Deutschlands älteste Fußballstiftung hat am gestrigen Montagabend in Berlin die Sepp-Herberger-Awards verliehen. Die Frauen-Mannschaft des FC Bayern München zählt zu den Preisträgern, die in den Kategorien „Schule und Verein“, „Fußball Digital“, „Sozialwerk“, „Resozialisierung“ und „Handicap-Fußball“ ausgezeichnet wurden. Der Meister und Tabellenführer der Google Pixel Frauen-Bundesliga hatte mit dem nahezu kompletten Kader die inhaftierten Frauen in der Justizvollzugsanstalt Aichach besucht. Unter den Preisträgern ist auch ein Verein aus dem Fußballverband Rheinland: Zusammen mit Bundesligist Mainz 05 wurde der TuWi Adenau in der Kategorie „Sozialwerk“ mit dem Horst-Eckel-Preis ausgezeichnet.
Gewürdigt werden mit diesem vom Deutschen Fußball-Bund mit 10.000 Euro dotierten Preis Organisationen und Vereine, die sich in besonderer Weise für in Not geratene Fußballerinnen und Fußballer einsetzen. Adenau und Mainz 05 haben das mit dem Benefizspiel am 14. Oktober 2023 in Adenau realisiert, dessen Erlös in Höhe von 40.000 Euro für die Behinderteneinrichtung der Lebenshilfe in Sinzig bereitgestellt wurde, die bei der Flutkatastrophe vom 14. auf den 15. Juli 2021 an der Ahr gänzlich zerstört wurde. Für Gregor Eibes, Präsident des Fußballverbandes Rheinland, ist die Auszeichnung auch eine Gesamtwürdigung einzigartigen ehrenamtlichen Engagements nach dieser schrecklichen Katastrophe. „Was die Fußballvereine an der Ahr, allen voran unser Kreisvorsitzender Dieter Sesterheim, bis heute leisten, das ist außergewöhnlich und beispiellos. Mainz 05 spielt dabei ebenfalls eine überragende Rolle“, sagte Eibes.
Das Spiel in Adenau war das zweite Benefizspiel der Mainzer, sie veranstalteten Feriencamps an der Ahr und haben bis heute mehr als 1.000 Kinder und Jugendliche von der Ahr zu Heimspielen nach Mainz eingeladen, sie mit Bussen abgeholt, natürlich die Eintrittskarten gestellt und auch die Rückfahrt gesichert. „Mainz 05 ist für den Fußball an der Ahr ein Glücksfall geworden “, stellte Gregor Eibes fest. Und Kreisvorsitzender Dieter Sesterheim fügte an, der TuWi Adenau habe mit der Vorbereitung des Spiels im Oktober und der Durchführung ein Meisterstück geleistet. „Bernd Boeder, Mathias Hofmann und viele Ehrenamtliche aus dem Verein verdienen diese Auszeichnung“, sagte er.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf begleitete zusammen mit zahlreichen prominenten Persönlichkeiten aus dem Fußball und der Gesellschaft die feierliche Veranstaltung in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom in Berlin. „Mit den Sepp-Herberger-Awards fördern wir gerade die Kräfte, die mit den Mitteln des Fußballs den Zusammenhalt in Deutschland stärken. Das ist gerade in den aktuellen Zeiten wichtiger denn je“, hob er hervor.
Zahlreiche prominente Gäste würdigten das Engagement der Preisträger. Neben dem Präsidenten Bernd Neuendorf gehörten der 1. Vizepräsident Ronny Zimmermann, Vizepräsident Ralph-Uwe Schaffert und Schatzmeister Stephan Grunwald zur DFB-Delegation. Auch die Kuratoriumsmitglieder Otto Rehhagel, Tina Theune, Jens Nowotny, Monica Lierhaus, Christine Lambrecht, Markus Hörwick, Renate Lingor und Michael Herberger, Urgroßneffe von Sepp Herberger, waren in Berlin anwesend. Zudem zählten Nationalspielerin Marina Hegering, der frühere Profifußballer Felix Kroos, der ehemalige Nationalspieler Marko Rehmer sowie FIFA-Schiedsrichter Felix Zwayer zu den mehr als 150 Gästen.
Neben dem FC Bayern München in der Kategorie „Resozialisierung“ gingen die Awards an den Landesligaklub 1. FC Lintfort (Fußballverband Niederrhein) in der Kategorie „Fußball Digital“, den 1. CfR Pforzheim (Badischer Fußballverband) in der Kategorie „Handicap-Fußball“, den SC Fortuna Köln (Fußball-Verband Mittelrhein) in der Kategorie „Schule und Verein“ sowie an den TuWi Adenau (Fußballverband Rheinland) und 1. FSV Mainz 05 (Südwestdeutscher Fußballverband) in der Kategorie „Sozialwerk“. Der Preis für das bemerkenswerte Wirken einer Fußballstiftung ging in diesem Jahr an die träumenlohntsich-Stiftung von Nationalspieler Robin Gosens. Die sechs Sieger sowie die Zweit- und Drittplatzierten in den Kategorien erhielten ein Gesamtpreisgeld in Höhe von 100.000 Euro.