Frauen-Rheinlandpokalspiel in Langenbach/Weitefeld stand unter besonderen Vorzeichen.
Langenbach b.M. Eigentlich hätte man sich auf einen Fußball-Leckerbissen freuen können. Im Rheinlandpokal der Frauen stand das Kräftemessen der Frauen des Kreisligisten TuS Weitefeld/Langenbach gegen den Regionalligisten SC 13 Bad Neuenahr auf dem Plan. Gespielt wurde schon, aber die Begegnung wurde überschattet von dem aktuellen Geschehen in der Ukraine. Der barbarische und der durch nichts zu rechtfertigende Kriegszug Russlands mit dem Einfall in die Ukraine führte allenthalben zu Solidaritätsbekundungen. Unter diesem Vorzeichen stand auch der, aus Sicht der Gastgeberinnen, Saisonhöhepunkt. Die Mädels aus dem Ahrtal wollten vor dem Anpfiff mit einer Vielzahl von Plakaten, Fahnen und Bannern ein entsprechendes Zeichen der Verbundenheit mit der Ukraine setzen und konnten auch die Gastgeberinnen von dieser Aktion überzeugen. In Anbetracht der vielen unschuldigen Opfer des Krieges traten die Frauen aus Bad Neuenahr mit Trauerflor an.
Die Besucher waren tief beindruckt von diesem sichtbaren Zeichen von Solidarität und bedachten diese mit lautstarkem Applaus. „Es war ein großartiges Miteinander heute in Langenbach für eine gute Sache, für Zusammenhalt, gegen den Krieg und Diskriminierung“ kommentierten die Verantwortlichen für den Frauenfußball beim TuS, Steffi Hannemann und Bayram Biykli die gemeinsame Aktion, die von den SC 13innen initiiert wurde. Wenn man in den Abgrund menschlicher Aggression und das grauenhafte Leiden der unschuldig Betroffenen schaut, war diese Handlung ein Lichtblick in eine Welt, die sich zu verändern scheint und deren Folge man sich jetzt möglicherweise noch gar nicht ausmalen kann. Die Gastgeber aber setzten noch ein weiteres Zeichen. Die Hälfte der generierten Einnahmen geht an Hilfsaktionen für die Ukraine.
Ach ja, Fußball gespielt wurde schließlich auch. Die Gastgeberinnen waren krasser Außenseiter in diesem Achtelfinalspiel im Rheinlandpokal und konnten die erste Halbzeit mit 0:3 noch einigermaßen mitgestalten und auch einige Akzente setzen. Die Regionalligistinnen zeigten dann aber in der zweiten Halbzeit den mehrfachen Klassenunterschied auf und konnten ihre verständlicherweise höhere Kondition ausspielen. Mit dem 0:12 in der
89. Minute setzte die die Neuenahrerin Stefanie Lotzien den Schlusspunkt unter eine einseitige Partie, wobei jedoch das Spielergebnis unter den Begleitumständen keine Rolle spielte.
Auch wenn es für die Frauen von Weitefeld/Langenbach eine deftige Niederlage setzte, so wurde diese kompensiert von der Tatsache, dass sich die Akteurinnen in einem neuen Spieldress präsentieren konnten. Sponsor Andreas Baldus, ein Unternehmer aus Hachenburg, hatte nicht zum ersten Mal für eine neue Sportkleidung gesorgt.
Text/Fotos: Willi Simon