Volkswagen ist seit dem vergangenen Jahr nicht nur Partner des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), sondern auch von dessen 21 Landesverbänden. Deren Geschäftsführer und Marketingleiter kamen kürzlich auf Einladung des Automobilherstellers in Düsseldorf zusammen, darunter auch FVR-Geschäftsführer Armin Bertsch und Lars Maylandt, der das Marketing beim FVR verantwortet.
Volkswagen hatte am Rande von Europas größtem Sportbusiness-Kongress, dem SPOBIS, ein speziell auf die Landesverbände zugeschnittenes Programm organisiert. Zu den Referenten zählte unter anderem Mark Schober, der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Handball-Bundes (DHB). Schober gab den rund 50 Zuhörern Einblicke in den Reformprozess, den der weltweit größte Handballverband vor ein paar Jahren angestoßen hat. „Wichtig ist es, dass man auch als Verband unternehmerische Entscheidungen trifft“, mahnte der 47-Jährige. Besonders interessiert folgte das Auditorium Schobers Ausführungen zur Strukturanpassung der Handball Landesverbände. Deren Anzahl soll mittelfristig durch das Zusammenlegen einzelner Verbände reduziert werden.
„Wir wollen die Landesverbände nicht nur finanziell unterstützen, sondern mit ihnen gemeinsam Projekte aufsetzen und ihnen von Zeit zu Zeit auch wertvolle Inputs und Anregungen für ihre tägliche Arbeit liefern“, sagte Christoph Neininger, der bei Volkswagen das DFB-Sponsoring verantwortet. Neininger nutzte die Gelegenheit, um den Vertretern der Landesverbände ein paar Hintergründe zum umfassenden Fußball Sponsorings von Volkswagen zu erläutern. „Wir haben den Anspruch, den Fußball in seiner gesamten Vielfalt zu unterstützen, also von der Spitze bis in die Breite. Und gerade dort leisten Sie in den Landesverbänden wichtige Arbeit.“
„Das Digitale ist letztendlich ein Werkzeug, um meine Ziele zu erreichen“
David Görges, Geschäftsführer einer in Dortmund beheimateten Agentur, zeigte den Gästen anschließend auf, welche Chancen sich ihnen im Digitalen bieten. Wichtig, so Görges, sei es, sich zunächst Gedanken zu machen: Welchen konkreten Mehrwert liefere ich, mit welcher Geschichte kann ich diesen transportieren? „Das Digitale ist letztendlich ein Werkzeug, um meine Ziele zu erreichen“, sagte Görges, der viele Jahre bei Borussia Dortmund als Leiter Neue Medien tätig war, ehe er sich selbstständig machte. Für Vereine und Verbände dürfe es nicht alleine darum gehen, große Reichweiten zu erzielen. „Wichtiger ist, dass Sie Ihre Zielgruppe erreichen.“ Doch die Digitalisierung habe auch Grenzen, warnte der Experte. „Der Kern der Netzwerkarbeit von Verbänden ist immer noch analog. Veranstaltungen, bei denen Menschen sich persönlich begegnen, seien auch in Zeiten von Twitter, Facebook und Instagram durch nichts zu ersetzen. Das ist der USP, das Alleinstellungsmerkmal von Verbänden.“
„Man versucht, jedes Probleme mit einem neuen Tool zu bekämpfen“
Über „das Chaos der modernen Arbeit“ sprach anschließend Peter Jaeger, beim US Unternehmen Dropbox verantwortlich für Digitale Innovationen in Europa. Laut Studien benötigen Arbeitnehmer im Büro 35 verschiedene digitale Tools, um ihre Arbeit zu erledigen. „Man versucht, jedes Probleme mit einem neuen Tool zu bekämpfen“, sagte Jaeger und sprach von einem Produktivitäts-Paradoxum. Anders ließe es sich nicht erklären, dass die Produktivität in vielen Bereichen trotz Digitalisierung nicht gestiegen sei. Wer in der heutigen Berufswelt erfolgreich sein wolle, so Jaeger, der müsse sich auf „die wirklich wichtigen Dinge fokussieren“ – und sich nicht ständig von eingehenden E-Mails oder überflüssigen Meetings ablenken lassen. „Fokus ist der Schlüssel zum Erfolg.“
Das mit wenigen Ausnahmen fast alle Landesverbände der Einladung von Volkswagen nach Düsseldorf gefolgt waren, zeigt, dass bei den Verantwortlichen großes Interesse vorhanden ist, auch mal über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. „Deshalb werden wir Formate wie dieses sicherlich wiederholen“, kündigte Christoph Neininger an.