Der FC Borussia Niederroßbach geht in Richtung Sportstätte einen neuen Weg.
Auf dem bestehenden Tennenplatz entsteht ein neuer Kunstrasenplatz nach neuesten Erkenntnissen im Sportstättenbau.
Zunächst hatte man mit dem Neubau eines Rasenplatzes unterhalb des bestehenden Sportgeländes geliebäugelt. Dazu waren jedoch zur Mitfinanzierung keine finanziellen Zuschüsse seitens des Landes oder Kreises zu erwarten. Der Grund, für Umbau oder Erneuerung im Bestand der Sportanlagen wären Zuschüsse nur zu erwarten gewesen, wenn gleichzeitig eine Sportanlage in der ‚Planungsgruppe Hoher Westerwald‘ innerhalb der Verbandsgemeinde Rennerod geschlossen würde. Das lehnten die in Frage kommenden Vereine ab.
War die ursprüngliche Planung gescheitert, so kam nun das Thema ‚Kunstrasenplatz‘ aufs Tapet. Dieser sollte auf dem bestehenden Sportplatz aufgebaut werden. Die Tatsache, dass gerade Jugendmannschaften ungern auf dem oft betonharten Platz spielen wollten und bedarfsgerecht geplant werden muss, lies den Beschluss reifen, ein Kunstrasenplatz wäre die Lösung und damit auch eine „Investition in die Zukunft“. Burkhard Sarholz schaute sich diverse Kunstrasenplätze an und sprach mit kunstrasenbetreibenden Vereinen, holten deren Ratschläge und Empfehlungen ein. Diverse Anbieter wurden in der Folge angesprochen. Die Verantwortlichen bei der Borussia diskutierten und beratschlagten. Schließlich entschied man sich im Vereinsvorstand für ein Konzept von DOMO Sports-Grass aus Düsseldorf, die weltweit hochwertige Kunstrasenbelag vertreibt und über eine mehr als 30jährige Erfahrung verfügt. Vom Verkaufsleiter Sven Backhaus, einem ehemaligen BL-Spieler bei Fortuna Düsseldorf, waren die Verantwortlichen begeistert. 270.000 Euro soll das fertig bespielbare Spielfeld kosten. Darin enthalten ist auch gleich ein erforderliches Platzpflegerät. Der alte Tennenbelag wird dabei zunächst teilweise abgetragen und ein neuer Unterbau einschließlich der erforderlichen Drainageleitungen zur Ableitung der Oberflächenwasser eingebaut. Die Kosten liegen dadurch nur bei gut der Hälfte eines Komplettneubaues. Der hochwertige Kunstrasenbelag, nach neuesten Erkenntnissen, erhält eine Einstreuung von umweltfreundlichem Kork anstelle von bislang oft verwandtem Kunststoffgranulat, das wegen der Freisetzung von Feinstaub gesundheitsschädlich sein könnte. Nun war die Finanzierung zu klären. Lobend erwähnt Burkhard Sarholz, dass 50.000 €uro, zahlbar in zwei Jahrestranchen, die Ortsgemeinde Niederroßbach beisteuere. 10.000 Euro kommen aus Mitteln der Sportförderung der Verbandsgemeinde Rennerod. Weitere 10.000 Euro werden von Sponsoren aufgebracht. 200.000 Euro werden durch die Sparkasse Westerwald-Sieg finanziert, die sich in dieser Hinsicht, auch im Hinblick auf die Konditionen, sehr entgegenkommend gezeigt habe.
Die finanziellen Dinge sind geregelt. Die Umsetzung soll innerhalb der nächsten 6 bis 8 Wochen erfolgen, so keine unerwarteten Schwierigkeiten auftreten. „Vielleicht können wir dann im Idealfall unser zweites Heimspiel der SG Niederroßbach / Emmerichenhain in der neuen Saison am 27. September gegen Kosavo Montabaur bereits auf der neuen Rasensportanlage austragen“, so André Sarholz, Kapitän der SG. Der von den Gastmannschaften ungeliebte Hartplatz hat dann seine Schrecken verloren. Der neue Kunstrasenplatz bringt uns einen Schritt nach vorn, ist man in Niederroßbach überzeugt und denkt dabei auch ein besseres zukunftsweisendes Angebot im Jugendbereich oder ein Events, die hier angeboten werden könnten.
Dort, wo jetzt das neue Kunstrasensportfeld entsteht gab es bereits drei Vorläufer an Sportplätzen. Das erste Gelände, 1919 mit einfachsten Mitteln auf der Viehweide, dem sogenannten „Olles“ hergerichtet, befand sich etwas weiter nordöstlich in Richtung Zehnhausen/b.R.
Unterhalb des jetzigen Sportplatzes wurde später dann ein neuer Sportplatz gebaut. Auch im Bereich der Viehweide, aber doch schon ein wenig komfortabler. Hier wurde noch bis 1973 gespielt. Unvergessen sind dabei die jährlichen und schon legendären Fußballturniere der Borussia. Edgar Jung führte dabei Regie. Zu diesem Zeitpunkt wurde bereits zwischen 1968 und 1973 oberhalb des Spielfeldes ein neuer Sportplatz mittels „Roter Erde“ gebaut und mit einem Freundschaftsspiel zwischen den Sportfreunden Eisbachtal und dem SSV Dillenburg in Betrieb genommen. Dieser Sportplatz hat sicherlich bittere Niederlagen, aber auch sehr viele sportliche Erfolge gesehen. Dafür spricht aktuell der mehrfache Aufstieg von der Kreisliga B bis hinauf in die Bezirksliga Ost, in der man seit nunmehr vier Spielzeiten den Gegnern das Fürchten lehrt. Ebenso unvergessen der Einzug in das Rheinlandpokalfinale in der Saison 2015/2016. Von Runde eins bis einschließlich zum Halbfinale war der Ascheplatz Austragungsstätte bei der erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte.
Text/Foto: Willi Simon
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