Der Spielbetrieb läuft – und am ersten Spieltag der neu gegründeten Futsal-Regionalliga Südwest war gleich ordentlich Dampf drin. 14 Tore fielen im Vergleich zwischen dem Gehörlosen SC 66 Frankenthal und Panna K.O. Kesselheim aus Koblenz, der 7:7 endete, 12 Treffer beim 9:3-Erfolg der TSG 1846 Bretzenheim gegen die Underdogs Rhein-Hunsrück. Partie 3 des ersten Spieltags zwischen Trier und Meisenheim hingegen musste abgesagt werden.
Das „Problem“: Nicht immer steht dem gastgebenden Verein auch tatsächlich eine Halle zur Verfügung, besonders dann, wenn Vereine auch andere Sportarten wie Handball, Volleyball und Basketball anbieten und die Spielpläne der verschiedenen Ligen und Sportarten miteinander kollidieren. Staffelleiter Bernd Schneider hat aber nicht vor, Ausfälle vor die Spruchkammer zu bringen: „Wir können dem Spielbetrieb kein Schema aufdrücken, vielmehr soll er in ein Schema hineinwachsen.“ Immerhin ist ein Anfang gemacht – und es dürfen gerne ab der nächsten Saison noch weitere Mannschaften hinzukommen. Sechs sind es aktuell, zehn wünscht sich Schneider.
Das würde auch Jörg Jakobs, Trainer der Underdogs Rhein-Hunsrück, begrüßen: „Wir waren einer der ersten, die regelmäßig auch Futsal-Einheiten auf dem Programm hatten“, schildert er seine Erfahrungen aus der Arbeit beim JFV Rhein-Hunsrück. „So kann man Passwege gut trainieren, das macht sich auch draußen auf dem Feld bezahlt. Futsal hilft uns dabei, dass unsere Ausbildung Früchte trägt.“ Nahezu alle seiner Akteure laufen auch auf Rasen oder Kunstrasen dem Ball hinterher, wenngleich nicht alle im gleichen Trikot. „Schön wäre, wenn es nicht nur nächstes Jahr mehr Vereine wären, sondern vielleicht sogar unter der Regionalliga eine Verbandsliga entstünde“, hofft Jakobs.
Dass einzelne Spielergebnisse nicht immer erfreulich sind, liegt in der Natur der Dinge, wenn zwei Mannschaften aufeinandertreffen. Die Stimmung in der Laubenheimer Halle vor etwas mehr als 100 Zuschauern indes war prächtig: Sehenswerte Tore wurden bejubelt, etwa das von Bretzenheims Kevin Frey – der sogar über Regional- und Oberliga-Erfahrung im Trikot von Wehen Wiesbaden und Gonsenheim verfügt – aus spitzem Winkel. Weniger Spaß hatte Leon Roth, Keeper der „Underdogs“ und „draußen“ Keeper von Rheinlandligist TuS Kirchberg: Wegen überharten Einsteigens sah er die erste Rote Karte der Liga. Nicht nur deshalb, auch da nur mit acht Akteuren angetreten (Bretzenheim hatte 14 Spieler zur Verfügung und konnte besser rotieren), hatte es das Team aus dem Hunsrück schwerer und mussten sich letztlich geschlagen geben. Doch sowohl für die Underdogs als auch für die gesamte Liga gilt: Der Anfang ist gemacht – und je mehr Mitstreiter sich nun finden, umso besser für die Sache.
Text & Bilder: Matthias Schlenger