Nach Cristiano Ronaldo und weiteren bekannten deutschen Fußballgrößen sind jetzt die Fußballerinnen und Fußballer mit Handicap dran. Die DFB-Stiftung Sepp Herberger, der SV Werder Bremen und die Inklusionsbeauftragten aus den DFB-Landesverbänden rufen unter #fußballinklusivdaheim zur großen Challenge auf.
Mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland haben einen Behinderungsgrad, rund acht Millionen sind mit einer Schwerbehinderung statistisch erfasst. Fußball spielt gerade auch im Alltag vieler Menschen mit einem Handicap eine große Rolle. Zahlreiche Sportlerinnen und Sportler sind in Werkstatt-Teams, den Inklusionsligen oder der Blindenfußball-Bundesliga aktiv. „Kurzfristig wollen wir mit dieser Challenge für Spaß und Bewegung sorgen. Strategisch ist es unser Ziel, noch mehr Fußballerinnen und Fußballern mit Handicap in den Strukturen des organisierten Fußballs eine sportliche Heimat zu geben, ob auf dem Platz oder in ehrenamtlicher Funktion“, sagt Tobias Wrzesinski, Geschäftsführer der DFB-Stiftung Sepp Herberger. „Die Inklusionsbeauftragten in den DFB-Landesverbänden tragen seit dem Jahr 2012 entscheidend zur Verwirklichung dieses Ziels bei“, so Wrzesinski.
Handicapfußballer in Bewegung
In Zeiten der Corona-Pandemie sind Sportanlagen gesperrt. Auch für Sportler aus den bundesweiten Inklusionsmannschaften oder weiteren Teams aus dem Handicap-Fußball ist es aktuell nicht leicht, sich fit zu halten. Der SV Werder Bremen reagierte bereits früh auf die aktuellen Herausforderungen und bietet mit dem Programm „Fit mit Werder“ ein digitales Training für zuhause an. „Der Sport und speziell der Fußball sind unsere Kernkompetenz. Aktuell können wir unseren Mitgliedern mit und ohne Handicap jedoch kein Sportprogramm, wie sie es kennen, bieten. Daher haben wir es in die digitale Welt verlagert“, sagt Werders Präsident Dr. Hubertus Hess Grunewald. „Wir sind zwar der erste Fußball-Bundesligist, der ein solches Format zeigt, hoffen aber, dass es sehr viele Nachahmer geben wird, die die Strahlkraft des Fußballs nutzen, um nicht nur auf diesem Weg zu helfen.“
Im digitalen Kinder- und Jugendtraining der Grün-Weißen wird nun auch direkt Bezug auf das Thema „Inklusion“ genommen. Dabei sind sowohl die Akteure im Video inklusiv zusammengestellt und die Sportinhalte möglichst barrierefrei ausgewählt. Somit werden Inklusionsmannschaften und weitere Handicap-Teams zur Bewegung animiert und dabei auch zur Challenge #fußballinklusivdaheim aufgerufen. Das Video findet ihr hier.
Online-Seminar mit Nowotny
Wer mitmachen will, veröffentlicht seine Lieblingsübungen für zuhause auf der Facebook-Seite des Vereins oder seines Teams und verlinkt dabei die Facebook-Seite der DFB-Stiftung Sepp Herberger und des SV Werder Bremen mit dem eingebetteten Hashtag (#fußballinklusivdaheim). Gelungene Kurzvideos werden auf den Social-Media-Kanälen der Stiftung und des DFB einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt. Wer zu den fünf besten Einsendungen zählt, gewinnt zehn hochwertige adidas-Fußbälle für die eigene Mannschaft. Die Aktion endet am 31. Mai.
Für Trainer aus den Inklusionsmannschaften organisiert die DFB-Stiftung Sepp Herberger mit Unterstützung des SV Werder Bremen auch am Montag, 11. Mai, um 17.30 Uhr ein kostenfreies Online-Seminar. Im Rahmen des Online-Angebotes werden unterschiedliche Tipps und Hinweise für das Heimtraining von Inklusionsmannschaften gegeben. Auch Stiftungsbotschafter Jens Nowotny, der 48 Länderspiele bestritt und 2006 zum deutschen WM-Aufgebot zählte, wird am Online-Seminar teilnehmen und von seinen auch schmerzhaften Erfahrungen einer langen und erfolgreichen Karriere berichten. Hier könnt ihr euch zum Online-Seminar anmelden.