Männerdomäne Fußball – das war einmal. Der Stellenwert des Frauenfußballs hat in Deutschland einen enormen Aufschwung erlebt, und der soll sich auch weiter fortsetzen. Nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz, wo Frauen ermutigt werden sollen, noch häufiger die Rolle von Funktionsträgerinnen zu übernehmen. Im Fußballverband Rheinland hat man sich dieses Ziel ebenfalls auf die Fahnen geschrieben. Aktuelles Beispiel: das durch den DFB und die LSB-Sportstiftung geförderte und unterstützte FVR-Leadership-Programm für Frauen im Fußball, dessen erste Auflage mit der Zertifikatsübergabe durch FVR-Präsident Walter Desch nun endete.
So fand am vergangenen Wochenende der finale von drei Teilen des Angebots für Frauen statt, die sich für Gleichberechtigung im Sport einsetzen und zeigen wollen, dass ihren Platz in den häufig von Männern dominierten Führungsetagen finden möchten. „Ich hatte den Eindruck, dass es hat allen Spaß gemacht hat. Das gelang auch, weil Meike Schröer die richtigen Wellenlängen gefunden hat“, sagte Desch. Leiterin Meike Schröer erhielt nicht nur seitens des Präsidenten das Lob, das ihr gebührt. Auch alle Teilnehmerinnen waren begeistert von der Referentin der Führungsakademie des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB): „Mir haben ihre Methoden sehr gut gefallen – vor allem, dass wir nicht nur in der Theorie gearbeitet, sondern auch mit vielen Praxisinhalten wie Rollenspiele die Seminare aufgelockert haben“, erzählte Teilnehmerin Maren Fey begeistert. Ihre Teilnehmerkollegin Jennifer Kolb war nicht nur von den Veranstaltungen überzeugt, auch die Gemeinschaft innerhalb der Gruppe brachte sie dazu, das Programm weiterzuempfehlen: „Die Treffen hielten das, was sie versprochen haben. Wir konnten Netzwerke knüpfen und mit Gleichgesinnten unsere Ziele verfolgen. Zusammen haben wir unsere Techniken verbessert und gelernt, wie man durch Kommunikation sein eigenes Auftreten verbessern kann.“
Desch betonte, wie wichtig Veranstaltungen wie diese sind: „Im Ehrenamt gibt es oft das Problem, dass Aufgaben und Menschen nicht zusammenfinden. Wir freuen uns auf engagierte Leute wie die Teilnehmerinnen dieses Programms und wollen es weit verbreiten.“ So lässt sich festhalten: Der Lehrgang war ein großer Erfolg – und wird nicht der letzte dieser Art bleiben; Desch sagte bereits seine Unterstützung für die kommenden Jahre zu.
Die 14 Lehrgangsteilnehmerinnen transportieren das Erlernte nun in ihre heimischen Vereine und Fußballkreise Und auf die Frage, was die Teilnehmerinnen jetzt mit ihren neuen Erfahrungen erreichen möchten, antworteten alle geschlossen: „Weitermachen.“ Diese Entschlossenheit zeigt auch die Aussage von Maren Fey: „Ich habe gelernt, auch mal ‚Nein‘ zu sagen. Ich bin jetzt nicht mehr das junge, kleine Mädchen, das ich einmal war.“