Das Ende einer Premiere steht kurz bevor: Am kommenden Freitag wird die erste Online-Trainerfortbildung des Fußballverbandes Rheinland abgeschlossen sein. Seit dem 3. April haben sich 23 C-Lizenz-Inhaberinnen und -Inhaber mit dem Schwerpunkt Jugendtraining beschäftigt – auf Grund der Corona-Krise nicht wie üblich in der Koblenzer Sportschule Oberwerth, sondern ausschließlich online über den „edubreak-Campus“. Auf den Weg gebracht wurde diese Neuerung durch ein Lehrstab-Team um FVR-Vizepräsident Udo Blaeser, Abteilungsleiter Michael Hilpisch und den Verbandstrainern Clemens Decker und Dennis Lamby.
Während der drei Wochen mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer je eine Einheit für das Jugendtraining erstellen, die Verbandstrainer gaben dann ihre Rückmeldungen dazu. Zudem zählten eine Präsentation zum Thema Erstbehandlung von Fußballverletzungen sowie ein Online-Seminar zum Thema Kopfverletzungen zum Inhalt der Fortbildung. Und nicht zuletzt spielte das Arbeiten mit Videos eine große Rolle: So mussten Trainingsszenen einer Junioren-Nationalmannschaft und der U14-Juniorinnen-Auswahl des Fußballverbandes Rheinland analysiert und entsprechend kommentiert werden. Das allerdings zeitlich völlig flexibel – der „edubreak-Campus“ ist Tag und Nacht verfügbar.
„Auch für uns Trainer war diese Fortbildung eine neue Erfahrung, wir haben viel dazugelernt“, sagte Verbandstrainer Dennis Lamby. „Viele neue Elemente kann man gut nutzen, aber es gibt auch einige Herausforderungen. So fehlte der persönliche Kontakt zu uns und der Teilnehmer untereinander – auf dem Platz können wir manche Dinge noch einmal anders erklären und darstellen.“ Das sah auch Kollege Clemens Decker so: „Kleinere Missverständnisse bleiben nicht aus, aber trotzdem ist die Fortbildung angesichts der Unwägbarkeiten, die wir berücksichtigen mussten, wirklich gut gelaufen. Dennoch ist eine Präsenz-Fortbildung dadurch nicht zu ersetzen.“
Seitens der Teilnehmer waren die Rückmeldungen ähnlich: „Eine Online-Fortbildung ist etwas komplett Anderes. Es war ein gelungener erster Versuch, auch wenn es hier und da kleinere Probleme gab“, meinte Larissa Koch vom TuS Reil. „Man ist in jedem Fall mehr und häufiger gefordert. Und durch die Rückmeldung der Verbandstrainer kann man überprüfen, ob man alles richtig gemacht hat. Man befasst sich intensiver mit dem Thema.“ Teilnehmer Richard Denkhaus, früherer Referent des FVR und nun als Lehrer in Kalifornien tätig, pflichtete ihr bei: „Gerade bei der Videoanalyse investiert man deutlich mehr Zeit und geht viel mehr ins Detail, man schaut sich die Videos häufiger an. Das ist ein großer Mehrwert für alle Teilnehmer.“
Ein gelungener Auftakt also – das sah auch der zuständige FVR-Vizepräsident Udo Blaeser so. „Diese Online-Fortbildung war eine Premiere, ein Herantasten. Naturgemäß kann – auch angesichts der sehr kurzen Vorbereitungszeit – noch nicht alles perfekt laufen. Es gibt Menschen, die für eine Fortbildung nicht drei Tage außer Haus aufbringen können oder möchten, für sie ist so etwas eine gute Alternative. Allerdings gehören Präsenzphasen einfach dazu, auch der Austausch mit den Trainerkollegen. Alles nur noch online anzubieten, kann ich mir nicht vorstellen – nur können wir momentan nicht anders. So war diese Online-Fortbildung eine gute Alternative, und wie sie durchgeführt wurde, fand ich top.“
Nach dieser ersten Online-Fortbildung sind weitere Maßnahmen dieser Art bereits geplant: Eine Online-Fortbildung für B-Lizenz-Inhaber beginnt diese Woche Freitag.