Hans-Jürgen „Hansi“ Fabig erhält Ehrenbrief des Sportbundes Rheinland
Nach 48 Jahren als Vorsitzender des SV Mörlen gab jetzt Hans-Jürgen Fabig, den alle im Westerwald und Umland, zumindest im Sportbereich, nur als „Hansi“ kennen, sein Amt bei der Jahreshauptversammlung ab. Eine unglaublich lange Zeit. Aber es begann noch viel früher.
Als Fünfjähriger wollte der Knirps bereits mit seinem Vater das legendäre WM-Endspiel 1954 in Bern in der überfüllten Dorfkneipe anschauen. Der Fußball ließ ihn dann nicht mehr los. Mit 10 Jahren half er mit beim Sportplatzabkreiden und durfte zur Belohnung beim nächsten Auswärtsspiel des SV Mörlen mitfahren. Er spielte dann in der Jugendmannschaft Fußball. Als er einen kaufmännischen Beruf ergriffen hatte, wählte man „Hansi“ 1966 zum Schriftführer. Sein Vorteil, als einer von sechs Mitbürgern im Ort war er im Besitz einer Schreibmaschine. Sein Weg als Funktionär war damit vorgezeichnet. Mit 22 Jahren, das war 1971, übernahm er das Ruder im Verein. Er wurde Vorsitzender. Der tägliche Umgang mit Kunden in einem Beruf verhalf ihm, mit einer gewissen Lockerheit den Verein zu führen. Mit 28 Jahren begann Fabig parallel seine Schiedsrichterkarriere, die in bald bis in die Bezirksliga brachte. Im Tischtennis spielte er dann, inzwischen wohnte man in Norken, auch noch aktiv und wurde zusammen mit seinem Sohn Markus 1995 Kreismeister im Herren-Doppel. Er öffnete auch den Weg des SV Mörlen zu einem Mehrspartenverein. Eine Vielzahl von Aktivitäten und Aktionen, von Fabig initiiert oder begleitet, waren seine Wegmarken in der Folge.
Der Vorsitzende des Sportkreises Westerwald, Albrecht Gelbach war nun nach Mörlen gekommen, um Hans-Jürgen Fabig mit dem Ehrenbrief des Sportbundes Rheinland auszuzeichnen. Gelbach bezeichnete den „Hansi“ als „Urgestein, der unglaublich viel für den Verein getan habe“. Dass jemand einen Verein 48 Jahre lang führe, sei ihm noch nicht begegnet, sagte der Sportkreisvorsitzende. Ihm wäre auch nicht bekannt, dass in den 340 Vereinen des Sportkreises Westerwald auch nur annähernd so lang jemand Vorsitzender eines Vereines sei. Gelbach führte die Aktivitäten von Fabig auf. Sportplatzsanierung mit Flutlichtanlage, Aufbau einer SG mit Nauroth, zahlreiche Baumaßnahmen, wie der Neubau des Sportheimes, seine Leidenschaft zum Tischtennis, wobei die Aufzählung vielleicht nicht vollzählig sei.
Auch für das gesellige Leben im SV Mörlen sorgte „Hansi“. Legendär schon das „Faschingsfrühstück“ mit Büttenreden, karnevalistischem Treiben und viel Frohsinn gehörte auch dazu.
Mit der Überreichung der Urkunde mit Medaille erwähnte der Sportkreisvorsitzende Albrecht Gelbach, dass dies die höchste Auszeichnung, die er bislang in seiner Tätigkeit als Sportkreisvorsitzender verleihen dürfe. Unter dem Beifall der Sportlerfamilie nahm Hansi Fabig die Ehrung entgegen.
In seiner ihm eigenen bescheidenen Art dankte der Geehrte. „Bei uns gab es Sport rund um die Uhr“ und mit der heutigen Verabschiedung aus dem Amt des 1.Vorsitzenden sei es aber noch nicht vorbei. Er ist mit besonderen Aufgaben in seinem Verein betraut, 2. Geschäftsführer und Ehrenamtsbeauftragter.
Wenn man also so sportverrückt ist, wie findet man dann einen passenden Lebenspartner, der auch alles mitträgt? Den fand er in seiner Ehefrau Rosel, die Fabig in seiner umfangreichen Vereinsmeierei stets unterstütze und, der Zufall wollte es, ebenfalls aus einer Fußballerfamilie stammte. Sie selbst war eine sehr erfolgreiche Tischtennis-Spielerin. 1965 verfehlte sie mit ihrer Mannschaft hauchdünn die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft.
Auch Sohn Markus hat das „Engagement-Gen“ in sich. Er ist Geschäftsführer beim
FC Norken. Der neugewählte Vorsitzende des SV Mörlen, Dennis Ax dankte „Hansi“ mit herzlichen Worten und hatte für ihn und seine Rosel Blumengebinde parat.
Für den Fußballkreis Westerwald/Sieg hielt Vorstandsmitglied Willi Simon eine mit Beifall bedachte Laudatio auf Hans-Jürgen Fabig. Vom Fußballverband Rheinland wurde „Hansi“ bereits mit dem Ehrenbrief sowie der Bronzenen und Silbernen Ehrennadel des FVR ausgezeichnet.
Text/Fotos: Willi Simon