Am heutigen Mittwoch, 09. Oktober 2019, feiert ein Mann seinen 75. Geburtstag, der den Fußballverband Rheinland in mehreren Jahrzehnten in bemerkenswerter Manier geprägt hat und weiterhin prägen wird: Walter Desch aus Alterkülz im Hunsrück, seit 2001 Präsident des Verbandes und zuvor unter anderem als Kreisvorsitzender Hunsrück/Mosel (1986-2001), Stellvertretender Verbandsvorsitzender des Fußballverbandes Rheinland (1992-2001) und Vorsitzender der Bezirksspruchkammer Mitte (1982-1986) tätig. Desch engagierte sich und engagiert sich noch heute in diversen Funktionen und vielfältigen Feldern, hauptsächlich im Bereich des Sports – einige Beispiele: DFB-Vorstandsmitglied (seit 2004), Vizepräsident des Fußball-Regionalverbandes Südwest (seit 2001), Vorsitzender der FVR-Stiftung „Fußball hilft!“ (seit 2013), Vizepräsident des Landessportbundes Rheinland-Pfalz (seit 2014), Vizepräsident des Sportbundes Rheinland (seit 1998), Sportkreisvorsitzender des Rhein-Hunsrück-Kreises (seit 1998), Stellvertretender Vorsitzender der Lotto-Rheinland-Pfalz-Stiftung (seit 2007) und der Fritz-Walter-Stiftung (seit 2002). Darüber hinaus ist Desch bereits seit 1969 als Schiedsrichter tätig.
Der Fußballverband Rheinland, das Präsidium, alle ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter, alle Fußballerinnen und Fußballer gratulieren Walter Desch herzlich zu seinem 75. Geburtstag und wünschen ihm alles Gute, weiterhin viel Erfolg, Freude und Gesundheit!
Hans-Peter Schössler hat Walter Desch zu dessen 75. Geburtstag zudem einige Zeilen gewidmet:
Walter Desch zum 75. Geburtstag: Er hat es verdient, nicht nur kritisiert, sondern auch gelobt und gewürdigt zu werden
Wer wie Walter Desch seit 2001 Präsident des Fußballverbandes ist, zudem in wichtigen Funktionen des Landessportbundes und des Sportbundes Rheinland wirkt, wer den Sport bei Lotto vertritt und natürlich im Deutschen Fußball-Bund markante Positionen einnimmt, der hätte vermutlich in seinen Ehrenämtern nie etwas Auffälliges geleistet, wenn er nicht auch der Kritik ausgesetzt wäre. Da war die Geschichte mit der Vergütung in einer DFB-Gesellschaft: Eine genehmigte Nebentätigkeit, keine Dotierung für das Ehrenamt, wie er glaubhaft belegen konnte. Und dann ist da natürlich auch die im Laufe der Jahre zunehmende Apostrophierung als Multifunktionär.
Das stimmt. Der im bayerischen Aschaffenburg aufgewachsene und längst in Alterkülz auf dem Hunsrück sesshaft gewordene Walter Desch, Berufssoldat, verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern, die wie der Vater zwischen Fußball und Musik beheimatet sind, hat viele Ämter, und er macht vieles: Vereinsvorsitzender, Kreis-und Verbandsvorsitzender, Schiedsrichter, Fußballer und Tischtennisspieler. Alles war und ist er. Und Musiker. Cellist. Solist und doch auch teamfähig.
Im Fußballverband Rheinland fing er unten an und folgte am Ende auf glanzvolle und charismatische Vorsitzende wie Toni Kahl und Dr. Theo Zwanziger. Desch hat sie längst in der Wirkung und Bedeutung für den Verband erreicht, und wie einst Zwanziger ist er ähnlich medial wahrnehmbar.
Vieles ist über Walter Desch gesagt und geschrieben worden, aber niemand hat bisher formuliert, er leiste nichts für den Verband, verstünde es nicht, neue Themen aufzugreifen wie die internationale Zusammenarbeit mit Ungarn oder Norwegen, die deutliche Hinführung des Verbandes und der Vereine zu einer auch sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung, die Schaffung der FVR-Stiftung „Fußball hilft!“, das offensive Bekennen zur Integration von ausländischen Mitbürgern und Flüchtlingen, die Arbeit mit geistig und körperlich behinderten Menschen, der Ausbau und die Weiterbildung von Jugendleitern und Übungsleitern, der internationale Trainerlehrgang an der Sportschule. Und auch der Bitburger Rheinlandpokal hat an Format gewonnen. Ganz sicher hat Desch dem Verband im DFB zu Ansehen geholfen; ein Weg, der unter Theo Zwanziger begonnen hatte. Obwohl keine Bundesligavereine den rheinländischen Verband zieren, hat er dennoch Gewicht auf nationaler Ebene, was nicht zuletzt mit dem Wirken der Präsidenten zusammenhängt.
Darüber, dass er als VIP-Gast beim DFB-Pokalfinale in Berlin sitzt, rümpft manch einer die Nase. Aber wer, wenn nicht die Vertreter des Fußballs sollen da geladen werden? Und da sitzen auch manche Landesverbandsvertreter, die nur einen Bruchteil dessen leisten und bewegen wie der kantige Hunsrücker Desch.
Und nie hat man über ihn gesagt, auch nicht seine erprobtesten Kritiker, er wäre uneffizient in seinem Ehrenamt. Manch einer, auch im Hauptamt und im Präsidium, wünschte sich, er wäre auch schon einmal weniger agil und antreibend, weniger fordernd, weniger stressig. Er ist so, weil er kaum anders kann.
Dieses Amt im Rheinland, das er noch knapp drei Jahre innehaben wird, das hat er vom ersten Tag an mit Leidenschaft, Hingabe, Ideenreichtum und unbändigem Fleiß ausgefüllt. Oft war es mehr als man fairerweise von einem Ehrenamtlichen erwarten darf.
Jetzt wird er 75. Am 9. Oktober. Nicht ruhiger wird er werden, weil er das nicht gelernt hat. Es war immer Kampf in der Sache und die Suche nach dem machbaren Kompromiss. Oft eher Bratsche als das leichtere Cello. Wäre er nicht Soldat und Funktionär im Sport geworden, er spielte wohl einem Orchester. So ist er Dirigent geworden. Vom Wert des Fußballs überzeugen, den Verband stark machen im Konzert aller Sportverbände, auch sich selbst stark machen, alles gehört zusammen. Dafür ist er manch steinigen Weg gegangen.
Er hat es verdient, für wichtige und gute Jahrzehnte eines Wirkens im Fußball und im Sport des Landes generell gedankt zu bekommen. Dank für eine bemerkenswerte Lebensleistung.