Ab sofort können sich alle Interessierten für das neue Leadership-Programm fußball+ bewerben. Mit fußball+ leistet der DFB einen Beitrag zu einer Entwicklung für mehr Vielfalt im Ehrenamt. Angesprochen ist die Zielgruppe der ehrenamtlich Engagierten mit familiärer Einwanderungsgeschichte. Das Leadership-Programm beinhaltet verschiedene Facetten der Qualifizierung, Förderung und Vernetzung.
„Wenn ich mir die Zahlen zur Vielfalt in den Gremien anschaue, ist das erstmal ernüchternd“, sagt Günter Distelrath. Der für Vielfalt und Antidiskriminierung verantwortliche DFB-Vizepräsident fordert auf zur raschen und konsequenten Veränderung. Auf den Plätzen stammt fast jede*r vierte Fußballer*in aus einer Familie mit einer Einwanderungsgeschichte. Auf den Führungspositionen ist es nicht einmal ein Prozent. „Wir müssen uns öffnen“, mahnt Distelrath. Die Zeit für den Wandel ist jetzt.
Am 1. Juni 2021 startete die Bewerbungsphase für das „Leadership-Programm für Menschen mit einer familiären Migrationsgeschichte”. fußball+ heißt das Qualifizierungsangebot, weil der Fußball im Land des sechsfachen Weltmeisters ohnehin ein starkes Angebot macht. Mehr Vielfalt im Ehrenamt aber ist dringend notwendig, um dieses Angebot auch zukünftig an den Bedürfnissen der mehr als sieben Millionen Mitglieder auszurichten.
25 Menschen, deren Familie in erster, zweiter oder dritter Generation in Deutschland leben und die sich bereits im Verein oder Verband ehrenamtlich engagieren, können an fußball+ teilnehmen. Sie sind die Mentees. Ihnen werden 25 erfahrene Ehrenamtler*innen als Mentor*innen an die Seite gestellt. Die Mentor*innen sind Führungspersonen aus dem Fußball. Die sorgfältig zusammengesetzten Mentoring-Tandems tauschen sich in einem Zeitraum von zwölf Monaten regelmäßig persönlich oder digital aus.
Das Ziel: möglichst viele Mentees dazu befähigen, am Ende der Qualifizierung eine Position in einem DFB-Landesverband oder beim DFB zu übernehmen. Als erster wichtiger Schritt auf einer hoffentlich erfolgreichen Laufbahn in den Verbänden und Gremien des Fußballs in Deutschland. Gleichzeitig werden die Verbände durch flankierende Sensibilisierungsmaßnahmen angeregt, sich aktiv für mehr Vielfalt zu öffnen.
fußball+ wird unterstützt durch das Bundesprogramm “Zusammenhalt durch Teilhabe” und gemeinsam mit der Führungsakademie des DOSB umgesetzt. Das Angebot ist dreigeteilt in Präsenzmodule, Online-Seminare und den kontinuierlichen Austausch zwischen Mentor*in und Mentee. Das eigentliche Programm startet am 1. Oktober mit dem Präsenzmodul „Führung und Selbstmanagement“ in der DFB-Zentrale in Frankfurt. Die drei – jeweils 1,5-tägigen – Trainingsmodule, die ein fester Bestandteil des Leadership-Programms für alle Teilnehmer*innen sind, umfassen die Themengebiete Führung, Kommunikation sowie Veränderungsmanagement.
Alle Präsenzmodule werden durch Ines Rosener abgehalten. Die frühere Direktorin des Berlitz-Instituts leitet seit vielen Jahren Coachings und Beratungen von Sportorganisationen und Wirtschaftsunternehmen.
Der Bewerbungszeitraum endet am 28. Juni. Anschließend werden die Bewerbungen in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden gesichtet und die Teilnehmenden ausgewählt. In der ersten August Hälfte werden die Teilnahmebestätigungen an die Mentees versendet.
Die Kosten des Leadership-Programms inklusive Teilnahme-, Verpflegungs-, Reise- und Übernachtungskosten an den drei Modulen werden vom DFB übernommen.