SV Niederfischbach II und SG Herdorf sind die Titelträger
Mit dem Bitburger-Kreispokal ging im Molzbergstadion in Betzdorf-Kirchen die Fußballsaison 2018/19 im Fußballkreis Westerwald/Sieg zu Ende, analog zum „großen Fußball“, dem DFB-Pokal, der am gleichen Tag über die Bühne ging.
Vorweg, die Besucherzahlen waren nicht berauschend und blieben deutlich unter denen der Vorjahre. Beim Ausrichter der diesjährigen Finalspiele, dem SV Bruche zeigte man sich enttäuscht. Am Wetter konnte es nicht gelegen haben, es waren angenehme Temperaturen und die Organisation war hervorragend.
Nur rund 150 Besucher sahen das Finale der C-/D-Kreisligisten. Der SV Adler Niederfischbach II und die Spvvg. Lautzert/Oberdreis II, Aufsteiger zur Kreisliga B standen sich gegenüber. Zahlreiche Nickeligkeiten kennzeichneten zunächst die kampfbetonte Begegnung. In der 43. Spielminute dann die erste wirkliche Chance für Lautzert/O. Torjäger Alexander Reidl scheiterte jedoch an Dirk Hering im Niederfischbacher Tor. Die „Föschber“ wiederum vergaben im Gegenzug eine hochkarätige Möglichkeit und ließen mehrere gute Möglichkeiten zum Torerfolg aus.
Erneut Reidl, 58. Minute und Raphael Otterbach (87. Minute), SV Niederfischbach, hatten die Möglichkeit zur Führung. 0:0 hieß es nach 90 Minuten. Praktisch mit dem Halbzeitpfiff der Verlängerung gelang Einwechselspieler Till Bender in der 104. Spielminute mit dem 1:0 für die Niederfischbacher Adler die Führung, gleichzeitig auch das „Goldene Tor“. Die „Adler“ konnten damit erstmals einen Kreispokal-Sieg feiern. Trainerstimmen. Alexander Reidl „Es war ein kampfbetontes Spiel mit Torchancen auf beiden Seiten“. Ähnlich sah es auch der Niederfischbacher Coach Michael Herzog. Ab der 70. Minute habe man jedoch habe das Kommando übernommen. In Unterzahl, (Maxim Eibel hatte in der 114. Minute gelb-rot gesehen) sei das knappe 1:0 verdient. Für ihn sei es ein schöner Abschluss seiner Tätigkeit in Niederfischbach gewesen. Herzog war vor der Begegnung von seinem Verein offiziell verabschiedet worden.
Hohe Erwartungen waren an das Finale der A/B-Ligisten zwischen dem A-Ligisten SG Herdorf und dem B-Liga-Vertreter SG Hoher Westerwald II geknüpft. Die Oberwesterwälder kamen mit der Empfehlung, eine Runde zuvor den Aufsteiger zur Bezirksliga, die SG Rennerod sensationell mit 5:0 fast deklassiert zu haben. Herdorf, das noch rund 100 weitere Fans mitgebracht hatte, wollte gleich zeigen, wer „Herr im Hause ist“ und begann mit einem Paukenschlag. Bereits in der 3. Spielminute markierte Marco Schlosser aus einem Gedränge das 1:0. Die SG Hoher Westerwald hielt gegen die Klassehöheren, die die besseren Spielanlagen zeigten, nach Kräften dagegen. Tim Solbach erhöhte in der 42. Minute auf 2:0 für Herdorf. Was dann jedoch folgte, war ein „Festival der Karten“. Gleich dreimal gelb-rot gab es gegen die Oberwesterwälder. Admir Miljkovic (68.), Manuela Schwarz (70.) und Andre Theis (87.) schickte Schiedsrichter Marvin Engelberth nach wiederholtem Foulspiel mit gelb-rot vorzeitig zum Duschen. Da war jedoch längst der Bruch im Spiel der
SG Hoher Westerwald. Michael Daub (75.) und Einwechselspieler Sinan Öztürk (79.) konterten den dezimierten Gegner zum 3:0 und 4:0 aus, bei dem sich Torhüter Jannis Reeh noch durch einige Paraden auszeichnete. Ein Entlastungsangriff der
SG Hoher WW II führte zu einem Foulelfmeter, den Dawid Gergert sicher verwandelte. 4:1 hieß es also am Ende für die SG Herdorf, deren Trainer Andre Stoffel nach dem Spiel feststellte „ Der Sieg war, über 90 Minuten gesehen, verdient. Wir hatten zwar, durch das verletzungsbedingte Ausscheiden von zwei Akteuren, zunächst ein wenig den Faden verloren, dann aber das Heft wieder in die Hand genommen“. Andreas Schellenberg, Trainer der SG Hoher Westerwald II: „Wir hatten zunächst zuviel Respekt vor dem Gegner. Nach dem 0:1 hatten wir die Chance zum Ausgleich und waren auch selbst nach dem 0:2 am Drücker“. Nach der „Kartenflut“ gegen sein Team war es dann vorbei. Der Coach vermisste „Fingerspitzengefühl beim Schiedsrichter“. Gleichwohl galt sein Glückwunsch der SG Herdorf. Er sei aber auch „stolz auf seine Mannschaft“.
Die Siegerehrung nahm WW/S-Pokalstaffelleiter Björn Birk und Andreas Müller (Braugruppe Bitburger) vor. Geldprämien gab es vom Sponsor des Kreispokals an die Finalteilnehmer. 1000 bzw. 500 Euro bei der Kreisliga A/B, 500 bzw. 250 Euro an die C/D-Ligisten wurden verteilt, dazu auch Prämie in flüssiger Form. Die Pokalsieger durften sich über entsprechende T-Shirts freuen. Auch die SR-Gespanne erhielten Präsente des Sponsors.
Der FC Grünebach war glücklicher Gewinner bei der Verlosung eines kompletten Trikotsatzes der Bitburger Brauerei.
Der Vorsitzende des Fußballkreises Westerwald/Sieg, Klaus Robert Reuter, gleichzeitig auch Vertreter des Ausrichters SV Bruche, dankte dem Sponsor Bitburger Braugruppe, dankte allen Aktiven, den SR-Gespannen, den Besuchern und den zahlreichen Helfern für die erfolgreiche Umsetzung des diesjährigen Kreispokals.
Text/Fotos: Willi Simon