Die Bilder glichen sich, aber der Rahmen war ein ganz anderer: Wie schon 2020 lautete die Endspielbegegnung im Bitburger Rheinlandpokal am heutigen Samstag FV Engers gegen FC Karbach – und erneut triumphierte der FVE. Allerdings keinesfalls so deutlich wie beim 5:0 damals, sondern mit einem knappen 1:0 in einer bis zum Ende heiß umkämpften Partie. Christian Meinerts Treffer in der 39. Minute entschied die Partie zu Gunsten des FVE vor 2011 Zuschauern im Koblenzer Stadion Oberwerth.
Die Tormöglichkeiten waren in Durchgang eins mehrheitlich auf Seiten des FCK zu finden, ein Tor wollte jedoch nicht gelingen. Ein Schuss Max Wilschreys klatschte an den Pfosten (11.), ein Versuch von Tobias Jakobs verfehlte sein Ziel knapp (33.), ehe in der Nachspielzeit erst Wilschreys versuchter Pass auf Jakobs in aussichtsreicher Position nicht ankam (45.+4) und ein Schuss WIlschreys von FVE-Keeper Safet Husic noch zur Ecke geklärt wurde (45.+7).
Weshalb die lange Nachspielzeit? Weil früh gewechselt werden musste – und zwar im Schiedsrichterteam. Referee Fabian Schneider war umgeknickt und musste längere Zeit am rechten Knöchel behandelt werden. Immerhin war er noch in der Lage, die Aufgaben des Vierten Offiziellen zu übernehmen. Der dafür vorgesehene Dominic Mainzer sprang als Assistent ein, während Jean Luc Behrens, ein Mann mit fast 50 Oberliga-Spielen Erfahrung, die Pfeife übernahm. Den einzigen Treffer erzielte derweil der Engerser Christian Meinert: Er kam im Anschluss an einen Einwurf aus spitzem Winkel zum Schuss – eher die Position für eine Flanke, dennoch fand die Kugel den Weg in die Maschen (39.). „Beim Pfostentreffer von Max Willschrey haben zwei Zentimeter gefehlt“, haderte Karbachs Trainer Maximilian Junk mit dem Verlauf des ersten Durchgangs. „Unsere Spielidee ist aufgegangen, allerdings hat Engers eine überragende Qualität.“
Auch nach dem Seitenwechsel schenkten sich die Mannschaften nichts: Der FVE verbuchte weitere Chancen durch Jonathan Kap (46.) und Sören Klappert (56.), während hinten Safet Husic gegen Jeremy Mekoma (64.) und bei einem Freistoß von Janik Otto (64.) auf dem Posten war – Chancen für den Ausgleich oder gar mehr hatte Karbach während der gesamten Spieldauer durchaus, auch ein Kopfball David Eberhardts nach Flanke von Otto strich nur knapp am Tor vorbei (83.). Aufregung dann in der Nachspielzeit: Karbachs Lars Oster und Sören Klappert gerieten auf Höhe der Strafraumlinie aneinander, Referee Behrens entschied auf Elfmeter. Der eingewechselte Noel Schlesiger trat an, scheiterte aber an Romaric Grenz (90.+2). Das Zittern setzte sich noch knapp vier weitere Minuten fort, ehe dem Schlusspfiff die Siegerehrung und zahlreiche Bierduschen folgten.
„Es war ein knappes Ergebnis zu erwarten“, sagte FVR-Präsident Walter Desch. „Für die Fans beider Lager ein toller Rahmen“, ergänzte Watzlawik, „Nuancen haben heute entschieden.“ Und Junk? „Extrem bitter“, fand er die erneute Finalniederlage seines FCK, „wenn ich in die Gesichter meiner Spieler sehe, tut es mir leid für sie.“ Ob derweil für den FVE erneut der VfL Bochum, wie beim letzten Mal, der Gegner im DFB-Pokal 22/23 wird? Dafür wäre Watzlawik durchaus zu haben. „Es darf ansonsten aber auch gerne ein anderer Bundesligist mit B sein.“