Im Duell zweier B-Ligisten hat die SG Vettelschoß/St. Katharinen das Pokalfinale der A- und B-Klassen des Fußballkreises Westerwald/Wied gegen die SG Herschbach-Schenkelberg am Ende sehr deutlich mit 6:1 (1:0) für sich entschieden. Der Meister der Kreisliga B Nord blieb damit auch im 32. Pflichtspiel ungeschlagen und krönte mit dem Double eine perfekte Saison.
Perfekt waren auch die Voraussetzungen für dieses Endspiel: Bei bestem Fußballwetter hatten rund 900 Zuschauer den Weg nach Fernthal gefunden. „Die DJK Fernthal war ein prima Gastgeber und hat das hervorragend organisiert. Dazu haben wir zwei faire Begegnungen mit verdienten Siegern gesehen“, war der Kreisvorsitzende Mike Leibauer rundum zufrieden.
Die Anfangsphase gehörte der SG Herschbach-Schenkelberg, die in der 16. Minute die erste große Chance hatte. Nach einem schönen Angriff über die linke Seite scheiterte Niklas Spohr aus kurzer Distanz am Vettelschoßer Keeper Lukas Peikert. „Wir haben uns sehr schwer getan in den ersten 20 Minuten. Herschbach ist ein sehr unangenehmer Gegner mit den vielen langen Kerlen“, war der Vettelschoßer Spielertrainer froh, die Anfangsphase unbeschadet überstanden zu haben. Langsam aber sicher näherte sich der mit zahlreichen Rheinlandliga-erfahrenen Spielern besetzte A-Liga-Aufsteiger aus Vettelschoß und St. Katharinen dem Tor, die Versuche von Stefan Zent (21.) und Matthias Metzen (29.) verfehlten aber ihr Ziel. In der 43. Minute köpfte Metzen nach einer Flanke von Stanislav Petker an die Latte. Nur eine Minute später war Metzen nach Zuspiel von Julian Hüngsberg der Herschbacher Awehr entwischt und schob zur Führung ein. Der Herschbacher Trainer Erhan Evrem ärgerte sich: „Die zehn Minuten vor der Halbzeitpause haben wir verschlafen und fangen dann zum psychologisch ungünstigen Zeitpunkt das Gegentor.“
Nach einer Ecke köpfte Herschbachs Leon Schenkelberg in der 53. Minute knapp über das Tor und verpasste den Ausgleich. Im Gegenzug erzielte Stefan Zent das 2:0. Sehenswert war die Vorlage zu diesem Treffer: Nach einem Solo behielt der A-Jugendliche Felix Strauch in Bedrängnis die Übersicht und setze Zent mit einem Hackentrick gekonnt in Szene. Bei den Herschbachern gingen die Köpfe nun nach unten und Vettelschoß zeigte seine spielerische Klasse. Dennoch dauerte es bis zur 78. Minute, bis der fünf Minuten zuvor eingewechselte 18-jährige Luke Steinebach mit dem 3:0 für klare Verhältnisse sorgte. Wer dachte, nach dem Anschlusstreffer durch einen Kopfball von David Meuer würde eine Schlussoffensive der Herschbacher folgen, sah sich getäuscht. Im Gegenteil, jetzt legte Vettelschoß nochmal einen Gang zu und schraubte das Ergebnis durch Treffer von Luke Steinebach (88.), Matthias Metzen (90.+1) und Stanislav Petker (90.+3) auf 6:1 in die Höhe. „Am Ende fiel der Sieg vielleicht um zwei Tore zu hoch aus. Ich freue mich wahnsinnig für meine Jungs, die sich für ihren Aufwand in dieser Saison belohnt haben“, sagte Labinot Prenku. „In der zweiten Halbzeit hat sich die individuelle Klasse des Gegners durchgesetzt. Sie haben bis zum Schluss nicht nachgelassen und unsere Schwächen eiskalt ausgenutzt“, analysierte Erhan Evrem. Für die SG Herschbach steht am Donnerstag das nächste Endspiel an, wenn es in Großmaischeid gegen die SG Haiderbach in einem Entscheidungsspiel um Platz 2 der Kreisliga B Süd geht. Evrem ist trotz der klaren 1:6-Niederlage nicht bange vor der Partie: „Wir sind mental stark und wissen, wie wir mit diesem Finale umgehen.“
SG Herschbach-Schenkelberg: Strüder – Simon, Alexander Fritz, Luis Schenkelberg, Fries – Meuer, Schließer (69. Alla Mroue) – Garibian, Hörle (72. Beuler), Leon Schenkelberg (87. Schmuck) – Spohr.
SG Vettelschoß/St. Katharinen: Peikert – Bär, Luther, Lacher, Strauch – Julian Hüngsberg (80. Jannik Hüngsberg/86. Esser), Prenku – Petker, Zent, Metzen – Borschel (73. Steinebach).
Tore: 0:1 Matthias Metzen (44.), 0:2 Stefan Zent (54.), 0:3 Luke Steinebach (78.), 1:3 David Meuer (83.), 1:4 Luke Steinebach (88.), 1:5 Matthias Metzen (90.+1), 1:6 Stanislav Petker (90.+3).
Gelb-Rote Karte: Alexander Fritz (SG Herschbach) wegen Foulspiels und Meckerns (90.+3).
Schiedsrichter: Sascha Windschers (Neuwied).
Zuschauer: 900.