Die Corona-Pandemie hat auch die DFB-Stiftung Egidius Braun zum Handeln gezwungen. Seit Anbeginn sind die Fußball-Ferien-Freizeiten fester Bestandteil der Aktivitäten der Stiftung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), die den Namen des DFB-Ehrenpräsidenten trägt. Jährlich rund 1.000 Jugendliche konnten in den zurückliegenden fast drei Jahrzehnten ganz besondere Tage in ausgewählten Sportschulen der DFB-Landesverbände erleben, ob am Meer, im Grünen oder in einer Großstadt. Auch 2020 sollten 75 Vereinsgruppen an 18 einwöchigen Freizeiten in Edenkoben, Hennef, Grünberg, Malente, Schöneck und Leipzig teilnehmen. Das Virus machte einen Strich durch den schönen Plan. Jetzt muss das Programm Corona-bedingt virtuell stattfinden – und zwar vom morgigen Donnerstag bis Sonntag, 2. August.
Das bedeutet eine Herausforderung, aber auch neue Chancen und Möglichkeiten. Etwa persönliche Gespräche mit Nationalspielern oder eine Fitnessstunde angeleitet vom Athletiktrainer der Nationalmannschaft. Wer mehr erfahren und sich anmelden will, kann dies ab sofort unter www.fussball-ferien-freizeiten.de tun. Die Teilnahme ist kostenfrei.
„Zunächst muss ich sagen, dass uns die Entscheidung zur Absage sehr schwergefallen ist“, betont DFB-Vizepräsident Dirk Janotta, der geschäftsführende Vorsitzende der DFB-Stiftung Egidius Braun, „denn die Freizeiten gehören zu den wichtigsten und traditionsreichsten Initiativen der Stiftung. Aber wir haben angesichts des Respekts vor behördlichen Vorgaben und der Sorge um die Gesundheit der Teilnehmenden und Mitarbeitenden keine Alternative zu diesem Entschluss gesehen.“
Der Fußball ist ohnehin bekannt dafür, dass er in dieser schwierigen Lage auch fähig ist, neue, innovative Wege zu beschreiten. Dies haben der DFB und die Deutsche Fußball Liga (DFL) mit ihrem gemeinsamen Hygienekonzept bereits unter Beweis gestellt. Dieses ermöglichte die Fortsetzung der Saison in der Corona-Pandemie in der Bundesliga und 2. Bundesliga, der 3. Liga und der Flyeralarm Bundesliga der Frauen. Weltweit hat das Konzept Nachahmer gefunden.
Ebenso kreativ war die DFB-Stiftung Egidius Braun, denn die virtuelle Ferienfreizeit bietet ganz neue Ansätze, Anregungen und Maßnahmen, die vor Kurzem noch undenkbar gewesen waren. So werden über eine eigens erstellte Plattform Themen zu gesunder Ernährung, eFootball, digitaler Bildung und Klimaschutz angeboten. Die Webseite bietet die Möglichkeit, dass sich zusätzlich zu den ursprünglich ausgewählten 900 Jugendlichen noch weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer kostenlos registrieren und beteiligen können. „Wir freuen uns über alle, die dabei sein möchten, und sind davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern ein abwechslungsreiches und spannendes Programm auf die Beine gestellt haben“, sagt Projektleiter Christoph Binot. Als Partner sind unter anderem das Münchener StartUp Gamers Academy, die Neue Sporterfahrung der Deutschen Telekom, die SID3000 GmbH sowie die Sinsheimer KlimaArena mit dabei.
Trainingseinheiten, Stadiontouren und Gespräche mit prominenten Gästen
Im Programm werden beispielsweise unterschiedliche Trainingseinheiten offeriert. Quasi aus den eigenen vier Wänden gibt es die Möglichkeit der Teilnahme an einer Stadiontour verschiedener Bundesliga-Clubs oder eine Führung durch das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund mit seinen unzähligen Exponaten und geschichtsträchtigen Erinnerungsstücken, die die ganze Vielfalt des Fußballs in Deutschland seit den Gründerjahren aufzeigt.
Und das ist noch längst nicht alles: Nationalspieler fordern die Teilnehmenden zu Challenges heraus. Es gibt Hintergrundinformationen und einen Videochat mit U-Nationaltrainer Michael Prus, um den Weg vom talentierten Nachwuchsspieler zum Nationalspieler aufzuzeigen. Ganz exklusiv werden Einblicke in die Welt der Nationalmannschaften, den Teams von Bundestrainer Joachim Löw und seiner Kollegin Martina Voss-Tecklenburg, gegeben. Und es stehen prominenten Gesprächspartner wie Nationalspieler Jonathan Tah von Bayer Leverkusen zur Verfügung. Tah gibt im persönlichen Gespräch einen Einblick in seinen Werdegang, seine Erfahrungen und seine Einschätzung als Bundesligaprofi, der sich auch der sozialen Verantwortung stellt und sich als Botschafter für die DFB-Stiftung engagiert. Auch Bundesliga-Schiedsrichter Florian Badstübner, der frühere Bundesliga-Profi Hans Sarpei und weitere Ansprechpartner des DFB kommen zu Wort, geben Hintergrundinfos und beantworten im Gespräch mit Moderatorin Ann-Sophie Kimmel exklusiv Fragen zu aktuellen Themen.