Der Fußballkreis Trier-Saarburg hat seine Ehrenamtspreisträger gekürt. Die Wahl fiel auf einen 53-Jährigen, der sich mittlerweile ganz dem Jugendfußball verschrieben hat und sich zudem für die Inklusion einsetzt, sowie eine junge Frau, die als Spielerin, Trainerin und im Vereinsvorstand ehrenamtliche Arbeit leistet.
Am Tag des Ehrenamts, der im Clubhaus des FSV Tarforst stattfand, wurden die Sieger des Fußballkreises Trier-Saarburg gekürt: Neuer Kreisehrenamtspreisträger ist Dietmar Hürter vom SV Tälchen Krettnach. In der Kategorie „Fußballhelden“ fiel die Wahl auf Alina Knobloch vom TuS Issel. Zudem wurden am Donnerstagabend weitere verdiente Vereinsmitarbeiter vom Ehrenamtsbeauftragten Wilbert Stoll und dem Kreisvorsitzenden Hans-Peter Dellwing geehrt.
Vollkommen überrascht zeigte sich Hürter: „Ich hatte im Vorfeld nie damit gerechnet, dass ich in die engere Auswahl komme. Ich war völlig baff. So eine Auszeichnung freut mich sehr. Sie ist ein großes Dankeschön und eine besondere Wertschätzung meiner Arbeit“, strahlte der 53-jährige langjährige Trainer und Funktionär. Dabei, so ließ Hürter durchblicken, hätten auch andere Vereinsakteure den Preis verdient gehabt.
Wilbert Stoll verwies in seiner Laudatio auf die großen Verdienste des im Konzer Stadtteil Obermennig lebenden Machers. Hürter blickt auf langjährige Trainertätigkeiten beim SV Wiltingen, beim SV Ayl und beim SV Krettnach zurück. Der Konditor- und Bäckermeister fungiert in Krettnach als stellvertretender Jugendleiter sowie als Jugendtrainer. „Vor drei Jahren habe ich dort die E-Junioren übernommen. Das waren anfangs so um die 14 Kinder. Mittlerweile haben wir von den Bambini bis zu den D-Junioren an die 100 dabei. In der Regel stehe ich vier- bis fünfmal in der Woche auf dem Platz, habe sehr viel Spaß mit den Kindern und heranwachsenden Jugendlichen“, berichtet Hürter.
Besonders bemerkenswert ist sein Engagement rund um die mit dem ehemaligen Schiedsrichter und ersten Krettnacher Jugendleiter Alexander Rausch gegründete Fußballschule Tälchen: „Wir bieten ein- bis zweimal monatlich ein zusätzliches Fördertraining an und haben immer einen Gasttrainer an Bord, so unter anderem Jakob Dallevedove, der früher bei Eintracht Trier sowie in Luxemburg gespielt hat. Nach den Trainingseinheiten organisieren wir im Vereinsheim des SV Krettnach ein gemeinsames Abendessen. Wir wollen die sogenannten normalen Kicker noch besser machen und ihnen eine gezielte individuelle Ausbildung ermöglichen. Denn die talentiertesten von ihnen sind sowieso im Blickfeld der Scouts von Eintracht Trier und anderen.“ Neben dem verheirateten Familienvater von zwei Töchtern stehen insgesamt 18 Trainer bereit. Die Aufgaben sind klar verteilt: „Alex Rausch kümmert sich um das Organisatorische, und ich stehe fast täglich auf dem Platz. Der Austausch mit den Eltern ist überwältigend.“
Hürter ist ebenso federführend bei der Organisation und Durchführung von Inklusionsturnieren. So fand am 7. September eines dieser Turniere im Rahmen der neu gegründeten Inklusionsliga auf dem Gelände des SV Krettnach in Konz-Niedermennig statt. „Diese Liga wurde vom Fußballverband Rheinland ins Leben gerufen. Wir vom SV Tälchen waren Ausrichter. Peter Becker fungierte als Turnierleiter“, berichtet Hürter. „Es ist ein Riesengefühl und tut beiden Seiten gut – den Spielern und uns als Trainern.“
Die „Fußballheldin“ Alina Knobloch ist die Gewinnerin in der Kategorie bis 30 Jahre. Seit zehn Jahren spielt sie Fußball beim TuS Issel und ist fester Bestandteil der Frauen-Regionalligamannschaft. Darüber hinaus ist sie Co-Trainerin der U17-Juniorinnen. Diese Doppelbelastung bedeutet für Knobloch, vier bis fünf Mal pro Woche Zeit auf dem Sportplatz zu verbringen. Als Beiratsmitglied des Gesamtvorstandes und Trainerin zeige sie „eine hohe Sozialkompetenz und überdurchschnittliches Engagement“, so Ehrenamtsbeauftragter Stoll. Er hob Knobloch zudem als „authentische junge Frau, die in der Lage ist, im Mädchenfußball Zeichen zu setzen und die jungen Spielerinnen zu motivieren und für den Frauenfußball zu begeistern“, hervor.