet. Jupp Röhrig war der gute Geist der Mannschaft. Heute ist Stefan Engels Trainer und Verantwortlicher der Traditionself. Als Gegner ließ Marco Schütz die Idee einer Auswahl ehemaliger Fußballer aus dem Fußballkreis Westerwald/Sieg, die es bereits einmal in den 80/90ziger Jahren gab, wieder aufleben. Das gelang mit Trainer Maik Rumpel, der ein 22köpfiges Team für dieses Spiel zusammenstellte. Ein Empfänger für den zu erwartenden Erlös war schnell gefunden, die Stiftung „Fußball hilft“ des Fußballverbandes Rheinland. Mit der Sportanlage „Auf der Emma“ in Neitersen stand ein Austragungsort zur Verfügung, der bereits zahlreiche Benefizspiele gesehen hat. Schirmherr der Veranstaltung war das Vorstandsmitglied der Sparkasse Westerwald-Sieg, Andreas Görg.
Über 400 Besucher strömten zu dieser Begegnung. Den Anstoß zum Spiel führten der Bürgermeister des Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld Fred Jüngerich, Landrat Dr. Peter Enders, der bekennender FC-Fan ist, und der Ehrenpräsident des Fußballverbandes Rheinland Walter Desch aus.
Die Westerwald-Auswahl konnte zwar mit 1:0 in Führung gehen. Eine kleine Unachtsamkeit in der Abwehr der Westerwälder und schon stand es 1:1. Auch der bekannte und international erfahrene Torwart Lars Leese war hierbei machtlos. In der Folge entwickelte sich ein munteres, wenn auch oft einseitiges Spiel. Das eingespielte Team der „Geißböcke“, gespickt mit ehemaligen bundesligaerfahrenen Spielern ließ der Auswahl des Fußballkreises, dass erst vor kurzem zusammengefunden hat und demzufolge noch nicht eingespielt war, keine Chance. Dazu Maik Rumpel, Verantwortlicher aus einem gleich 6-köpfigen Trainerteam: „Wir haben das eine oder andere Tor zu viel bekommen und es dem Gegner teilweise zu einfach gemacht. Die Kölner hatten mehrere Spieler an Bord, die noch richtig viel Tempo auf dem Platz gebracht haben. Insgesamt war es eine gelungene Veranstaltung, zu der die Westerwaldauswahl ihren Beitrag geleistet hat.“ Rumpel wechselte in der Halbzeitpause das komplette Team, sodass alle 22 Akteure zum Einsatz kamen.
Stichwort „Integration“ zog sich durch alle Rednerbeiträge
Walter Desch, der Vorsitzende der Stiftung „Fußball hilft“ erläuterte in der Halbzeitpause, dass die Stiftung „Fußball hilft“ in vielen Bereichen aktiv ist. Er werde die Spendensumme im Auftrage der Stiftung an Vereine weiterleiten, die sich im Besonderen um die Integration von ukrainischen Flüchtigen bemühten. Milan Sasic, der einst als Flüchtling nach Deutschland kam, schilderte in bewegenden Worten seine Erfahrungen. „Der beste Weg der Integration ist der Sport. Hier lernen bereits die kleinen Kinder die Sprache und vor allem neue Freunde kennen. Das ist der Weg, um aus Fremden Nachbarn zu machen“. Landrat Peter Enders und Verbandsbürgermeister Fred Jüngerich zeigten sich begeistert über das Engagement der Verantwortlichen und aller, die zum Gelingen dieser Benefizveranstaltung beigetragen hatten. Marco Schütz: “ Besonderer Dank gilt dem ausrichtenden Verein Wiedbachtaler Spfr. Neitersen und dem 24-Stunden-Grillteam der Spfr. Ingelbach, sowie der Ortsgemeinde Neitersen für Nutzung der Sportanlage und der Wiedhalle zu diesem Benefizspiel“.
Alle Gesprächspartner lobten die Wiederaufnahme und das Spielen der Kreisauswahl WW/Sieg – verbunden mit einem Benefizzweck für die Ukraine Hilfe als Unterstützung. Dieses Spiel soll aber keine Einzelaktion bleiben, sagte Schütz.
Sicher ist, dass sich die Auswahl des Fußballkreises auf kommende Spiele dieser Art intensiv vorbereiten wird. Das nächste ist für den September geplant. Der Termin, so der Kreisvorsitzende Marco Schütz, stehe aber noch nicht fest. Gegner wird dann die Traditionsmannschaft von Bayer Leverkusen sein. Diese Begegnung wird in Malberg stattfinden.
Text/Fotos: Klaus Könen / Willi Simon