An jedem Wochenende finden in Deutschland 80.000 organisierte Fußballspiele statt. Mädchen und Jungs, Frauen und Männer. Von der Kreisliga bis zu den höchsten Landesverbands-Spielklassen. Alle verbindet die Leidenschaft für unseren Sport. Doch zu selten fragt man sich, wie dies Woche für Woche funktioniert. Wer kümmert sich um die Organisation der Spieltage? Wer sorgt dafür, dass stets ein Schiedsrichter vor Ort ist? Wer ist dafür verantwortlich, dass jede Jugendmannschaft einen Trainer hat? Wer bereitet die Sportanlage vor? Wer kümmert sich darum, dass alle Eltern und Freunde mit Essen und Trinken versorgt werden können? Es funktioniert alles wie selbstverständlich, könnte man meinen – aber mitnichten! In den knapp 25.000 Fußballvereinen bekleiden etwa 400.000 Menschen eine ehrenamtliche Position, weitere 1,3 Millionen freiwillig engagierte Helfer kommen dazu. Ohne sie könnte kein Spiel stattfinden, kein Verein funktionieren.
Der Amateurfußball bildet das Fundament des Spitzenfußballs. Nahezu alle Spielerinnen und Spieler haben einmal klein angefangen. Auf Ihrem Heimatsportplatz das Kicken gelernt und die Liebe zum runden Leder entdeckt. Ehrenamtliche Trainer haben sie auf ihren ersten Schritten begleitet, ihr Talent gefördert und den Weg geebnet.
Ehrenamtsförderung im Fokus
In diesem Jahr feiert die Aktion Ehrenamt des Deutschen Fußball-Bundes ihr 20-jähriges Bestehen. Somit ist sie eine der ältesten durchgehend bestehenden Aktionen des Verbandes. Die Wichtigkeit der Ehrenamtsförderung ist demnach längst erkannt. Nun gilt es, auch in Zukunft passende Maßnahmen zur Unterstützung der Bedürfnisse der Vereinsmitarbeiterinnen und Vereinsmitarbeiter zu finden. Vor allem junge engagierte Menschen müssen verstärkt unterstützt und gefördert werden. Denn sie sind die Zukunft unserer Fußballvereine. Der DFB und seine Landesverbände haben bereits zahlreiche Angebote, Maßnahmen, praktischen Alltagshilfen und Möglichkeiten zur Anerkennung geschaffen. Mehr hierzu finden Sie unter www.dfb.de/ehrenamt.
Demografische und gesellschaftliche Veränderungen stellen auch den Fußball vor neue Aufgaben. Wo sich früher Ehrenamtliche dauerhaft an einen Verein gebunden fühlten, ist die Tätigkeit heute in der Regel zeitlich befristet. Regionale Bindungen spielen eine kleinere Rolle, die eigene Lebenssituation eine immer größere. Zudem beeinflussen nicht zuletzt auch politische Entwicklungen die Fußballvereine und somit deren Ehrenamtliche – die Integration von Flüchtlingen steht dabei nur als ein aktuelles Beispiel für die vielfältigen Herausforderungen der Amateurvereine. Gerade die Schlüsselpositionen in den Vereinen – Vorsitzende, Abteilungsleiter, Schatzmeister, Jugendleiter – verlangen anspruchsvolle Kompetenzen und Qualifikationen. Diese können jedoch umgekehrt unter anderem auch wieder gewinnbringend ins Berufsleben eingebracht werden. Immer wieder neue Ehrenamtliche zu gewinnen, den Aufgaben entsprechend zu qualifizieren und anschließend langfristig an den Verein zu binden: Darin besteht für Sportvereine zumeist eine besondere Herausforderung. Ebenso muss die respektvolle Verabschiedung im Anschluss an eine ehrenamtliche Tätigkeit, ganz gleich welcher Dauer und Intensität, stets beachtet werden. Der DFB hat für den beschrieben Zyklus eine eigene Philosophie und Instrumente entwickelt, die unter dem Dach der „Mitarbeiterentwicklung im Fußballverein“ zusammengefasst sind.
Ein herzliches Dankeschön
Bereits zum 18. Mal würdigen der Deutsche Fußball-Bund und die Deutsche Fußball-Liga (DFL) gemeinsam ehrenamtliches Engagement und sagen herzlich „Danke“! An der Aktion beteiligen sich die Klubs aus der Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga und der Allianz Frauen-Bundesliga. Die Maßnahmen finden rund um den „Internationalen Tag des Ehrenamtes“ am 5. Dezember statt. Alljährlich wird dieser Aktionstag zur Förderung des ehrenamtlichen Engagements in den Stadien veranstaltet.
Aufgrund des Jubiläums „20 Jahre Aktion Ehrenamt“ finden in diesem Jahr besondere Maßnahmen statt. In der Bundesliga und 2. Bundesliga wird mit dem „Ball der Amateure“ gespielt. Ein besonderes Branding kennzeichnet den Spielball, mit welchem der Anstoß in allen Stadien ausgeführt wird. Zudem werden die Schiedsrichter in den ersten beiden Ligen mit einem Sonder-Trikot auflaufen, welches die Bedeutung von ehrenamtlichem Engagement besonders hervorhebt und „Danke“ sagt. Im Anschluss an die Aktionsspieltage erfolgt eine Verlosung der Spielbälle und Schiedsrichter-Trikots über die Plattform fussball.de, sodass die Amateurvereine hiervon profitieren können. Einen ganz besonderen Dank sprechen zudem unsere Nationalspielerinnen und Nationalspieler im Rahmen eines Videos-Spots aus, der in den Stadien und auf den sozialen Netzwerken zu sehen ist.
Der Spitzenfußball bedankt sich geschlossen bei den vielen Menschen, die sich ehrenamtlich und freiwillig in den Amateurfußballvereinen engagieren. Die für ihren Verein rackern, schuften und sich aus Liebe zum Fußball aus vollem Herzen einsetzen. Ohne sie blieben der Platz ungekreidet und die Trikots ungewaschen.
Ohne Euch wäre hier nichts los! Danke ans Ehrenamt!