Es war ein Turnier der Superlative: „Noch nie waren so viele Menschen anlässlich des Deutschen Eck-Cups unterwegs“, bilanzierte Stadionmoderator Tom Theisen im Rahmen der Siegerehrung. „Walter Desch hat damals eine gute Idee gehabt.“ Der Schirmherr der Veranstaltung genoss diese Worte, zuvor aber schon diesen Tag im Schul- und Sportzentrum Mülheim-Kärlich: „Es ist angenehm zu sehen, wie ehrlich, begeisternd, fair und verbindend Fußball auf Breitensportebene sein kann.“
Noch als Präsident des Fußballverbandes Rheinland war Walter Desch schon vor 15 Jahren ein Treiber des Gedankens, Betriebsfußballmannschaften zusammenzubringen. So entstand der Deutsche Eck-Cup, den Lotto Rheinland-Pfalz als Hauptsponsor mit auf den Weg brachte. Dabei spenden die Teams eine Teilnahmegebühr, die die Lotto-Stiftung einem gezielten guten Zweck weitergibt – in diesem Jahr an mobile Kinderhospize in Rheinland-Pfalz. „Sie können sicher sein, die betroffenen Kinder erfahren eine Freude dank Ihrer Spende“, ließ Walter Desch die teilnehmenden Firmen wissen, die bei der 13. Auflage den stolzen Betrag von 6.000 Euro eingezahlt hatten.
Aber nicht nur Betriebe nahmen teil. Durch die Initiative der gastgebenden SG 2000 Mülheim-Kärlich gehören seit Jahren auch inklusive Fußballmannschaften zu diesem Event wie die Bälle und der Wanderpokal. „Das gibt diesem Tag eine besondere Note“, befand Glücksfee Thomas Przybylla im Rahmen der öffentlichen Auslosung. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Weißenthurm loste 28 Mannschaften in vier Siebener-Gruppen – unter anderem auch seine Farben der Verbandsgemeinde, die am Ende sogar hervorragender Turnierfünfter wurde.
Acht Mannschaften konnten ins Viertelfinale einziehen und erhielten am Ende einen Pokal. „Das war unser Ziel“, verriet Patrick Guthardt als Coach des Inklusionsteams der gastgebenden SG 2000. „Den Pokal in den Händen zu halten, das ist für unsere Frauen und Männer etwas unglaublich Erhebendes.“ Und er sollte Recht behalten. Für Rang vier gab es den erhofften Lohn, und noch lange nach der Siegerehrung wurden immer noch Einzelfotos mit dem guten Stück geschossen. „Wir sind das beste Team“, wollte Sophia Kirst unbedingt als „Dankeschön“ durchs Mikrofon sagen, und die fast 1.000 Menschen auf dem Gelände wussten, dass dieser Ausruf aus tiefstem Herzen kam. Jeden zweiten Montag kommt sie aus Neuwied zum Inklusionstraining bei der SG 2000, und schon zum zweiten Mal nahm sie an diesem Turnier teil.
Nach dem fünften Platz im Vorjahr zogen die Gastgeber, angeführt von vier Spielern der 1. Mannschaft, sogar bis ins Halbfinale ein. Hier war die Debeka Bausparkasse das bessere Team und erreichte nach einem 2:0 das Finale. Ihr Endspielgegner hatte zuvor die Debeka Versicherungen im anderen Semifinale souverän besiegt – und Intersport Krumholz sollte am Ende auch der Sieger heißen. Florian Peters erzielte das goldene Tor im Finale, und die Belegschaft des Sporthauses schaffte zum ersten Mal den großen Wurf. Esmin Dilji bedankte sich am Ende „für die hervorragende Organisation. Endlich konnten wir den Cup mal gewinnen.“