Dernau ist ein Weinort in Landkreis Ahrweiler, der besonders schwer von dem Jahrhunderthochwasser getroffen wurde. 17 Menschen kamen durch die Wassermassen ums Leben, 542 von 612 Häusern wurden beschädigt.
Zu der Westerwaldgemeinde Merkelbach unterhält das 1.700 Einwohner-Dorf Dernau freundschaftliche Beziehungen. Seit über 20 Jahren kommt die Dorfjugend aus Merkelbach an Pfingsten zu einem Zeltlager an die Ahr nach Dernau.
Das war die Initialzündung zur Hilfe für einen ganzen Ort und den Umkreis.
Es begann mit einer Ferienbetreuung vom Jugendzentrum in Hachenburg. Bei Spendenwanderungen wurden hier die ersten 3.500 Euro zusammengetragen.
Der FSV erwirtschafte bei einem Fußball-Freundschaftsspiel in Merkelbach gegen die SG Ingelbach/Borod/Mudenbach stolze 3.550 Euro mit den Spieleinnahmen und großzügigen Spenden von den Vereinsmitgliedern und Dorfbewohnern.
Es kam aber noch besser. Der Trainer Dirk Seiler und der II. Vorsitzende Bastian Sartor des FSV Merkelbach initiierten gemeinsam mit dem Vorsitzenden Torsten Birk vom SSV Hattert ein Freundschaftsspiel gegen eine Auswahlmannschaft aus der Verbandsgemeinde Hachenburg. Das Spielergebnis war zweitrangig. Wichtig war der Erlös. 7.750 Euro kamen zusammen.
Auch der Verein für Naturschutz und Dorferneuerung aus Merkelbach wollte nicht untätig sein und schloss sich der gemeinsamen Hilfsaktion an. Durch den Verkauf von Zwiebelkuchen, Apfelwein und weiteren Spenden kamen noch 2.200 Euro dazu. Unglaubliche 17.000 Euro standen am Schluss einer Aktion, die Menschen in einer verzweifelten Lage sicher mithelfen wird, ein wenig Hoffnung zu schöpfen.
Eine Delegation aus Merkelbach, Hattert und dem Jugendzentrum Hachenburg machten sich nach Dernau auf, um einen symbolischen Spendenscheck an den sichtlich gerührten Bürgermeister der Gemeinde, Alfred Sebastian zu überreichen. Dieser dankte sehr herzlich und versprach, dass die großzügige Spende zu 100% betroffenen Familien zugutekommt. Eindrucksvoll berichtete er dabei auch von der Flutnacht und löste damit Betroffenheit bei der Gästen aus.
Das Team aus dem Westerwald wünschte den Dernauern und allen von der Flut Betroffenen viel Kraft für den Wiederaufbau. Vielleicht können die Flutopfer, die Hab und Gut verloren haben, auch Dank der großzügigen Spende gerade zu Weihnachten ein wenig hoffnungsvoller in die Zukunft blicken. Vielleicht ist es auch ein kleiner Trost für diejenigen, die Angehörigen in den Wasserfluten verloren haben.
An diese wurde bei dieser Aktion im Weserwald ebenso gedacht.
Text: Willi Simon, Foto: privat