Leon Roth war in der vergangenen Woche auf einer ganz besonderen Futsal-Mission: Der Keeper der A-Junioren des JFV Rhein-Hunsrück war von Futsal-Bundestrainer Marcel Loosveld für einen Lehrgang der Nationalmannschaft nominiert worden. Welche Erfahrungen der 18-Jährige aus Rohrbach als jüngster Spieler im Aufgebot gesammelt hat, hat er uns im Interview verraten.
Hallo Leon, wie waren die Tage bei der Nationalmannschaft für dich?
Leon Roth: Es war natürlich ein außergewöhnliches Erlebnis und etwas ganz Besonderes, ein Teil der Nationalmannschaft zu sein. Die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen. Bereits nach kurzer Zeit hat man gar nicht mehr gemerkt, dass ich komplett neu im Kader bin. Es war eine sehr professionelle Atmosphäre, und wir hatten gemeinsam sehr viel Spaß. Ich habe mich in dem Team sehr wohlgefühlt.
Woran habt ihr beim Lehrgang in Wien inhaltlich gearbeitet?
Leon Roth: Wir haben natürlich viel trainiert und die Einheiten anschließend auch per Videoanalyse reflektiert. Insgesamt wurde sehr viel im mannschaftstaktischen Bereich gearbeitet. Am Samstag waren wir mit der Mannschaft gemeinsam für zwei Stunden in Wien und haben die Stadt erkundet. Am Freitag und Sonntag standen die beiden Länderspiele gegen Österreich auf dem Programm.
Als Neuling warst du beim Lehrgang zwar dabei, für das Aufgebot für die beiden Spiele hat es aber nicht ganz gereicht. Warst du deshalb enttäuscht?
Leon Roth: Ich hatte damit fast schon gerechnet, als ich nominiert wurde. Viele Spieler sind ja schon länger dabei, auf Futsal spezialisiert und deutlich erfahrener als ich. Das war schon ein nochmal deutlich höheres Niveau und Tempo, als ich es gewohnt bin. Deshalb war ich auch nicht wirklich überrascht oder enttäuscht, als ich nicht im Kader war. Im Futsal-Nationalteam hat jeder, der nicht im Aufgebot für die Spiele steht, am Spieltag eine spezielle Aufgabe. Meine Aufgabe war es, die Spiele von der Tribüne aus zu filmen.
Was hast du für dich persönlich vom Lehrgang mitgenommen?
Leon Roth: Ich habe sehr viel im Bereich des torwartspezifischen Verhaltens mitnehmen können. Von den anderen beiden Torhütern, die das gesamte Jahr über Futsal spielen, habe ich sehr viel gelernt. Der Bundestrainer hat mir wichtige Einblicke in seine Philosophie eines modernen Torwartspiels im Futsal gegeben.
Welche Perspektive hat der Bundestrainer Marcel Loosveld dir aufgezeigt?
Leon Roth: Der Bundestrainer hat am Ende des Lehrgangs noch einmal mit mir gesprochen. Wir bleiben weiter in Kontakt: Er hat mir versichert, dass er meinen weiteren Werdegang verfolgt. Und er hat mir empfohlen, einem Futsalverein beizutreten, um das futsalspezifische Torwartverhalten noch weiter zu verbessern.
Futsal oder weiterhin Fußball: Wie sieht für dich die Zukunft aus? Wirst du einen Schwerpunkt legen?
Leon Roth: Ich werde jetzt nicht direkt einen Schwerpunkt setzen, sondern zunächst einmal versuchen, in der kommenden Saison im Seniorenfußball Fuß zu fassen. Ich will aber definitiv weiter Futsal spielen und dies auch in einer Mannschaft und einem Ligabetrieb. Mein Ziel ist es schon, weiter im Dunstkreis der Nationalmannschaft zu bleiben.