Mehr als 500 Menschen besuchten anlässlich des 12. Deutschen Eck-Cups am vergangenen Sonntag das Schul- und Sportzentrum Mülheim-Kärlich. Die gastgebende SG 2000 hatte vier Kleinspielfelder vorbereitet und sorgte zudem für gute Verpflegung. „Die Abläufe waren perfekt“, stellte Arianit Besiri im Rahmen der Siegerehrung fest. Der Vizepräsident des ausrichtenden Fußballverbandes Rheinland war zum ersten Mal bei diesem Benefizturnier zugegen: „Es hat mich tief beeindruckt“, sagte er.
Die ideale Zahl von 24 Mannschaften spielte die Vorrunde in sechs Gruppen. Die K.o.-Runde erreichten 16 Teams, darunter auch das Team des Fußballverbandes Rheinland sowie gleich vier der fünf inklusiven Formationen, die dabei waren. „Das Turnier erfuhr eine erneute Weiterentwicklung“, freute sich Moderator Tom Theisen, der gemeinsam mit Stephan Urmitzer vom FVR das bewährte Turnierleiter-Duo stellte. „Wieder mehr inklusive Mannschaften, und die waren auch noch richtig gut.“
Die gastgebende SG 2000 stellte erstmals ebenfalls eine Mannschaft bestehend aus beeinträchtigten und nicht-beeinträchtigten Akteuren – im Fachjargon „Unified Team“ genannt. Dieses erreichte, ebenso wie die inklusiven Kicker aus Polch, sogar das Viertelfinale, und es gab tolle Szenen zu bestaunen, wie zum Beispiel entscheidende Treffer, erzielt von Beeinträchtigten, die in der Vielzahl von der Rhein-Mosel-Werkstatt gestellt wurden. So coachte Michael Wall gleich zwei Teams, mit Stefan Zeidan das der Gastgeber und auch die Spielgemeinschaft Lotto Rheinland-Pfalz / Rhein-Mosel-Werkstatt. Darüber hinaus stellte auch die RMW-Betriebsstätte Weißenthurm unter der Regie von Axel Jussack eine eigene Truppe. Die Auswahl von Special Olympics Rheinland-Pfalz schaffte sogar die Sensation, ins Halbfinale einzuziehen, und wurde am Ende grandioser Dritter.
„Welch ein tolles Turnier“, war Special Olympics Geschäftsführer Dietmar Thubeauville voll des Lobes für die Veranstaltung. „Wir danken unseren Unified Partnern heute.“ Das waren Teammanagerin Luna Mach und Trainer Tigin Yaglioglu von den Deichstadtvolleys aus Neuwied sowie drei B-Jugendspieler der SG 2000. „Das ist der Charakter dieses Turniers, das niemand zu ernst sehen darf. Hier kommen Menschen zusammen, um gemeinsam Spaß am Spiel zu haben und dabei noch Gutes zu tun“, ist Tom Theisen stolz auf die Turniergeschichte und die Aktualität.
Mit Griesson de Beukelaer, der Debeka-Bausparkasse und der evm AG waren „Wiederholungstäter“ im Turnierfeld vertreten, es gab aber auch „Neulinge“ wie die Firma Rapex aus Kettig. Die Solaranlagenbauer waren nicht nur mit der gesamten Belegschaft, sondern auch mit ihren Familien vor Ort und feierten einen hervorragenden achten Platz bei ihrer Premiere.
Ebenfalls zum ersten Mal dabei war der DGS-Getränkemarkt. Heraus sprang der zweite Platz. Besser war nur die Physiotherapiepraxis Ad Optimum aus Koblenz. Bis zur zweiten Teilnahme brauchte die Praxis von Hedda zu Putlitz und Oliver Fitsch zuvor mehr als zehn Jahre. „Aber zum 20-jährigen Bestehen wollten wir es noch mal wissen“, berichtet Oliver Fitsch, der sich mit seinem Team bei der Siegerehrung erst mal bei allen Helfenden und den Ausrichtern bedankte und dann sogar noch beim Aufräumen mit anpackte. Arianit Besiri brachte es auf den Punkt, als er festhielt: „Ich hatte vorher schon von diesem Turnier gehört, aber jetzt durfte ich live erleben, dass dieser Deutsche Eck-Cup einmalig ist in seiner Art.“
Die Spendensummer von 5.000 Euro spricht zudem Bände. Der diesjährige gute Zweck der Lotto-Stiftung wurde von den teilnehmenden Teams gut bedient. Die mobilen Kinderhospize in Rheinland-Pfalz haben jegliche Unterstützung verdient. Wenn dafür noch Menschen zusammenkommen, die gemeinsam Spaß haben und den Fußball von seiner ehrlichsten Seite zelebrieren, kann von einer gelungenen und wiederholenswerten Veranstaltung berichtet werden.