„Wie Smarties“ seien Schmerzmittel in der Kabine verteilt worden. Der langjährige Bundesligaprofi Neven Subotic erhob diesen Vorwurf in einer Dokumentation, die am Dienstagabend nach dem ersten DFB-Pokalhalbfinale von der ARD gezeigt wurde. Der Innenverteidiger des 1. FC Union Berlin, der seit rund 14 Jahren in der Bundesliga spielt, sagte auch: „Für jedes kleine Aua gibt es praktisch pauschal Ibuprofen.“
Dem Amateurfußball ist die Problematik nicht unbekannt. Denn auch in der Kreisliga wird schnell mal eben so eine Pille eingeworfen. Der Amateurspieler Felix Lenneper etwa hatte über Jahre Schmerzmittel genommen, dadurch seine Leberwerte um das Zehnfache erhöht, war schließlich Opioid-abhängig geworden und fand sich irgendwann in einer Notfallambulanz wieder.
Welche Gefahren drohen durch die hochfrequente Einnahme von Schmerzmitteln? Zu welchen organischen Schädigungen kann es kommen? Wie hoch ist das Risiko, wenn man medikamentös das Frühwarnsystem „Schmerz“ ausschaltet? Und was können Trainerinnen und Trainer oder ein Verein unternehmen, um die Spieler und Spielerinnen wirksam über die Gefahren zu informieren?
Professor Graf-Baumann beantwortet Fragen
Der DFB lädt für kommenden Dienstag (von 18 bis 19 Uhr) zur einer Digitalen Sprechstunde über Schmerzmittel im Fußball ein. Fragen werden beantwortet von Professor Dr. Toni Graf-Baumann. Der Facharzt für Anästhesie, Intensivmedizin sowie Schmerz- und Sportmedizin gehörte sowohl der Medizinischen Kommission des DFB als auch der FIFA an. Graf-Baumann ist Mitherausgeber des 2020 in der 3. Auflage erschienenen Patienten-Ratgebers „Schmerz – eine Herausforderung“. Die Hessische Landesärztekammer ehrte den heute 74-jährigen Mediziner und Präsident der „Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes“ für seine herausragenden Leistungen mit der Ehrenplakette der Hessischen Landesärztekammer.
Interessierte Fußballerinnen und Fußballer, die an der Video-Sprechstunde teilnehmen möchten, schreiben eine E-Mail an fussball.de@dfb.de. Fügen Sie dabei ein paar Infos zu Ihrer Person an. Etwa, ob Sie Trainer/-in oder Spieler/-in sind, für welchen Verein Sie aktiv sind oder ob Sie auch noch eine andere Sportart ausüben. Gerne auch, welche Frage sie gerne stellen wollen. Bitte haben Sie jedoch dafür Verständnis, dass Toni Graf-Baumann keine persönlichen Diagnosen stellen wird. Den angenommenen Teilnehmern und Teilnehmerinnen wird ein Link zur Verfügung gestellt, unter dem kostenfrei und kinderleicht an der Konferenz teilgenommen werden kann. Es genügen ein Notebook mit Webcam und eine stabile Internetverbindung. Die Anmeldungen können ab sofort und noch bis Montagmorgen, 15. Juni, um 10 Uhr, an fussball.de@dfb.de gemailt werden.